20.04.10

RUDOLF SCHOCK SINGT NICO DOSTAL

Nico Dostal (Korneuburg 1895 - Salzburg 1981)


Von Jacques Offenbach bis NICO DOSTAL *****************

Eine Kurzgeschichte der Operette
In einer Holzscheune an der Champs-Elysées erfindet Jacques Offenbach (1819-1880) die - schon lange nicht mehr so komische - französische 'opéra comique' aufs neue (siehe 'RS singt Adolphe Adam').
Er eröffnet 1855 ein eigenes Musiktheater, wo das Publikum über die frische, spottlustige 'opéras-bouffes', die dort gesungen und gespielt werden, wieder aus vollem Halse lachen darf.

Die Pariser Satire steckt Wien an. Da nennt man die Gattung mit Vorsicht 'Operette', was angenehm neutral 'kleine Oper' bedeutet. Franz von Suppé (1819-1895 - Foto links) schreibt um 1860 als erster Wiener Komponist so eine 'Operette'. Um 1870 lässt sich Johann Strauss Jr (1825-1899 - Foto rechts) dazu verführen. Und mit ihm beginnt die erste, grosse - 'GOLDENE' - Periode der Wiener Operette, wozu u.a. auch Karl Millöcker (1842-1899) und Carl Zeller (1842-1898) ihren Anteil geben.

In London wird die ironische 'operetta' auch populär. Vom 'Savoy Theatre' aus lancieren Komponist Arthur Sullivan (1842-1900 - rechts) und Textdichter William Gilbert (1836-1911 - links) mit überwältigendem Erfolg ihre sogenannten 'Savoy Operas' ('HMS Pinafore', 'The Pirates of Penzance', 'The Mikado' usw.). Der irische Cellist/Dirigent/Komponist Victor Herbert (1859-1924) nimmt die europäische Operette in seinem Gepäck nach Amerika mit, wo er ab 1898 mit seinen 'musical comedies' einen Weg fürs amerikanische 'Musical' bahnt (siehe 'RS singt Leonard Bernstein').

Gegen Ende des 19. Jhts scheint die Wiener Operette einzuschlafen. Richard Heuberger ('Der Opernball - 1898) und Carl Ziehrer ('Die Landstreicher' - 1899) verbuchen die letzten Erfolge. Aber neue Hoffnung dämmert auf: der junge Violist und Militärkapellmeister Franz Lehár (1870-1948) läuft sich warm: Seine Oper 'Kukusjka' (später 'Tatjana' genannt) hat gewiss Erfolg, aber zwei waschechte Operetten ('Wiener Frauen' und 'Der Rastelbinder') finden beim Publikum erst recht Gefallen. Dann macht am 30. Dezember 1905 (Dirigent ist der junge Robert Stolz!) Lehárs 'Die lustige Witwe' ihr Entree. Sie wankt ein bisschen dabei, denn die Reaktionen zind zögernd und keine(r) - auch Lehár selber nicht - prophezeit ihren bevorstehenden Triumphzug. Aber 'Die Witwe' erweist sich als nicht nur lustig, sondern auch willensstark und gibt den Startschuss zur zweiten Blüte oder genauer: zum - 'SILBERNEN' - Zeitalter der Wiener Operette. Dem jungen Lehár schliessen sich neue Namen an: Edmund Eysler (1874-1949), Leo Fall (1873-1925), Oscar Straus (1870-1954), Oskar Nedbal (1874-1930), Bruno Granichstaedten (1879-1944), Emmerich Kálmán (1882-1953) u.a.

In Berlin entwickelt sich die Operette teilweise anders: "Der frech-charmante Rhythmus des 'Berliner Schlagers' fängt an, den süssfliessenden Wiener Walzer zu verdrängen" (G. di Foresta: Prisma operettegids - 1962). Vielleicht etwas zu stark formuliert, aber die gegenseitige Stimulanz führt jedenfalls genauso zu einer reich blühenden Operettenkultur, in der Komponisten wie Paul Lincke (1866-1946), Walter Kollo (1878-1940), Jean Gilbert (1879-1942), Léon Jessel (1871-1942) und Eduard Künneke (1885-1953) Furore machen.

Nach dem Ersten Weltkrieg zieht der älter gewordene Franz Lehár (Foto) nach Berlin. Er stellt die Weichen anders und sein Talent zum Komponieren prachtvoller Melodien bringt ihn auf die Spuren des Opernkomponisten Puccini. Mit gesanglicher Unterstützung des Tenors Richard Tauber macht er sich daran, 'tragische Operetten' zu vertonen, wie 'Das Land des Lächelns' und 'Der Zarewitsch'.

Die 'reguläre' Operette droht inzwischen unter der Gewalt gross ausgestatteter 'Revuen' und 'Tonfilme' zusammenzubrechen, aber - zum Erstaunen vieler - nimmt die 'kleine Oper' das grosse Revue&Film-Geschäft gierig auf: Komponisten schreiben auf einmal sogenannte 'Revue- und Filmoperetten' (siehe Plakat von Josef Fennecker). Amerikanische Musical- und Jazz-Einflüsse machen sich geltend (siehe die Einleitung zum Text 'RS singt Paul Abraham'!). Eduard Künneke komponiert 'Lady Hamilton' und 'Glückliche Reise', Ralph Benatzky (1884-1957) - im Team - 'Im weissen Rössl', Paul Abraham (1892-1960) 'Viktoria und ihr Husar' und 'Die Blume von Hawai', Robert Stolz (1880-1973) 'Zwei Herzen im Dreivierteltakt' und Nico Dostal (1895-1981) 'Clivia' und 'Die Vielgeliebte'.

NICO DOSTAL
Der Österreicher Nico Dostal ist im 18-jährigem Alter sofort schon ein bisschen bekannt, nachdem seine 'Grosse Messe in D-Dur' in Ebelsberg und Linz uraufgeführt worden ist. Nach dem Ersten Weltkrieg macht er einige Jahre nützliche Erfahrungen als 'Theaterkapellmeister' in u.a. Innsbruck, Wien und Salzburg und reist dann hoffnungsvoll in die überschäumende Musik-Metropole Berlin. Da gehört er schon rasch der Musik-Szene an. Dostal wählt aus Überzeugung für die Gattung der 'gehobenen Unterhaltungsmusik', arbeitet für einige Musikverlage, instrumentiert und arrangiert die Musik anerkannter Tondichter wie Franz Lehár, Paul Abraham, Oscar Straus und Robert Stolz, dirigiert Konzerte und komponiert selber Filmmusik. Im deutschsprachigen Bereich richtet er 1928 alle Augen/Ohren auf sich mit dem 'Nutze-dem-Tag-Tangolied 'Es wird in hundert Jahren wieder so ein Frühling sein', auf prima Text von Robert Gilbert. Im Jahre 1933 hat er international Erfolg mit seiner Debüt-Operette 'Clivia', die den schönen Schein des Starkults entlarvt, und ein Jahr später mit der 'Vielgeliebten', worin ein auf dem hohen Ross sitzender, überempfindlicher, weiblicher Filmstar ironisch dar- und ziemlich blossgestellt wird. Die Nazis sind Dostal als 'arischem' Komponisten nicht im Wege, aber wie Volker Klotz in seinem theaterwissenschaftlich aufschlussreichen Buch 'OPERETTE: Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst - München 1991' feststellt: ".....er (Dostal) machte weder stilistisch noch ideologisch nennenswerte Zugeständnisse an das, was offiziell gefördert wurde". Dostal kehrt 1946 nach Österreich zurück, zusammen mit seiner Frau, der Opernsängerin und erster 'Clivia' Lillie Claus (Foto), und seinem Sohn, dem späteren Dirigenten Roman Dostal (geb. 1942 - Foto). Acht Jahre danach zieht sich die Familie in die Salzburger Berge zurück. Aber auch dort schreibt Dostal weiter. Ein langes Verzeichnis seiner Werke zeigt, dat der spätromantische Komponist Nico Dostal nicht aufhörte, zu variieren und experimentieren: Filmmusik, Operetten, ein Musical, eine komische Oper, Kirchenmusik, gehobene Unterhaltungsmusik, Suiten, ein Klavierkonzert, Ouvertüren, exotische Schlager, nostalgische Chansons usw.

Nico Dostal: Der l e t z t e, bedeutende Operettenkomponist!
Ende August 1973 erleben meine Frau und ich (meine Frau bevorzugt die Oper und Operette nicht speziell!) Dostals Musik live in Rotterdam (Das Konzert findet im erprobten Rahmen einer 'Abend-in-Wien'-Tradition statt, womit der Komponist/Dirigent Robert Stolz in Amerika schon in den frühen Vierzigern seinen Namen verknüpft hatte. Im Jahre 1967 war diese Tradition vom niederländischen Impresario Wouter van Liempt - exklusiv für die Beneluxländer - wieder zu Ehren gebracht worden). Vater und Sohn Dostal dirigieren das Limburger Symphonie-Orchester. Rudolf Schock und Margit Schramm singen. Nico Dostal dirigiert Nico Dostal, Roman Dostal die anderen Operettenkomponisten. Die vielfarbige Musik des damals 77-jährigen Dostal beeindruckt uns (beide!) sehr durch ihre ungebrochene Lebhaftigkeit.
Im Jahre 2010 höre ich die CD 'In my Mountains: Nico Dostal conducts Nico Dostal'(cpo: classic produktion osnabrück: 999 811-2, veröffentlicht 2002). Die berühmten Berliner Philharmoniker spielen auf dieser CD, die 1979 - 2 Jahre vor Dostals Tod also - aufgenommen wurde, konzertante Musik von und mit Nico Dostal. Wieder überrascht die Vitalität, Ursprünglichkeit und Zeitlosigkeit der Musik.

Was Dostals Bühnenwerke (worunter 20 Operetten) anbelangt, hebt sich - laut Volker Klotz - sein dramatisches Werk "durch grosse handwerkliche Sorgfalt vorteilhaft von der Durchschnittsproduktion der dreissiger bis fünfziger Jahre ab". Wie bei Abraham, Kálmán und Künneke entspringen seine schwungvollen Melodien "aus szenischer Phantasie und schaffen raumgreifende szenische Ereignisse...". Klotz zieht die Schlussfolgerung, "Dostal setzte sich international durch als einer der letzten niveauvollen und bühnensicheren Operettenkomponisten". Und weil ich nicht wüsste, wer das neben Dostal weiterhin noch sein könnte, fühle ich mich frei, Nico Dostal als den allerletzten, bedeutenden Operettenkomponisten zu bezeichnen.

Rudolf Schock singt Nico Dostal
Zum 75. Geburtstag Dostals erscheint Frühling 1970 zuerst ein luxuriöses Doppel-LP-Album mit Höhepunkten aus vier Dostal-Operetten ('Nico Dostal dirigiert seine beliebtesten Operetten'- Eurodisc 80585 XE). Was dieses Album von historischer Bedeutung macht, ist die Tatsache, dass der Komponist selber dirigiert. Rudolf Schock, Margit Schramm und Sylvia Geszty singen die führenden Rollen, Ferry Gruber und Monika Dahlberg das Buffopaar.
Zweitens dirigieren Nico und Roman Dostal später in diesem Jubeljahr (14.11.1970) ein Festkonzert in Salzburg mit dem Symphonie-Orchester Graunke und die Solisten Renate Holm und Rudolf Schock (Auf S. 366 von Schocks Biographie scheint Rudolf Schock dieses Konzert mit den niederländischen 'Ein Abend in Wien'- Konzerten unter die beiden Dostals im Jahre 1973 zu verwechseln: Schock schreibt, er sang und tanzte in den Niederlanden "unter Riesenjubel beim Publikum" mit Renate Holm das Duett 'Ein Walzer zu Zweien' aus Dostals Operette 'Monika'. Schocks Gesangs- und Tanzpartner in Holland war 1973 aber Margit Schramm).

April 1964 hatte Eurodisc übrigens - mit Nico Dostal am Pult - schon eine ebenso historisch interessante Dostal-LP ('Nico Dostal Welterfolge'- 71519 IE) mit Melodien aus verschiedenen Operetten und zwei Liedern herausgebracht. Rudolf Schocks Partner war Erika Köth und das Buffopaar spielten Harry Friedauer und wiederum Operettensoubrette Monika Dahlberg.
Im Jahre 1971 erscheint auf Eurodisc schliesslich noch eine bemerkenswerte Schock-LP (85575 IU) unter dem Titel 'Ich sing'mein Lied für alle schönen Frau'n: Komponisten schreiben für Rudolf Schock'. Zwei Lieder auf dieser LP, worunter das Titellied, sind von Nico Dostal und werden von ihm dirigiert.





















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Die April 1964-Aufnahmen bieten - unter dem Dirigat des Meisters selber - einen gemischten Melodienstrauss aus 'Clivia' (1933), 'Der Vielgeliebten' (1934), 'Monika' (1937), 'Der ungarischen Hochzeit' (1939), 'Flucht ins Glück' (1940), 'Manina' (1942), 'Rhapsodie der Liebe' (1963). Daneben hat Eurodisc Dostals ersten Lied-Erfolg, den Tango 'Es wird in hundert Jahren wieder so ein Frühling sein' (1928) und den Nachkriegs-Schlager 'Florentinische Nächte' (1948) neu aufgenommen. Die 'Florentinischen Nächte' also nicht in der bewährten Version des Schlagersängers Rudi Schuricke, sondern in jener des Opern- und Liedersängers Rudolf Schock, der auch ein solches Lied zugleich kräftig, schmelzend und respektvoll zu Gehör zu bringen weiss. (Paul Chr. van Westering im Jahre 1958 - anlässlich Schocks Interpretation von Schumanns 'Dichterliebe' - : "Dieser Sänger kann alles!").
Rudolf Schock und Erika Köth (siehe 'RS singt G. Donizetti, 2. Folge') singen Dostals Musik wohllautend, wobei ich bemerken muss, dass die Köth als 'Clivia' und 'Vielgeliebte' interpretatorisch hinter ihrer vokalen Virtuosität zurückbleibt. Erika Köth hätte m.E. auf der Bühne mit diesen beiden, ironisch-karikaturistisch vergrösserten Divas weniger anzufangen gewusst. Die anderen vier Operettenrollen (worunter die der arglosen 'Monika') sind der Sängerin jedoch wie auf den Leib geschrieben. Rudolf Schock beweist wiederum seine Affinität mit dem (Volks)lied: sowohl Dostals frühesten Erfolg 'Es wird in hundert Jahren....', wie 'Heimatland' (eigentlich ein Sopranlied aus 'Monika') singt er mit passendem Sentiment, aber nie sentimental. Harry Friedauer (1927-1985) brilliert in der Parodie auf einem italienischen 'tenore lirico' im Buffo-Duett 'Sizilianischer Wein' aus 'Der Vielgeliebten'. Die 1964-Aufnahmen geben einen grosszügig und musikalisch vortrefflichen Überblick über Nico Dostals Gesamtwerk. Dennoch kann eine solche Kompilation notgedrungen nur an der Oberfläche bleiben. Tiefschürfender wird es, wenn wir die Gelegenheit bekommen, etwas mehr aus einigen, bestimmten Dostal-Operetten zu hören. Diese Gelegenheit gab es sechs Jahre später.
Die April 1970-Aufnahmen sind Höhepunkte aus den Operetten 'Clivia', 'Monika', 'Der ungarischen Hochzeit' und 'Manina'. Der schon erwähnte Volker Klotz widmet Dostals Operetten 'Clivia' und 'Manina' in seinem Buch ausführliche Aufmerksamkeit und weist auf noch einige, interessante Dostal-Operetten wie 'Monika', 'Die ungarische Hochzeit', 'Die Vielgeliebte' und 'Extrablätter' (1937) hin. Die vier von Eurodisc auf Doppel-LP herausgebrachten Operetten könnten also exemplarisch für Dostals kompositorische Qualitäten genannt werden.
(Rudolf Schock en Margit Schramm)
'Clivia'(1933) spielt sich in in einem südamerikanischen Phantasiestaat ('Boliguay') ab, wo um 1930 herum finanzielle Skandale, Korruption, Revolution und Machtwechsel an der Tagesordnung sind. Amerikanische Geschäftsleute sind in schlechter Stimmung, wenn eine revolutionäre Regierung unter einem neuen Präsidenten (Olivero) an die Macht kommt, die die amerikanischen Einflüsse kräftig zurückdrängen will (Jede angenommene Ähnlichkeit mit vorhandenen Situationen und/oder Personen ist ganz auf Rechnung des Lesers - KdL). Ein 'amerikanisches Filmteam' reist aus böser Absicht, politische Unruhe zu verbreiten, nach Boliquay ab. Als Vorwand benutzt es ein gross angelegtes Filmprojekt mit der berühmten Diva Clivia Gray, die übrigens unschuldig wie ein Lamm ist. Filmstar und Team dürfen den Boden Boliguays nicht betreten, es sei denn, dass Miss Gray - und dann befinden wir uns wieder ganz und gar in der Welt der Operette - dort einen Ehepartner findet. Clivia treibt einen solchen Partner auf: er nennt sich Juan Damigo, aber ist in Wirklichkeit der neue Präsident Olivero. 'Juan' und Clivia verlieben sich ineinander, aber dann entdeckt Juan/Olivero, die Filmaufnahmen seien ein angeschmutzter Deckmantel, um seine Reformregierung zu stürzen. Die Amerikaner - einschliesslich der Clivia - werden verhaftet. Sie brechen aus, aber Clivia kehrt bald zurück: sie tritt aus dem schönen Schein von Geld und Ruhm in eine zwar unsichere, aber ehrlichere Zukunft an der Seite eines Revolutionärs.
Dostals Musiktheater handelt sich häufig um eine Flucht aus der Alltagswirklichkeit und den privaten Rückzug in eine romantische, aber riskante Isolation. In den 'tragischen Operetten' des älteren Lehár, aber eigentlich schon in seiner viel früheren 'Zigeunerliebe' wird so ein Risiko nicht eingegangen: Zorika wählt für den Bürger Jonel und nicht für die Zigeunerliebe mit Jószi. Lisa verlässt Sou Chong und sein 'Land des Lächelns', Anna Elisa bricht die Beziehung zu 'Paganini' ab und bleibt nach wie vor Fürstin, der 'Zarewitsch' Aljoscha verabschiedet sich von Sonja, 'Friederike' gibt Goethe auf. Gewiss tragisch, aber auch risikofrei: Lehárs 'Helden' und 'Heldinnen' bleiben letzten Endes, wo sie sind, und rühren sich nie mehr. Bei Dostal lassen viele Hauptpersonen jedoch die Welt auf sich beruhen und suchen das (unbeständige) Glück anderwo. Auf den ersten Blick ein märchenhaftes Happy-End, aber die Frage ist, ob sie danach 'noch lange und vergnügt leben werden'. Persönliche Tragik hat nun einmal viele Gesichter. Trotzdem ist Dostals dramatische Gestaltungsweise - obschon teilweise opernhaft - viel weniger gewichtig als die des reiferen Lehár. Sie ist oft recht ironisch und spielerisch, was Volker Klotz anhand zweier Beispiele verdeutlicht:
  • Clivia stellt sich dem Publikum beim ersten Auftritt (einer "hektischen Paso doble") vor als 'die Clivia, von der man heut' nur noch spricht' und die 'mit der pünktlichen Verspätung einer Diva' herkommt.
  • 'Am Manzanares/ist weibliche Tugend was Rares' ist der Anfang einer Szene, die sich am exotisch gemeinten Amazonas abspielt, aber im kastagnettenbegleiteten Dreivierteltakt (!) eine angeblich erotischer Ortschaft im spanischen, also europäischen Kastilien besingt. Mit anderen Worten: wie fern einer sich auch auf dieser Erde befindet, das Gras auf der anderen Seite - selbst wenn man dafür auch in der Richtung der Heimat zurückfahren muss - wirkt doch erheblich grüner.
Dostals 'Clivia' wird 1970 musterhaft ausgeführt. Es ist nur schade, dass es bei einigen Ausschnitten bleibt (Membran-Documents hat inzwischen eine vollständige 'Clivia' veröffentlicht. Sie stammt aus dem Jahre 1951 und hat die neulich verstorbene Anneliese Rothenberger in der Titelrolle und Rupert Glawitsch als Juan/Olivero. Wilhelm Stephan dirigiert). Nico Dostal lässt 1970 die Berliner Symphoniker mit viel Feuer musizieren. Monika Dahlberg und Ferry Gruber werden den ziemlich knapp ausgefallenen Buffoduettchen gerecht, und Rudolf Schock singt inspiriert und mit Sorgfalt. Aus irgendeinem rätselhaften Grund fällt mir bei seinen Leistungen auf diesen LPs jedes Mal das englische Wörtchen 'eager' (= mit starkem Verlangen) ein. Margit Schramm ist wie geschaffen für die Titelfigur, die auch ihre erste, grosse Rolle auf der Operettenbühne war.
Margit Schramm (1935-1996)

verfügte über eine Sopranstimme, die die biegsame Leichtigkeit einer jugendhaft-naiven 'Soubrette' und unverkennbar dramatisches Talent in sich vereinte. Rudolf Schock lässt in seiner Biographie aufzeichnen, dass das Publikum sie sah als "quasi die Reinkarnation der Diva, die man aus der grossen (Vorkriegs)zeit der Operette kannte". Tatsächlich galt Margit Schramm schon in sehr jungem Alter als eine Diva, aber ohne dass sie einem solchen 'göttlichen' (engl.: 'divine') Imago einer mit allen Wassern gewaschenen Künstlerin auf irgendeine Weise nachstrebte. Nie liess sie sich auf der Bühne zu affektierten Manieren oder gekünstelter Artistik verführen. Im Gegenteil: Immer - und ich habe sie im Konzertsaal viele Male darum bewundert - imponierte sie das männliche und weibliche Publikum vokal und interpretatorisch durch zurückhaltenden Charme und eine vollkommen natürliche Anmut. Margit Schramm machte selbst dann und wann einen etwas verlegenen Eindruck. In ihren Operettensolos trat aber sofort eine totale Hingabe an die Stelle dieser Befangenheit, und während der langjährigen Auftritte mit Rudolf Schock zeigte sie sich einen ausserordentlich gut auf ihn eingespielten und - gesungenen Gesangspartner.

Margit Schramm debütiert 1957 - nach ihrer Konservatorium-Ausbildung - als Lucieta in Ermanno Wolf-Ferrari's Oper 'I quattro Rusteghi (Die vier Grobiane)'. Danach singt sie erfolgreich die Rolle der Giulietta (für eine dramatische (!) Sopran geschrieben) in Offenbachs Oper 'Hoffmanns Erzählungen' und die Titelrolle in Rimsky-Korsakows 'Snegourotchka (Het Sneeuwmeisje)'. Anschliessend verlegt sie sich - auf Anraten einer erfahrenen Gesangskollegin - auf die Operette. Die erste Operettenrolle ist die der Clivia. In München tritt Rudolf Schock einige Male in Konzerten mit ihr auf, und 1963 zieht er sie in eine Berliner Lehár-Première des 'Grafen von Luxemburg' gelegentlich der Eröffnung des 'Neuen Berliner Operettentheater' hinein. Nach der Vorstellung dauert der Schlussapplaus eine halbe Stunde, und die Zusammenarbeit zwischen Margit Schramm und Rudolf Schock mehr als zehn Jahre: 1964 singen sie in einer integralen Fernseh-Ausführung von Paul Abrahams 'Viktoria und ihr Husar' und in einer Reihe Freilichtvorstellungen von Lehárs 'Lustige Witwe' im 'Theater der Stadt Koblenz auf dem Rhein'. Margit Schramm fängt an Schocks Seite eine grosse Fernsehkarriere in Deutschland an. Das taufrische Schallplattenlabel Eurodisc (Fritz Ganss) legt Margit Schramm für eine funkelnagelneue Sammlung Operetten-Aufnahmen als weibliche Partner von Rudolf Schock vertraglich fest. Zugleich wird der ein wenig in den Hintergrund geratene, aber die musikalische Fantasie noch immer sehr erregende Name des hochbejahrten Dirigenten und Komponisten Robert Stolz (1880-1975) mit dem 'Traumpaar' verbunden.

Von diesem Augenblick an ist die (beinahe) für tot erklärte Operette wieder ganz revitalisiert. Operette beherrscht plötzlich das Bildschirm: das Programm 'Robert Stolz - Ein Porträt' mit u.a. Margit Schramm, Lisa della Casa, Rudolf Schock, René Kollo und selbstverständlich Robert Stolz wird 1967 in ganz Europa gesendet. Im selben Jahr gibt es im Frühling und Spätsommer eine Doppelreihe immens erfolgreiche 'Abend in Wien'-Konzerte mit Stolz, Schramm und Schock vor ausverkauften Konzertsälen in den Beneluxländern. Das 'Operetten-Happening' im Amsterdamer 'Concertgebouw' wird vom niederländischen Fernsehen in Prime time völlig ausgestrahlt. Mit einem Schlag befindet sich die Operette wieder in den Scheinwerfern der Aktualität.
'Monika' (1937) ist ein schönes und bescheidenes Bauernmädchen aus dem Schwarzwald. Die Eltern sind gestorben, und sie und die beiden Schwestern verwalten vorläufig den Bauernhof, bis der kleine Bruder volljährig ist. Die drei (heiratsfähigen) Mädchen fühlen sich heimisch in der sicheren Umgebung der Dorfgemeinde. Aber natürlich laufen da wohl die unvermeidlichen Gestalten mit einem geheimen Agenda herum. Unter ihnen gibt es 'einen, der auswärts wohnt': Horst-Dietrich, der aus einem adligen Geschlecht stammt, Medizin studiert und im Dorfe famuliert. Monika hat sich heimlich in ihn verliebt und gerät in einen Zustand der höchsten Glückseligkeit, wenn Horst-Dietrich nach abgeleisteter Famulatur ausgerechnet von ihr Abschied nimmt und gesteht, er liebe sie. Sie springt ohne Bedenken auf den Soziussitz seines Motorrads und fährt mit ihm zu einem Landgut in der Nähe irgendeiner Stadt in Norddeutschland. Da begegnet Monika einer feinen Familie, die für ihren Horst-Dietrich eine Heiratspartnerin in petto hat, die bestimmt nicht 'Monika' heisst. Nach vielem Getue auf dem Landsitz sieht es danach aus, dass die grosse Liebe zwischen Horst-Dietrich und Monika kleiner wird. Das Bauernmädchen kehrt in ihren Heimatort zurück ('Heimatland'). Sie glaubt nichts Besseres tun zu können, als irgeneinem das Jawort zu geben. Aber dann stürmt Horst-Dietrich hinein: er will der neue Dorfarzt sein und der übliche Operettenausgang wird sich zeigen.
Die Handlung in 'Monika' bezieht sich wieder auf jemanden, der ein abgeschirmtes und wohlhabendes Milieu den Rücken zeigt: Horst-Dietrich geht eine einfache Existenz in einem nach innen gekehrten Dorf entgegen. Es fällt auf, dass das Libretto von Hermann Hermecke aus anderen Operetten zitiert: Monika ist ein bisschen 'Friederike' (Lehár), aber auch ein wenig Léon Jessels 'Schwarzwaldmädel'. Drei Mädchen kennen wir schon aus dem 'Dreimäderlhaus' (Berté) und die opernhafte Dramatik im Finale erinnert an Lehárs 'Schön ist die Welt'. Aber es wird alles so dick aufgetragen, dass einer das Gefühl hat, Dostal/Hermecke habe mit den leicht hingeworfenen Zitatchen ein Publikum eben nur anblinzeln wollen: wir und Sie kennen doch unsere Lieblingskomponisten? Etwas Ähnliches geht in Filmen vor: Jüngere Regisseure zitieren die illustren Vorgänger. Zahllos sind z. B. die Filme, worin als Augenblinzeln an ein Filmpublikum, das seine Lieblingsregisseure in- und auswendig kennt, auf Alfred Hitchcock hingewiesen wird.
Margit Schramm fühlt sich in der Monika-Rolle genauso heimisch wie in der Clivia-Partie: Das Naturtalent Margit Schramm ist nicht nur eine unkomplizierte Diva, sondern mit spielender Leichtigkeit auch ein unkompliziertes Bauernmädchen. Rudolf Schock geht 1970, im breiteren Rahmen des Querschnitts aus 'Monika', die Rolle von Horst-Dietrich anders an als 1964 im Duett 'Ein Walzer zu Zweien' mit Erika Köth. Damals war das einzelne Tanzduett nicht mit dem Operetten-Kontext verknüpft, und führte Schock es - wie in den Dostal-Konzerten - mit grossem Flair als eine hinreissende Demonstration unbekümmerter Operettenfreude aus. Im Querschnitt zeigt er sich als Horst-Dietrich einen schützenden und mild überredende Partner, der die vor Verlegenheit errötende Monika vor der Front seiner Verwandten und Bekannten lehrt, wie sie den Walzer tanzen soll. Monika vergisst die kritische Umgebung und weiss sich schliesslich geborgen 'im Jubel der Musik'.
'Die ungarische Hochzeit' (1939) und 'Manina' (1942)

(Rudolf Schock und Sylvia Geszty)
Die weit ausgedehnte, ungarische Puszta bietet Dostal/Hermecke noch einmal die Chance, die vertraute Atmosphäre einer 'Zigeuneroperette' heraufzubeschwören. Aber genauso wie in 'Monika' scheint die nur als Festverpackung gemeint zu sein. Der Inhalt der 'Ungarischen Hochzeit' hat jedenfalls nichts mit der Zigeunerromantik aus 'Zigeunerliebe' (Lehár) und de 'Zigeunerbaron' (J. Strauss Jr.) zu tun. Nur die Operetten von Emmerich Kálmán kommen in die Nähe. Aber ganz Dostal ist wieder der Ausbruch des Helden aus dem zwar luxuriösen, aber hohlen Dasein: 'Casanova' Graf Stefan findet nämlich am Ende der Operette (endgültiges?) 'Glück und Treu' bei der charakterfesten Janka aus einem fernen ungarischen Dorf.
In 'Manina' ist es die Wiener Gräfin Hella, die - in Hermelinmantel gekleidet - mit dem ihr teuren Gedichtband und äusserst gemischten Gefühlsregungen nach 'Catanea' (einem fiktiven Königreich am Meer auf der Balkanhalbinsel) reist. Leider ist sie an den Schürzenjäger des dortigen Königs verheiratet worden, aber was sie über alles lockt, ist die Tatsache, dass Catanea auch das Zuhause von Mario Zentis ist, dem Dichter/Schuhmacher (Hinweis auf den Dichter/Schuhmacher Hans Sachs aus Wagners 'Meistersinger'!), der u.a. Hellas Lieblings-Märchenepos über das Fischermädchen Manina geschrieben hat. Hella meldet sich bei Mario in der Eigenschaft einer unbekannten Verehrerin. Sie nennt sich: Manina. Für Mario ist sie die Reinkarnation der eigenen Poesie. Das Paar versinkt in Liebe, aber am Morgen ist Hella/Manina geflohen. Sie hat nur einen Zettel zurückgelassen mit dem Text 'Du musst mich vergessen'. Ein Unglück kommt selten allein: Mario wird wegen eines Spottliedes auf den König verbannt. Zwei Jahre später - nach turbulenten Erlebnissen im Ausland und einer nie ablassenden Sehnsucht nach Manina - überschreitet er illegal Cataneas Grenze. Der gehasste König hat inzwischen abgedankt und Hella ist die neue Königin. Sie entscheidet positiv über Marios Amnestiegesuch. Wenn Mario aber zu seiner grossen Freude 'Manina' (Hella) auf dem Volksfest begegnet, scheint sie ihn nicht mehr kennen zu wollen. Mario weist tief beleidigt die Begnadigung zurück und will das Land für immer hinter sich lassen. In dem Augenblick, wo er seine Wohnung verlassen will, erscheint Hella als 'Königin' und 'Manina': 'Ich habe nur an dich gedacht'. An ihn und an den dreijährigen Sohn, den sie seinem Vater bekannt macht. Sie wird den Thron aufgeben, um Mario und ihrem Kind anzugehören.
Es geschieht bei Dostal noch einmal: auf gut Glück flieht Hella aus der komplizierten und deshalb unübersichtlichen Wirklichkeit. Auf gut Glück, denn Marios Charakter hat zwei unheilverkündende Kennzeichen, die jedes für sich bis ins Extreme entwickelt sind: das des schwärmerischen Träumers und das des unversöhnlichen Anarchisten. Nach 'Manina' Ende 1942 hüllt sich Nico Dostal in Schweigen. Im Jahre 1945 ist er zurück mit 'Am Morgen', dem ersten Teil seiner 'Romantic Suite': 'In meinen Bergen' (siehe obengenannte CD 'In my Mountains'). In den drei Kriegsjahren dazwischen zieht er sich auf sichselbst und seine Famile zurück.
Handlung und Musik der 'Manina' sind nicht die einer traditionellen Operette. Bemerkenswert ist, dass Dostal in 'Manina' keine Operette, sondern eine Oper von Richard Wagner zitiert. Das Werk atmet - trotz einiger, spielerischer Buffo-Duettchen - Opernatmosphäre, u.a. wegen drastischer Dramatik in den Hella/Mario-Szenen. Volker Klotz macht mit Recht auf den "für Operettenmänner ungewöhnlich reizvolle Anziehungskraft der Mario-Figur" aufmerksam. "Namentlich seine Heimkunft aus dem Exil ist eine packende musikdramatische Szene...Fischer und Weinbauern begrüssen den verbannten Dichter mit heiserer Crescendorufen...Tonarten wechseln rasch...bis Mario in es-Moll zu seiner Erzählung ansetzt. Stossweise begleiten Posaunen, Trompeten und Kontrabasspizzikati seine rauhen Erlebnisse draussen in der Welt, denen weichere Klänge folgen, sobald er...auf die Schönheiten der Natur übergeht. Schliesslich, im Refrain, verschmelzen Dort und Hier, Damals und Jetzt zu dem, was ihn überall und dauernd erfüllt: 'Ich such' in jeder Frau Manina'. Der Takt schlägt um von Marsch auf Tango, die Tonart von Moll auf Dur..." Bis soweit Volker Klotz in seinem 'Porträt und Handbuch der Operette'. In der 'Manina'-Aufnahme aus dem Jahre 1970 ist die Szene zum Glück vollständig aufgenommen worden.
Die Stimmen und dramatische Möglichkeiten von Rudolf Schock und der ungarischen Sopranistin Sylvia Geszty passen ganz zum Operncharakter von 'Manina'. Dasselbe gilt für die 'Ungarische Hochzeit', worin Dostal gleichfalls Opernakzente setzt. Schock wirkt - ich schrieb es schon - in den Dostal-Operetten sehr konzentriert. Ich hörte mir aufs neue seine Leistingen an, und sie gefielen mir wiederum ausgezeichnet. Sylvia Geszty ist eine Sängerin mit einer grossen, dramatischen Stimme, die zu achtungsgebietenden Koloraturen imstande ist. Ihr heftig dramatisches 'Spiel mir das Lied von Glück und Treu' aus 'Der ungarischen Hochzeit' ist Sonderklasse. Das einzige, was einer bemerken könnte, ist, dass ihre Gesangtexte manchmal weniger gut zu verstehen sind.
Sylvia Geszty (geb. 1934)

Rudolf Schock hört Sylvia Geszty zum ersten Male in der 2. Hälfte der sechziger Jahre während einer nächtlichen Autofahrt, wenn sie irgendwo in Europa in einer 'Zauberflöte'-Vorstellung die 'Königin der Nacht' singt. Er bewirkt, dass Sylvia Geszty von Eurodisc unter Vertrag genommen wird und nimmt mit ihr zwischen 1967 und 1970 Duette aus Opern/Operetten von Puccini, Lehár und Dostal aufnimmt.
Sylvia Geszty beginnt 1959 ihre Laufbahn in Budapest. Sie siedelt 1961 nach Berlin über. Dort debütiert sie als Amor in Von Glucks 'Orpheus und Euridice' an der Staatsoper. Von Berlin aus fängt eine grosse weltweite Karriere an, die die Kammersängerin nach Salzburg, Wien, London, Paris, Amsterdam, Brüssel, Moskau und in Nord- und Südamerika bringt. In der Periode 1975-1998 unterrichtet Sylvia Geszty Sologesang in Stuttgart und Zürich und leitet sie Masterclasses in Deutschland, Österreich, Japan und Polen. Ab 1998 ist sie in Posen (Polen) auch als Opernregisseur tätig. Bündige und treffende Beschreibungen ihrer Gesangskunst findet man u.a. im bekannten, englischen Musikmagazin 'Gramophone' und auf der Internetsite 'Opera-L Archives' David Fox ('Opera-L') schreibt 1995: "....für denjenigen, der Geszty nicht kennt....es ist eine SEHR charaktervolle Stimme, die man nicht so schnell vergisst: something of a meaty, smoky low range coupled with a bright and penetrating upper register". W.A. Chislett ('Gramophone') nennt Geszty 1972 'einzigartig' "by purity of tone and unusually accurate intonation and she uses it very charmingly".
Rudolf Schock singt Nico Dostal auf 2 CDs
Die LP-Produktionen aus den Jahren 1964 und 1970 sind mehr oder weniger auf zwei CDs untergebracht:
Auf BMG/Ariola/Eurodisc-CD 69067 gibt es die vier Operettenquerschnitte aus dem Jahre 1970. Aber weil es auf einer einzigen CD weniger Raum als auf zwei LPs gibt, hat man die Buffo-Duette von Dahlberg/Gruber und einige grosse Duette von Schock/Schramm/Geszty unüberlegt gestrichen. Es ist darum empfehlenswert, (auch) die alten LPs zu ermitteln, die noch ab und zu im Internet angeboten werden.



Auf BMG/Ariola/Eurodisc-CD 7431 29334 2 'Träume der Operette Vol. 1' gibt es ziemlich viele Operettenfragmente und Dostal-Lieder aus dem Jahre 1964 (u.a. Schocks 'Florentinische Nächte') und einige Aufnahmen aus dem Jahre 1970, worunter doch noch 2 Buffo-Duettchen! Der Tenor René Kollo ist auch zu hören (in 'Manina') und Sylvia Geszty singt ihr 'Lied von Glück und Treu' in einer späteren Aufnahme unter dem Dirigenten Fried Walter. Extra interessant auf der CD ist das Lied: 'Ich sing' mein Lied für alle schönen Frau'n'. Dieses Lied ist das Titellied der LP aus dem Jahre 1971, die ich oben schon erwähnte, und worauf Lieder/Chansons stehen, die mehrere 'Komponisten für Rudolf Schock schrieben'. Von den beiden Nico Dostal-Chansons auf der LP kommt das Lied 'Ich sing' mein Lied für alle schönen Frau'n' aus einer älteren Dostal-Operette: 'Zirkusblut' (1950). Zwanzig Jahre später widmete Nico Dostal dieses Lied also dem Sänger Rudolf Schock.
Das zweite Dostal-Lied auf der LP: 'Keine ist so schön wie die Eine' war - wie ich annehme - im Jahre 1971 wohl eine Neukomposition, die ebenfalls Schock gewidmet wurde. Es wird noch immer jährlich (auch 2010) als Pflichtnummer gesungen, und zwar in Dostals Geburtsort Korneuburg von männlichen Nachwuchs-Operettensängern, die sich am 'Dostal-Gesangswettbewerb' beteiligen.
Krijn de Lege Juni 2010
(Ende September 2010 erscheint 'Rudolf Schock singt Antonin Dvorák und Léos Janácek' . Ich wünsche Ihnen angenehme Sommerferien!)

07.04.10

RUDOLF SCHOCK ZINGT NICO DOSTAL

Nico Dostal (Korneuburg 1895 - Salzburg 1981)

Van Jacques Offenbach tot Nico Dostal (een korte geschiedenis van de operette)

In een houten schuur aan de Champs-Elysées blaast Jacques Offenbach (1819-1880) de al lang niet meer zo komische Franse opéra-comique nieuw leven in (zie 'RS zingt Adolphe Adam'). Hij opent een eigen 'muziektheater-van-de-lach': 'Les Bouffes Parisiens', waar weer voluit om verse, spotzieke 'opéras-bouffes' voluit gelachen mag worden.
Het Parijse plezier slaat over naar Wenen. Daar noemt men het genre voorzichtig 'operette', dat prettig neutraal 'operaatje' betekent.
Franz von Suppé (1819-1895 - foto links) schrijft rond 1860 als eerste Weense componist zo'n 'operette'. Rond 1870 laat Johann Strauss Jr (1825-1899 - foto rechts) zich daartoe verleiden. En dan begint de grote - 'GOUDEN' - periode van de Weense operette, waaraan o.a. ook Karl Millöcker (1842-1899) en Carl Zeller (1842-1898) hun steentje bijdragen.

In Londen wordt de satirische 'operetta' ook populair: Vanuit het Savoy Theatre lanceren componist Arthur Sullivan (1842-1900 - op spotprent rechts) en tekstschrijver William Gilbert (1836-1911 - links) met overweldigend succes hun zogeheten 'Savoy Operas' ('HMS Pinafore', 'The Pirates of Penzance', 'The Mikado' enz.). De Ierse cellist/dirigent/componist Victor Herbert (1859-1924) stopt de operette in zijn koffer, als hij naar Amerika emigreert, waar hij vanaf 1898 met 'musical comedies' een weg baant voor de latere Amerikaanse 'musical' (zie 'RS zingt Leonard Bernstein e.a.').

Tegen het eind van de 19e eeuw lijkt de Weense operette in de versukkeling te geraken. Richard Heuberger ('Der Opernball'-1898) en Carl Ziehrer ('Die Landstreicher'-1899) behalen de laatste successen. Maar nieuwe hoop gloort:
De jonge violist en militair kapelmeester Franz Lehár (1870-1948 - foto) loopt zich warm: Zijn opera 'Kukusjka' (later 'Tatjana' genoemd) doet het goed bij het publiek, maar twee onvervalste operettes ('Wiener Frauen' en 'Der Rastelbinder') vallen pas goed in de smaak. Dan maakt op 30 december 1905 (De jonge Robert Stolz dirigeert!) Lehár's 'Die lustige Witwe' haar entree. Ze wankelt daarbij een beetje, want de reacties zijn aarzelend en niemand - ook Lehár niet - voorziet de aanstaande wereldsensatie. Maar 'De vrolijke weduwe' blijkt een doorzetster en lost het startschot voor de tweede bloei oftewel het 'ZILVEREN' tijdperk van de Weense operette. Aan de zijde van Lehár vestigen zich nieuwe namen: Edmund Eysler (1874-1949, Leo Fall (1873-1925), Oscar Straus (1870-1954), Oskar Nedbal (1874-1930), Bruno Granichstaedten (1879-1944), Emmerich Kálmán (1882-1953) enz.

In Berlijn ontwikkelt de operette zich gedeeltelijk anders:"Het brutaal-charmante ritme van de Berlijnse 'Schlager' begint de zoetvloeiende Weense wals te verdringen"(G. di Foresta: Prisma operettegids-1962). Misschien te sterk geformuleerd, maar de wederzijdse stimulans leidt in elk geval ook in Berlijn tot een rijke operette-cultuur, waarin componisten als Paul Lincke (1866-1946), Walter Kollo (1878-1940), Jean Gilbert (1879-1942), Léon Jessel (1871-1942) en Eduard Künneke (1885-1953) furore maken.
Na de eerste wereldoorlog slaat de oudere Franz Lehár (foto) andere wegen in. Hij verhuist van Wenen naar Berlijn. Daar brengt zijn talent voor het schrijven van smeltend-lyrische melodieën hem in het spoor van opera-componist Puccini. Met vocale steun van de tenor Richard Tauber zet hij zich aan het componeren van 'tragische operettes' zoals 'Das Land des Lächelns' en 'Der Zarewitsch'.

De 'reguliere' operette dreigt intussen onder het geweld van groots gemonteerde 'revues' en 'geluidsfilms' te bezwijken, maar tot veler verrassing slokt het 'operaatje' revue en film juist gretig op: Componisten schrijven opeens 'revue- en film-operettes' ( zie affiche v. Josef Fennecker). Amerikaanse musical- en jazzinvloeden doen zich gelden (zie de inleiding van 'RS zingt Paul Abraham').
Eduard Künneke componeert 'Lady Hamilton' en 'Glückliche Reise', Ralph Benatzky (1884-1957) - in teamverband - 'Im weissen Rössl', Paul Abraham (1892-1960) 'Viktoria und ihr Husar' en 'Die Blume von Hawai', Robert Stolz (1880-1975) 'Zwei Herzen im Dreivierteltakt' en Nico Dostal (1895-1981) 'Clivia' en 'Die Vielgeliebte'.

Nico Dostal

Nico Dostal is op 18-jarige leeftijd in Oostenrijk direct al een beetje bekend, als zijn 'Grote Mis in D-Dur' in Ebelsberg en Linz is uitgevoerd. Na de Eerste Wereldoorlog doet hij een paar jaar nuttige ervaringen op als 'Theaterkapellmeister' in o.a. Innsbruck, Wenen en Salzburg en vertrekt dan hoopvol naar bruisend Berlijn. Daar behoort hij al gauw tot de muziekscene. Dostal kiest met overtuiging voor het genre van de betere 'Unterhaltungsmusik', werkt bij een aantal muziekuitgeverijen, instrumenteert en arrangeert de muziek van en voor gevestigde componisten als Franz Lehár, Paul Abraham, Oscar Straus en Robert Stolz, dirigeert concerten én componeert zelf vooralsnog filmmuziek. In 1928 richt hij nationaal alle ogen op zich met het 'pluk-de-dag-tangolied' 'Es wird in hundert Jahren wieder so ein Frühling sein', op (prima) tekst van Robert Gilbert. In 1933 boekt hij internationaal succes met zijn debuut-operette 'Clivia', die de schone schijn van het sterrendom ontmaskert, en een jaar later met 'Die Vielgeliebte', waarin een omhooggevallen, overgevoelige vrouwelijke filmster ironisch wordt neer- en weggezet. De nazis lopen Dostal als 'arisch' componist niet in de weg, maar zoals Volker Klotz in zijn muziekwetenschappelijk zeer informatieve boek 'OPERETTE: Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst - München 1991' vaststelt: "...hij (Dostal) deed stilistisch noch ideologisch noemenswaardige concessies aan datgene, wat officieel werd bevorderd" In 1946 keert Dostal terug naar Oostenrijk, samen met zijn vrouw, de operazangeres en allereerste 'Clivia' Lillie Claus (foto), en zijn zoontje, de latere dirigent Roman Dostal (geb. 1942 - foto). Acht jaar later trekt het gezin zich terug in de bergen bij Salzburg. Maar ook daar blijft Dostal schrijven. Een lange lijst van zijn werk toont aan, dat de 'laat-romantische' componist Nico Dostal niet ophield met variëren en experimenteren: filmmuziek, operettes, een musical, een komische opera, kerkmuziek, de 'betere' amusementsmuziek, suites, een piano-concert, ouvertures, exotische 'Schlager', nostalgische levensliederen enz.

Dostal, de laatste belangrijke operette-componist!


v.l.n.r.: r. schock, m. schramm, n. dostal 1973

Eind augustus 1973 hoor ik in gezelschap van mijn vrouw, van wie de muzikale voorkeuren niet speciaal naar opera en operette uitgaan, Dostals muziek live in de Rotterdamse 'Doelen' (Het concert vindt plaats in het beproefde kader van een 'Abend in Wien'-traditie, waaraan de componist/dirigent Robert Stolz in Amerika al in de vroege jaren veertig zijn naam had verbonden. In 1967 werd die traditie door de Nederlandse impresario Wouter van Liempt - exclusief voor de Benelux-landen - in ere hersteld). Vader en zoon Dostal dirigeren het Limburgs Symphonieorkest. Nico Dostal dirigeert Nico Dostal, Roman Dostal andere operette-componisten. De veelkleurige muziek van de op dat moment 77-jarige Dostal klinkt ons allebei (!) opmerkelijk levendig en niet gedateerd in de oren.

In 2010 luister ik naar de CD 'In my Mountains: Nico Dostal conducts Nico Dostal' (cpo: classic produktion osnabrück: 999 811-2, uitgebracht in 2002):
De beroemde 'Berliner Philharmoniker' spelen op deze CD, die in 1979, dus 2 jaar voor Dostal's dood, werd opgenomen, concertante muziek van en met Nico Dostal. Weer verrast de vitaliteit, oorspronkelijkheid en tijdloosheid van zijn muziek.

Wat Dostal's toneelwerken (waaronder 20 operettes) betreft - schrijft Volker Klotz in zijn operette-handboek - "steekt zijn dramatische werk door grote vakkundigheid en zorgvuldigheid scherp af tegen de middelmatige massa-produktie uit de jaren 30 tot 50...Zoals bij Abraham, Kálmán en Künneke ontspringen zijn melodieën aan een verbeeldingskracht, die de draagwijdte van de gebeurtenissen op het toneel in hun volle betekenis weet te ensceneren." Klotz concludeert: "Dostal was één van de laatste operette-componisten, die een hoog muzikaal niveau wist te handhaven en intuïtief perfect aanvoelde, wat op het toneel zou werken en wat niet". En omdat ik niet zou weten, wie dat naast Dostal verder nog zou of zouden moeten zijn, voel ik me vrij Nico Dostal als de allerlaatste, belangrijke operette-componist te bestempelen.

Rudolf Schock zingt Nico Dostal
Ter gelegenheid van Dostal's 75e verjaardag verschijnt er in de lente van 1970 een luxe dubbel-LP-album met hoogtepunten uit vier Dostal-operettes: 'Nico Dostal dirigiert seine beliebtesten Operetten' (Eurodisc 80585 XE).
Wat dit album van historische betekenis maakt, is het feit, dat de componist dirigeert.
Rudolf Schock, Margit Schramm en Sylvia Geszty zingen de hoofdrollen, Ferry Gruber en Monika Dahlberg het buffo-paar.
Later dat jaar (14.11.1970) dirigeren Nico en Roman Dostal een 'Festkonzert' in Salzburg met het Symphonie-Orchester Graunke en de solisten Renate Holm en Rudolf Schock (Op blz. 366 van Schock's biografie lijkt het erop, dat hij dit concert verwisselt met de Nederlandse 'Ein Abend in Wien'-concerten van 1973 o.l.v. Nico en Roman Dostal. Schock schrijft enthousiast, dat hij in Holland "unter Riesenjubel beim Publikum" met Renate Holm het duet 'Ein Walzer zu Zweien' uit Dostal's operette 'Monika' zong én danste. Schocks zang- en walspartner in Nederland was echter Margit Schramm).
In april 1964 was er overigens op Eurodisc ('Nico Dostal Welterfolge' - 71519 IE) al een door Dostal gedirigeerde en daarom ook historisch waardevolle Dostal-LP uitgebracht met melodieën uit verschillende van zijn operettes en twee liederen. Rudolf Schock's partner was Erika Köth en het buffo-paar werd gezongen door Harry Friedauer en opnieuw operette-soubrette Monika Dahlberg.

In 1971 verschijnt er op Eurodisc tenslotte nog een bijzondere Schock-LP (85575 IU) onder de titel 'Ich sing' mein Lied für alle schönen Frau'n' - Komponisten schreiben für Rudolf Schock'. Twee liederen, waaronder het titellied, zijn van Nico Dostal en worden door hem gedirigeerd.





















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De opnamen van April 1964 bieden - onder leiding van de meester zelf - een gevarieerd boeket van melodieën uit 'Clivia' (1933), 'Die Vielgeliebte' (1934), 'Monika' (1937), 'Die ungarische Hochzeit' (1939), 'Flucht ins Glück' (1940), 'Manina' (1942) en 'Rhapsodie der Liebe' (1963). Daarnaast zijn Dostal's eerste lied-succes, de tango 'Es wird in hundert Jahren wieder so ein Frühling sein' (1928) opgenomen en het naoorlogse 'Florentinische Nächte' (1948). De 'Florentinische Nächte' dus niet in de aloude versie van schlagerzanger Rudi Schuricke, maar in die van opera- en liederenzanger Rudolf Schock, die ook zo'n lied tegelijk kloek, smeltend én respectvol ten gehore weet te brengen (Paul Chr. van Westering in 1958 - naar aanleiding van Schock's uitvoering van Robert Schumann's 'Dichterliebe' - : "Die zanger kan alles!").

Rudolf Schock en Erika Köth (zie 'RS zingt G. Donizetti 2e deel') zingen Dostal's muziek welluidend, waarbij Erika Köth als 'Clivia' en 'Vielgeliebte', hoewel vocaal heel virtuoos, rol-interpretatief tekortkomt. Erika Köth zou m.i. op het toneel met die twee ironisch-karikaturaal uitvergrote diva's niet zo goed uit de voeten gekund hebben. In de andere vier operette-rollen (waaronder die van de argeloze 'Monika') is de zangeres vele malen beter. Rudolf Schock bewijst nog eens zijn affiniteit met het (volks)lied: Dostal's 'Es wird in hundert Jahren.....' en het latere 'Heimatland' (eigenlijk een sopraanlied uit 'Monika') zingt hij met gepast sentiment, maar niet sentimenteel. Harry Friedauer (1927-1985) excelleert in zijn parodie op een Italiaanse 'tenore lirico' in het buffo-duet 'Sizilianischer Wein' uit 'Die Vielgeliebte'. De opnamen van 1964 geven een royaal en muzikaal voortreffelijk overzicht van Nico Dostal's oeuvre. Toch moet een dergelijke compilatie noodgedwongen aan de oppervlakte blijven. Boeiender wordt het, als we de kans krijgen wat meer uit een paar Dostal-operettes te horen. Die kans komt zes jaar later.
De opnamen van April 1970 zijn hoogtepunten uit de operettes: 'Clivia', 'Monika', 'Die ungarische Hochzeit' en 'Manina'. Volker Klotz (zie hierboven) wijdt in zijn boek veel aandacht aan Dostal's 'Clivia' en 'Manina' en hij attendeert op andere interessante Dostal-operettes als 'Monika', 'Die ungarische Hochzeit', 'Die Vielgeliebte', 'Extrablätter' (1937) enz. De vier door Eurodisc op dubbel-LP uitgebrachte operettes kunnen exemplarisch genoemd worden voor Dostal's kwaliteiten als operette-componist.
(Rudolf Schock en Margit Schramm)
'CLIVIA' (1933) speelt zich af in een Zuid-Amerikaanse fantasie-staat ('Boliguay'), waar rond 1930 financiële schandalen, corruptie, revolutie en machtswisselingen aan de orde van de dag zijn. Amerikaanse zakenlieden zijn niet blij, als er een revolutionaire regering aan de macht komt onder een nieuwe president (Olivero), die de Amerikaanse invloeden krachtig wil terugdringen (Elke veronderstelde gelijkenis met bestaande situaties en/of personen is voor rekening van de lezer - KdL). Een "Amerikaans filmteam" gaat met de bedoeling politieke onrust te zaaien naar Boliguay om - naar het heet - opnamen te maken voor een film met de beroemde diva Clivia Gray, die van de prins geen kwaad weet. Filmster en team mogen Boliguay niet in, tenzij Miss Gray - en dan zijn we weer helemaal in de wereld van de operette - in dat land een huwelijkspartner vindt. Clivia vindt die partner. Hij noemt zich Juan Damigo, maar is in werkelijkheid de nieuwe leider Olivero. Juan en Clivia worden verliefd, maar dan ontdekt Juan/Olivero, dat de filmopnamen een smoezelige dekmantel zijn om zijn hervormingsregering omver te werpen. De Amerikanen - inclusief Clivia - worden gearresteerd. Ze ontsnappen, maar Clivia gaat terug: ze stapt uit de schone schijn van geld en roem en kiest voor een weliswaar onzekere, maar eerlijker toekomst aan de zijde van een revolutionair.
Dostal's muziektheater gaat opvallend vaak over een vlucht uit de alledaagse werkelijkheid en het zich terugtrekken in een romantisch, maar risicovol isolement. In de 'tragische operettes' van de oudere Lehár, maar eigenlijk ook al in zijn veel vroegere 'Zigeunerliebe' wordt dat risico niet genomen: Zorika kiest voor de burgerman Jonel en niet voor de 'Zigeunerliebe' met Jószi. Lisa verlaat Sou Chong en zijn 'Land des Lächelns', Anna Elisa blijft vorstin en breekt met 'Paganini', de 'Zarewitsch' Aljoscha neemt afscheid van Sonja, 'Friederike' geeft Goethe op. Zeker tragisch, maar ook veilig: Lehárs helden en heldinnen blijven uiteindelijk waar zij zijn en verroeren zich niet meer. Bij Dostal laten echter veel hoofdpersonen de wereld de wereld en zoeken het (wankele) geluk elders. Op het eerste gezicht een sprookjesachtig happy-end, maar de vraag is, of ze daarna 'nog lang en gelukkig zullen leven'. Persoonlijke tragiek heeft nu eenmaal veel gezichten. Toch is Dostal's dramatische vormgeving - hoewel opera-achtig op onderdelen - veel minder zwaarwichtig dan die van Lehár. Zij is dikwijls juist ironisch en speels, wat Volker Klotz aan de hand van twee voorbeelden verduidelijkt:
  • Clivia stelt zich bij haar eerste entree (een "hectische" Paso doble) aan ons voor als de 'Clivia', over wie iedereen de mond vol heeft en die nu als een ware diva 'stipt te laat' komt.
  • 'Am Manzanares' (waar 'de vrouwelijke deugd iets zeldzaams' is) is de naam van de scene, die zich aan een exotisch bedoelde Amazone afspeelt, maar op door castagnetten begeleide driekwartsmaat (!) een vermeend erotische plek in het Spaanse, dus Europese Castilië bezingt. Met andere woorden: hoe ver je je op deze aarde ook bevindt, het gras aan de overkant - ook al groeit dat veel dichter bij huis - is toch weer groener.
Dostal's 'Clivia' krijgt in 1970 een modeluitvoering. Jammer is alleen, dat het bij een selectie blijft (Membran-Documents heeft intussen een complete 'Clivia' uit 1951 gepubliceerd met Anneliese Rothenberger in de titelrol en Rupert Glawitsch als Juan/Olivero onder dirigent Wilhelm Stephan). Nico Dostal laat de Berliner Symphoniker met veel vuur musiceren. Het buffopaar Monika Dahlberg/Ferry Gruber voldoet in de nogal beknopte versie van hun duetjes en Rudolf Schock zingt geïnspireerd en zorgvuldig (om de een of andere raadselachtige reden schiet mij bij zijn prestaties op deze LP's telkens het Engelse woordje 'eager' (= gretig) te binnen). Margit Schramm is geschapen voor de titelfiguur, die ook haar eerste grote rol op het operettetoneel was.
Margit Schramm (1935-1996)
beschikte over een sopraan, die de licht- en soepelheid van een jeugdig-naïeve 'soubrette' paarde aan onmiskenbaar dramatisch talent. Rudolf Schock laat in zijn biografie optekenen, dat het publiek haar zag als "de reïncarnatie van de diva, die men uit de grote (vooroorlogse) tijd van de operette kende". Inderdaad gold Margit Schramm al op jonge leeftijd als een diva, maar zonder dat zij dit 'goddelijk' (engl.: divine) imago van een door de wol geverfde, gevierde kunstenares doelbewust nastreefde. Nooit liet zij zich op het toneel verleiden tot overdreven maniertjes of gekunstelde artisticiteit. Integendeel: Altijd - en ik heb haar in de concertzaal vele malen daarom bewonderd - imponeerde zij haar mannelijk én vrouwelijk publiek - zowel vocaal als interpretatief - door een volkomen natuurlijke charme en gratie. Margit Schramm maakte zelfs zo nu en dan een wat verlegen indruk. Maar in haar operette-solo's maakte die verlegenheid plaats voor totale overgave en tijdens de jarenlange optredens met Rudolf Schock toonde zij zich een buitengewoon goed op hem ingespeelde en - gezongen partner.
Margit Schramm debuteert in 1957 - na haar conservatorium-opleiding - als Lucieta in Ermanno Wolf-Ferrari's opera 'I quattro Rusteghi (De vier Huistirannen)'. Daarna zingt zij met succes de rol van Giulietta (geschreven voor een dramatische sopraan!) in Offenbach's opera 'Hoffmanns Erzählungen' en de titelrol in Rimsky-Korsakow's 'Snegourotchka (Het Sneeuwmeisje)'. Vervolgens legt zij zich - op advies van een ervaren zangcollega - toe op operette. Haar eerste operetterol is die van Clivia. In München treedt Rudolf Schock enkele malen in concerten met haar op en in 1963 betrekt hij haar bij een première van Lehárs 'Der Graf von Luxemburg' ter gelegenheid van de opening van het 'Nieuwe Berlijnse Operettetheater'. Na de voorstelling duurt het slotapplaus een half uur en de samenwerking tussen Margit Schramm en Rudolf Schock ruim tien jaar: in 1964 zingen zij in een integrale televisie-uitvoering van Paul Abraham's 'Victoria und ihr Husar' en in een serie openluchtvoorstellingen van Lehár's 'Lustige Witwe' in het 'Theater der Stadt Koblenz auf dem Rhein'. Margit Schramm begint aan de zijde van Rudolf Schock (Foto: archief Mw. Gisela Schock) een grootse televisie-carrière in Duitsland. Het kersverse platenlabel Eurodisc (Fritz Ganss) contracteert Margit Schramm als partner van Rudolf Schock voor een gloednieuwe serie operette-opnamen. Tegelijkertijd wordt de wat op de achtergrond geraakte, maar nog altijd zeer tot de verbeelding sprekende naam van de hoogbejaarde dirigent en componist Robert Stolz (1880-1975) aan het 'droompaar' gekoppeld.
Vanaf dat moment is de operette weer helemaal terug van (bijna) weggeweest. Operette beheerst plotseling het tv-scherm: Het programma 'Robert Stolz - Ein Porträt' met o.a. Margit Schramm, Lisa della Casa, Rudolf Schock, René Kollo en natuurlijk Robert Stolz wordt in 1967 in geheel Europa uitgezonden. In dat zelfde jaar is er in de lente en nazomer een dubbele reeks buitengewoon succesvolle ' Abend in Wien'-concerten met Stolz, Schramm en Schock (zie foto) voor tot de laatste plaats bezette concertzalen in de Benelux. De 'operette-happening' in het Amsterdamse Concertgebouw wordt integraal door de Nederlandse televisie op primetime uitgezonden. Opeens staat de operette weer in de schijnwerpers van de actualiteit.
'MONIKA' (1937) is een mooi en bescheiden boerenmeisje uit het Zwarte Woud. Haar ouders zijn gestorven en zij en haar twee zusjes beheren zo lang de boerderij tot het kleine broertje meerderjarig is. De drie (huwbare) meisjes voelen zich thuis in de veilige omgeving van de dorpsgemeenschap. Maar natuurlijk lopen daar wel de nodige figuren rond met een verborgen agenda. Onder hen is 'iemand van buiten': Horst-Dietrich, die uit een adellijk geslacht stamt, medicijnen studeert en in het dorp stage loopt. Monika is stilletjes verliefd op hem en raakt in de hoogste staat van euforie, als Horst-Dietrich na voltooide stage uitgerekend van haar speciaal afscheid neemt en zegt, dat hij van haar houdt. Ze springt zonder enige aarzeling achterop zijn motorfiets en rijdt mee naar een landgoed ergens bij een stad in Noord-Duitsland. Daar ontmoet Monika een sjieke familie, die voor hun Horst-Dietrich een huwelijkspartner in petto heeft, die beslist geen 'Monika' heet. Na veel gedoe op het landgoed lijkt de liefde tussen Horst-Dietrich en Monika te bekoelen. Het boerenmeisje keert terug naar haar geboortegrond ('Heimatland'). Uiteindelijk weet zij niet beter dan aan iemand van het dorp haar jawoord te geven. Maar dan stormt Horst-Dietrich binnen: hij wil de nieuwe dorpsdokter zijn en de operette-afloop wijst zich vanzelf.
De handeling in 'Monika' gaat opnieuw over iemand, die een afgeschermd en welvarend milieu de rug toekeert: Horst-Dietrich gaat een eenvoudig bestaan in een naar binnen gericht dorp tegemoet. Het valt op, dat het libretto van Hermann Hermecke uit andere operettes citeert: Monika is een beetje 'Friederike' (Lehár), maar ook een tikje Léon Jessel's 'Schwarzwaldmädel'. Drie meisjes kennen we uit het 'Dreimäderlhaus' (Berté) en de opera-achtige dramatiek van de finale roept herinneringen op aan Lehár's 'Schön ist die Welt'. Maar het ligt er allemaal zo dik op, dat het heel goed mogelijk is, dat Dostal/Hermecke met die losse citaatjes juist een ons-kent-ons-knipoog heeft willen geven aan een publiek, dat zijn lievelingscomponisten kent. Iets soortgelijks is gebruikelijk in films: jongere filmregisseurs citeren hun illustere voorgangers. Het wemelt bijvoorbeeld van de films, waarin naar Alfred Hitchcock wordt verwezen als knipoog aan een filmpubliek, dat zijn lievelingsregisseurs van haver tot gort kent.

Margit Schramm voelt zich net zo thuis in de rol van Monika als in die van Clivia: het natuurtalent Margit Schramm is niet alleen een ongecompliceerde diva, maar met gemak ook een ongecompliceerd boerenmeisje. Rudolf Schock benadert in 1970 de rol van Horst-Dietrich in het bredere kader van deze 'Querschnitt' uit 'Monika' anders dan in het duet 'Ein Walzer zu Zweien' uit 1964 met Erika Köth. Toen stond dit dansduet los van de operette-context en voerde Schock het - evenals in de Dostal-concerten - met veel flair uit als een onbekommerde en meeslepende demonstratie van operette-plezier. In 1970 toont hij zich als Horst-Dietrich een beschermende en mild overredende partner, die de van verlegenheid blozende Monika op het landgoed van zijn familie leert, hoe zij een wals moet dansen. Monika vergeet haar kritische omgeving en weet zich uiteindelijk geborgen 'im Jubel der Musik'.

'DIE UNGARISCHE HOCHZEIT' (1939) en 'MANINA' (1942)

(Sylvia Geszty en Rudolf Schock)
Aan Dostal/Hermecke biedt de uitgestrekte Hongaarse steppe ('puszta') de kans nog eens de vertrouwde sfeer van een 'zigeuneroperette' op te roepen, maar evenals in 'Monika' lijkt die alleen als feestverpakking te functioneren. De inhoud van 'Die ungarische Hochzeit' heeft in elk geval niets met de zigeunerromantiek uit 'Zigeunerliebe'(Lehár) en 'Der Zigeunerbaron' (J. Strauss Jr.) van doen. Alleen het werk van operette-componist Emmerich Kálmán komt in de buurt. Maar helemaal Dostal is weer de uittrede van de held uit zijn luxueuze, maar holle bestaan: 'Casanova' Graaf Stefan vindt namelijk aan het eind van de operette zijn (definitieve?) 'Glück und Treu' bij de karaktervolle Janka uit een ver Hongaars dorp.
In 'Manina' is het de Weense gravin Hella, die - gekleed in hermelijnen mantel - met een haar zeer dierbare dichtbundel en uiterst gemengde gevoelens naar 'Catanea' (een fictief koninkrijk-aan-zee op de Balkan) reist. Zij is helaas uitgehuwelijkt aan de rokkenjager van een koning aldaar, maar wat haar wel aantrekt is het feit, dat Catanea ook de thuisbasis is van Mario Zentis, de dichter/schoenmaker (verwijzing naar de dichter/schoenmaker Hans Sachs uit Wagner's 'Meistersinger'!), die o.a. Hella's lievelings-epos over het vissersmeisje Manina heeft geschreven. Hella meldt zich bij Mario in de hoedanigheid van een onbekende bewonderaarster. Zij noemt zich: Manina. Voor Mario is zij de reïncarnatie van zijn eigen poëzie. Het paar bedrijft de liefde, maar de volgende morgen is Hella/Manina verdwenen onder achterlating van een briefje met de tekst: 'je moet me vergeten'. Een ongeluk komt zelden alleen: Mario moet het land verlaten om zijn spotlied op de koning. Twee jaar later - na turbulente lotgevallen in het buitenland en een niet aflatend verlangen naar Manina - komt hij illegaal het land weer binnen. De koning heeft troonsafstand gedaan. Hella wordt koningin en beslist positief over Mario's gratieverzoek. Maar als Mario tot zijn grote vreugde Manina (Hella) op het volksfeest ontmoet, lijkt zij hem niet meer te willen kennen. Mario weigert de gratie en wil zijn land nu definitief de rug toekeren. Op het moment, dat hij zijn huis wil verlaten, verschijnt Hella als koningin én Manina: 'Ze heeft alleen aan hem gedacht'. Aan hem en aan hun driejarig zoontje, dat zij aan Mario voorstelt. Ze zal de kroon opgeven om Mario en hun zoon geheel en al toe te behoren.

Het gebeurt weer bij Dostal: op hoop van zegen vlucht Hella uit een gecompliceerde en daarom onoverzichtelijke werkelijkheid. Op hoop van zegen, want Mario's karakter heeft twee onheilspellende kenmerken, die elk voor zich tot in het extreme ontwikkeld zijn: dat van de dweperige dromer en die van de onverzoenlijke anarchist. Na 'Manina' eind 1942 valt Nico Dostal stil. In 1945 is hij terug met 'Am Morgen', het eerste deel van zijn 'Romantic Suite': 'In meinen Bergen' (zie cd 'In my Mountains' hierboven). In de drie oorlogsjaren daartussen trekt hij zich terug op zichzelf en zijn gezin.

De handeling en muziek van 'Manina' is niet die van een traditionele operette. Opmerkelijk is, dat Dostal in 'Manina' geen operette citeert, maar verwijst naar een opera van Richard Wagner. Het werk maakt - ondanks een paar speelse buffo-duetjes - een opera-achtige indruk, ondermeer vanwege de stevige dramatiek in de scenes van Hella en Mario. Volker Klotz wijst terecht op de "voor operettehelden ongewoon prikkelende aantrekkingskracht van de Mario-figuur". Zijn terugkeer uit de verbanning is een "pakkend muziekdramatische scene....vissers en wijnboeren roepen de verbannen dichter welkomstkreten toe in een schreeuwerig crescendo....toonsoorten wisselen elkaar af.... tot Mario in es-Moll aan zijn verhaal begint. Trombones, trompetten en contrabas-pizzikati begeleiden stotend zijn barre belevenissen tijdens zijn ballingschap, gevolgd door mildere klanken, zodra hij de schoonheid van de natuur bezingt. Tenslotte, in het refrein, komen het toen-en-nu, het hier-en-daar samen in datgene, wat hem voortdurend en overal vervult: "Ich such' in jeder Frau Manina". De maat verandert abrupt van mars in tango, de toonsoort van mineur in majeur...." Tot zover Volker Klotz. In de 'Manina'-opname van 1970 is de scene gelukkig compleet opgenomen.
De stemmen en dramatische mogelijkheden van Rudolf Schock en de Hongaarse sopraan Sylvia Geszty passen volledig bij het opera-karakter van 'Manina'. Hetzelfde geldt voor de 'Ungarische Hochzeit', waarin door Dostal eveneens opera-accenten worden gezet. Schock klinkt - ik schreef het al - in deze Dostal-operettes zeer geconcentreerd. Het opnieuw beluisteren van zijn prestaties beviel mij goed. Sylvia Geszty is een zangeres met een grote, dramatische stem, die tot ontzagwekkende coloraturen in staat is. Haar hevig dramatische 'Spiel mir das Lied von Glück und Treu' uit 'Die ungarische Hochzeit' is van zeldzame klasse. Het enige, wat je zou kunnen opmerken, is dat haar zangteksten soms minder goed te verstaan zijn.

Sylvia Geszty (geb. 1934)

Rudolf Schock hoort Sylvia Geszty in de 2e helft van de jaren zestig voor het eerst tijdens een nachtelijke autorit, als zij ergens in Europa in een 'Zauberflöte'-voorstelling de 'Koningin van de Nacht' zingt. Hij zorgt ervoor, dat Sylvia Geszty een platencontract bij Eurodisc krijgt en neemt met haar tussen 1967 en 1970 duetten uit opera's/operettes van Puccini, Lehár en Dostal op.

Sylvia Geszty begint in 1959 haar loopbaan in Budapest. In 1961 vertrekt zij naar de 'Staatsoper Berlin', waar zij als Amor debuteert in 'Orpheus en Euridice' van Von Gluck. Van Berlijn uit begint een grote, wereldwijde carrière, die de 'Kammersängerin' in ondermeer Salzburg, Wenen, Londen, Parijs, Amsterdam, Brussel, Moskou en Noord- en Zuid-Amerika brengt. Tussen 1975 en 1998 onderwijst Geszty solozang in Stuttgart en Zürich en leidt zij masterclasses in Duitsland, Oostenrijk, Japan en Polen. Na 1998 werkt zij in dat laatste land (Posen) ook als opera-regisseur. Bondige en rake beschrijvingen van haar zangkunst zijn te vinden in het bekende muziekmagazine 'Gramophone' en op de internet-site 'Opera-L Archives'. David Fox ('Opera-L') schrijft in 1995: "....voor wie Geszty niet kent....het is een ZEER karaktervolle stem, die je niet zo gauw vergeet: een stevig, rokerig laag register gepaard gaand aan een helder, indringend hoog register". W.A. Chislett ('Gramophone') noemt Geszty in 1972 uniek vanwege haar "purity of tone and unusually accurate intonation and she uses it very charmingly".

Rudolf Schock zingt Nico Dostal op 2 CD's
Uit de LP-produkties van 1964 en 1970 zijn twee CD's samengesteld:

Op BMG/Ariola/Eurodisc-CD 69067 (uitgave: 1990) zijn de vier operetteselecties van 1970 ondergebracht.
Maar omdat er op één CD minder ruimte is dan op twee LP's zijn de buffo-duetjes van Dahlberg/Gruber en enkele grote duetten van Schock/Schramm/Geszty ondoordacht geschrapt.
Het is daarom verstandig (ook) de oude LP's aan te schaffen, die nog regelmatig op internet worden aangeboden.


Op BMG/Ariola/Eurodisc-CD 7431 29334 2 'Träume der Operetten Vol.1' staan nogal veel operette en Dostal-liederen uit 1964 (o.a. Schock's 'Florentinische Nächte')'en enkele operette-fragmenten uit 1970, waaronder toch nog 2 buffo-duetjes! De tenor René Kollo is ook te horen (in 'Manina') en Geszty zingt haar 'Lied von Glück und Treu' in een latere opname onder dirigent Fried Walter. Extra interessant op deze CD is het lied 'Ich sing' mein Lied für alle schönen Frau'n'. Dit lied is het titellied van de LP uit 1971, die ik eerder heb genoemd, en waarop liederen/chansons staan, die diverse 'Komponisten für Rudolf Schock geschrieben haben'. Van de twee composities van Nico Dostal op die LP komt het lied 'Ich sing' mein Lied für alle schönen Frau'n' uit de oudere Dostal-operette 'Zirkusblut' van 1950. Twintig jaar later heeft Nico Dostal dit lied dus aan Rudolf Schock opgedragen.

Het tweede Dostal-lied op de LP ('Keine ist so schön wie die Eine') was in 1971 waarschijnlijk wel een nieuwe compositie, die door Dostal aan Schock werd opgedragen. Het is nog jaarlijks - dus ook in 2010 - te beluisteren als 'verplicht nummer' voor aankomende operettezangers tijdens het 'Dostal-Gesangswettbewerb', dat al een kwart eeuw in Dostal's geboorteplaats Korneuburg bij Wenen wordt gehouden.

Krijn de Lege, juni 2010

Eind september 2010 verschijnt: 'Rudolf Schock zingt Antonin Dvorák en Leos Janácek'. Ik wens u een goede zomervakantie!