Schock ist der erste deutsche Sänger, der nach dem Zweiten Weltkrieg ausserhalb der Grenzen seiner Heimat auftreten darf.
Frühling 1950:
Schocks London-Agenda
(Privatarchiv Frau Gisela Schock)
Karl Rankl, Musikdirektor und Dirigent der Londoner Covent Garden Opera, engagiert heranreifendes Talent Rudolf Schock während der Salzburger Festspiele im Sommer 1948. Er macht zur Bedingung, Schock solle möglichst bald imstande sein, Opern in englischer Sprache zu singen. Für jemanden, der nie in der Gelegenheit war, Englisch zu lernen, eine schwere Aufgabe. Es handelte an erster Stelle um die Rolle des Rodolfo in 'La Bohème' von Puccini, deren Premiere schon am 15. Oktober 1948 bevorstand. 'Der Rosenkavalier' von Richard Strauss, 'Die Zauberflöte' von Mozart und 'La Traviata' von Verdi würden folgen.
In der Premiere von 'La Bohème' singt Elisabeth Schwarzkopf die Rolle der Mimi, und weiter sind u.a. Ljuba Welitsch (Musette), Paolo Silveri (Marcello) und Geraint Evans (Schaunard) zu hören. In der Vorstellung am 8. November 1948 wird Mimi von der neuseeländischen Sopranistin Joan Hammond dargestellt. Maria Stader wird neben Schock als Pamina in der 'Zauberflöte' auftreten, und in 'La Traviata' noch einmal Elisabeth Schwarzkopf. Karl Rankl dirigiert die meisen Ausführungen.
Elisabeth Schwarzkopf & Rudolf Schock - Sidney 1949 (Privatarchiv Frau Gisela Schock)
Nach der Opernsaison 1948/1949 übernimmt Rudolf Schock auf Einladung der ABC (Australian Broadcasting Commission) einen Tourneevertrag nach Australien, der für die am 8. Januar 1948 gestorbene Tenorlegende Richard Tauber abgeschlossen worden war. Schocks Auftrag lautet: vierzig vom Rundfunk übertragene Auftritte in ganz Australien. Es handelt sich um Orchester-Konzerte (unter Dirigenten wie Otto Klemperer und Rafaël Kubelik) mit Opernarien in der Originalsprache und 'Liederabende' (Brahms, Schubert, Wolf usw.) mit sechs ganz unterschiedlich zusammengestellten Programmen. Als Auftakt für Australien wird für den 24. Mai 1949 noch ein Schubert-Recital via Radio Singapore festgelegt. Man beabsichtigt nach Australien, die Gastspielreise in Neuseeland fortzusetzen. In Melbourne liest Schock in der Zeitung (!), er bleibe auch während der Saison 1949/1950 in London. Er singt die Rollen der vorigen Saison weiter mit u.a. der spanischen Sopranistin Victoria de los Angeles als Mimi.
'Mme Butterfly' (London 1950)
Schwarzkopf/Schock
Schwarzkopf/Schock
Daneben wird sein Repertoire um 'Madame Butterfly' von Puccini erweitert (wieder mit der Schwarzkopf als Partnerin). Ausserdem muss er so bald wie möglich (vom 1. Oktober 1949 an) die Rolle des jungen Dichters Hector de Florac in einer neuen Oper von ARTHUR BLISS: 'THE OLYMPIANS' übernehmen. Die Durchreise nach Neuseeland wird gestrichen.
Krijn de Lege, Juni 2020
3 Kommentare:
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