25.11.10

RUDOLF SCHOCK SINGT EDMUND EYSLER


Rudolf Schock singt
Edmund Eysler

Aber ich beginne mit der Empfehlung: Lesen Sie bitte zuerst die Einleitung zu 'Rudolf Schock singt Nico Dostal'! Dann wissen Sie genau, wo Sie den Wiener Operettenkomponisten Edmund Eysler in die Operettengeschichte einstufen müssen:

Die erste, grosse - 'GOLDENE' - Periode der Wiener Operette geht mit Richard Heubergers 'Opernball' (1898) und Carl Ziehrers 'Landstreichern' (1899) zu Ende. Aber dann hat einige Tage vor Weihnachten 1902 Franz Lehárs 'Rastelbinder' mit bemerkenswertem Erfolg Premiere, wonach Anfang 1903 mit (beinahe) ebensoviel Beifall 'Bruder Straubinger' zum ersten Male aufgeführt wird, eine Operette von Edmund Eysler, "dem zweiten, neuen Mann in der Saison, dem das Operettenglück zu blühen scheint".

Im Jahre 1905 ist Lehárs 'Lustige Witwe' bühnenreif. Nach einigem Zögern ist sie es, die die zweite, grosse - 'SILBERNE' - Periode der Wiener Operette markiert. Zusammen mit Lehár und Eysler sind es besonders die einfallsreichen Komponisten Leo Fall (1873-1925), Oscar Straus (1870-1954), Oskar Nedbal (1874-1930) und Emmerich Kálmán (1882-1953), die mit ihren Operetten die Qualität der Werke ihrer 'goldenen' Vorgänger auszustechen versuchen.



links: Oscar Straus
mitte: Franz Lehár
rechts: Leo Fall
(Foto: Archiv Bernard Grun)












Edmund Eysler (1874-1949) (nicht mit Kurt Weills Kunstbruder, dem 'proletarischen Bühnen- und Filmkomponisten' Hanns Eisler zu verwechseln)

Vater Eisler (jawohl, mit i und nicht mit y) ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, aber in bezug auf seine Familie ziemlich distanziert. Seine ungarische Frau ist dagegen eine liebevolle Mutter und künstlerisch begnadet. Wie zu erwarten ist, fühlt sich der junge Edmund stark auf sie bezogen.

Im Jahre 1881 macht Edmunds Vater Bankrott. Die Familie ist gezwungen, alle Besitztümer zu verkaufen, aber es gelingt Edmunds Mutter, das Klavier zu retten. Wenn Edmund 15 Jahre alt ist, begegnet er dem nur ein Jahr älteren Leo Fall (Foto links). Zusammen spielen sie Klavierduette, musizieren sie in Streichquartetten, und besuchen sie das Konservatorium. Edmund Eysler schreibt die Oper 'Der Hexenspiegel', worin jedoch kein einziger Theaterdirektor blicken will. Musik daraus gebraucht er darauf in seiner ersten, grossen Operette: 'Bruder Straubinger'. In der Saison 1902/1903 macht 'Bruder Straubinger' in Wien Premiere mit Alexander Girardi (1850-1918 - Foto), der bedeutendsten Theaterpersönlichkeit jener Jahre, in der Titelrolle. Auch durch Girardi findet die Operette ausserordentlich viel Anklang, und von diesem Augenblick an schreibt EYsler seinen Namen mit einem schwungvolleren y.

In den folgenden Dezennien komponiert Eysler noch so ungefähr 60 Operetten. Er lebt vergnügt und nonchalant in den Tag hinein, legt den Akzent auf 'Wein, Weib und Gesang' und ist in Pferde vernarrt. Im Laufe der zwanziger Jahre gerät er in finanzielle Schwierigkeiten, aber das Glück lacht ihm sofort wieder zu, wenn er dank eines prima Textbuches wiederum richtig Erfolg hat, und zwar mit der typisch Wiener Volksoperette: 'Die gold'ne Meisterin' (1927). Nach dem Jahre 1934 werden die Operetten des jüdischen Edmund Eysler nicht mehr gespielt, und muss er sich - von Freunden geschützt und gegen das öffentliche Leben abgeschirmt - verbergen. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wird Edmund Eysler rehabilitiert.

Gesagt werden muss, dass heutzutage die Musik Eyslers nur noch sporadisch ausgeführt wird. 'Die gold'ne Meisterin' erfreut sich nach wie vor einer bestimmten Popularität, und von den anderen Operetten haben sich einige Lieder im Laufe der Zeit gleichsam verselbständigt, wonach sie zu Wiener Volksliedern geworden sind. Aus der Operette 'Schützenliesl' (1905) geschah das mit dem äusserst gefühlvollen 'Mutterllied', aus dem 'Lachenden Ehemann' (1913) mit dem mehr oder weniger lebensklugen Lied (für mich keine Schnulze) 'Fein, fein schmeckt uns der Wein' und aus 'Bruder Straubinger' mit dem in dramatischer Hinsicht wichtigsten Moment dieser Operette 'Küssen ist keine Sünd'. Eyslers Musik voller Walzerseligkeit ist "gemütvoll und hat herzhafte Frische" (Bernard Grun, Die leichte Muse, Kulturgeschichte der Operette - im Albert Langen Müller Verlag). Sie ist bestimmt sentimental, aber passend in die offenherzige und deshalb einen prickelnden Reiz ausübende Atmospäre der ersten dreissig Jahre des vorigen Jahrhunderts. Eyslers Librettowahl war aber im allgemeinen auch zu wenig kritisch, und er neigte dazu, sich musikalisch hier und da zu wiederholen.

Rudolf Schock singt Edmund Eysler

Neben Fragmenten aus der 'Gold'nen Meisterin', 'Bruder Straubinger' und dem 'Lachenden Ehemann' in Wiener Besetzung mit u.a. Gerda Schreyer und Waldemar Kmentt sind selbstverständlich die ins Wiener Kulturerbe aufgenommenen Eysler-'Lebenslieder' auf LP und CD zu haben. Ich hörte Richard Tauber verführerisch in 'Fein, fein schmeckt uns der Wein', Waldemar Kmentt mit schmelzender Stimme in 'Küssen ist keine Sünd' und Erich Kunz im 'Mutterllied', das von ihm in Wiener Dialekt und mit Schrammelbegleitung rührend gesungen wird.

Rudolf Schock nimmt am 20. Februar 1969 mit dem Berliner Symphoniker unter der Leitung von Robert Stolz 'Fein, fein schmeckt uns der Wein...und auch die Liebe' auf ('Gruss an Wien' Eurodisc LP 79237 IE).

April 1977 singt er mit demselben Orchester, aber jetzt unter Fried Walter, 'Küssen ist keine Sünd mit einem schönen Kind' uit 'Bruder Straubinger' (Eurodisc LP Quadro SQ 28709 IU).

Die Figur 'Bruder Straubinger' taucht 1820 in einem Lied aus der bayerischen Stadt Straubing auf. Der Gelegenheitsdichter ist Student-Arzt Carl Theodor Müller und sein Lied heisst 'Gott grüss dich, Bruder Straubinger'. Dieser Gruss is an einen Handwerks- und Wandergesellen gerichtet, der fast ein Jahrhundert später zum Titelhelden der neuen Operette Eyslers promoviert wird. Was die Handlung der Operette betrifft, beschränke ich mich auf den Kontext des Liedes 'Küssen ist keine Sünd'.

Straubinger kehrt - auf der Suche nach Arbeit - in die Heimatstadt zurück, obschon die Papiere ihm geraubt worden sind. Zufälligerweise (!) hat er im Rucksack noch wohl den Pass des Urgrossvaters, der inzwischen schon 114 Jahre gewesen wäre. Straubinger will bestimmt einen Job und vermummt sich als steinalter Soldat mit einem sehr besonderen, aber gültigen Ausweis. In diesem Outfit trifft er die temperamentvolle Oculi, die er als seine ehemalige Geliebte Marie wiedererkennt. Die frühere Liebe lebt so heftig wieder auf, dass er ihr auf der Stelle einen Heiratsantrag machen möchte. Aber wie könnte ein uralter Mann von 114 Jahren so etwas einfädeln? Straubinger ist jedoch ein Schlaukopf: er singt in seiner Rolle als rüstigem Greis das Lied, das er die Marie in der Vergangenheit je gelehrt hat: 'Küssen ist keine Sünd'. Trotzdem gibt er in der vielleicht von Eysler als emotionellem Ausbruch gemeinten 2. Strophe überdeutlich bekannt, wer jetzt vor ihr stehe, und was dieser wolle. Oculi erkennt natürlich sofort den damaligen Liebhaber Straubinger quer durch die Vermummung hindurch und gibt - zum Entsetzen der Umstehenden - ihm das Jawort.



















Rudolf Schocks Darstellung aus dem Jahre 1977 scheint das Lied 'Küssen ist keine Sünd' wieder in die ursprüngliche Operetten-Umgebung zurückzuversetzen. Er betont mit einigermassen älter anmutendender Stimme den Textinhalt und macht die Szene (denn das ist sie eigentlich) verständlicher als den dramatischen Höhepunkt dieser Eysler-Operette. Der Breitklang der Quadrophonie-Aufnahme verstärkt diesen Eindruck (Quadrofonie wurde in den späten siebziger Jahren kurz angewendet, aber rasch von der digitalen Revolution eingeholt). Erst in der wohl sehr gefühlvollen 3. und letzte Strophe, worin Straubinger die Küsse ausschliesslich noch fürs Enkelkind reserviert, tritt das 'Volkslied' in den Vordergrund.

'Fein, fein schmeckt uns der Wein' interpretiert Rudolf Schock ganz und gar als Wiener Volkslied und mit genausoviel Verführung wie Richard Tauber. Das Lied über den Wein, der - im Gegensatz zur Liebe - auch noch wärmt, wenn einem/einer das Leib "älter, ein wenig kälter wird" steht auf der hieroben genannten LP 'Gruss an Wien' aus dem Jahre 1969. Rudolf Schock singt und Robert Stolz begleitet - neben Eyslers Hommage an den Wein - Lieder von Arnold, Benatzky (siehe auch: 'Rudolf Schock singt Benatzky'), Kreuder, Sieczynski, Stolz, Strecker und Ziehrer. Diese Wiener Lieder brauchen dringlich eine Reinkarnation auf CD (Sony/Eurodisc, Achtung bitte!): Schock und Stolz sind in Höchstform, und die Aufnahmen sind von einer Intimität, die zu den herzerfreuenden Liedern passt.

Edmund Eysler im alten Jahr 2010 und Leo Fall im neuen Jahr 2011!


Ich wünsche den Lesern meines Blogs gesegnete Weihnachtstage und ein gesundes Neujahr! Februar 2011 hoffe ich den Text 'Rudolf Schock singt Leo Fall' zu veröffentlichen. Franz Lehár, Oscar Straus und Leo Fall werden - mit dem etwas späteren Emmerich Kálmán - als die bedeutendsten Vertreter der Silbernen Wiener Operette betrachtet.

Krijn de Lege, 5.12.2010

15.11.10

RUDOLF SCHOCK ZINGT EDMUND EYSLER

Rudolf Schock zingt Edmund Eysler

Maar ik begin met de volgende aanbeveling: Leest u eerst de inleiding tot 'Rudolf Schock zingt Nico Dostal'! Daarna weet u precies, waar u de Weense operette-componist Edmund Eysler in de operette-historie moet inpassen:

De eerste grote - 'GOUDEN' - periode van de Weense operette loopt af met Richard Heuberger's 'Opernball' (1898) en Carl Ziehrer's 'Landstreicher' (1899).
Maar dan gaat eind 1902 Franz Lehár's 'Rastelbinder' met opmerkelijk succes in première, begin 1903 met (bijna) evenveel succes gevolgd door 'Bruder Straubinger' van "de tweede nieuwe man van het seizoen, voor wie het operettegeluk lijkt te bloeien": Edmund Eysler.

In 1905 is Lehár's 'Lustige Witwe' rijp voor de Bühne. Na enige hapering is vooral zij het, die het definitieve begin van de tweede grote - 'ZILVEREN' - periode van de Weense operette markeert. Samen met Lehár en Eysler zijn het in het bijzonder de creatieve componisten Leo Fall (1873-1925), Oscar Straus (1870-1954), Oskar Nedbal (1874-1930) en Emmerich Kálmán (1882-1953), die met hun operettes de kwaliteit van het werk van hun 'gouden' voorgangers naar de kroon steken.




links: Oscar Straus
midden: Franz Lehár
rechts: Leo Fall
(foto: Archief Bernard Grun)













Edmund Eysler (1874-1949) (niet te verwarren met Kurt Weill's kunstbroeder, de 'proletarische Bühnen- und Filmkomponist' Hanns Eisler)

Vader Eisler (ja, met i en niet met y) is een geslaagd zakenman, maar naar zijn gezin toe te afstandelijk. Zijn Hongaarse vrouw is daarentegen een liefdevolle moeder en artistiek begaafd. Zoals te verwachten valt, voelt de jonge Edmund zich sterk tot haar aangetrokken.

In 1881 gaat Edmund's vader failliet. Het gezin is gedwongen alle bezittingen te verkopen, maar Edmund's moeder weet de piano te redden. Als Edmund 15 jaar is, ontmoet hij de één jaar oudere Leo Fall (zie foto), en samen spelen ze pianoduetten, maken zij deel uit van strijkkwartetten en bezoeken zij het conservatorium.

Ruim tien jaar later schrijft Edmund Eisler de opera 'Der Hexenspiegel', waarin echter geen enkele theaterdirecteur wil kijken. Muziek daaruit gebruikt hij daarna in zijn eerste grote operette: 'Bruder Straubinger'. In het seizoen 1902/1903 wordt 'Bruder Straubinger' in Wenen voor het eerst uitgevoerd met Alexander Girardi (1850-1918 - foto), dé theaterpersoonlijkheid van die jaren, in de titelrol. Mede door Girardi krijgt de operette een buitengewoon enthousiast onthaal en vanaf dat moment schrijft Edmund EYsler zijn naam met een zwieriger y.

In de daarop volgende decennia componeert Eysler nog eens zo'n 60 operettes. Hij leeft er opgewekt en achteloos op los, legt het accent op 'Wein, Weib und Gesang', en is dol op paarden. In het midden van de jaren twintig raakt zijn geld op. Maar het geluk lacht hem al weer toe, als hij met dank aan een goed tekstboek nog eens ouderwets succes heeft met de typisch Weense volksoperette: 'Die gold'ne Meisterin' (1927). Na 1934 worden de operettes van de Joodse Edmund Eysler niet meer gespeeld en moet hij zich - geholpen en beschermd door vrienden - in Wenen verbergen. Kort na 1945 wordt Eysler in zijn componisteneer hersteld.

Het moet worden gezegd, dat vandaag de dag Eysler's muziek nog maar sporadisch wordt uitgevoerd. 'Die gold'ne Meisterin' blijft in Oostenrijk en in het bijzonder Wenen een zekere populariteit genieten en van zijn andere operettes zijn een aantal liederen letterlijk losgezongen. Ze zijn tot het genre van het 'Wiener Volkslied' gaan behoren en als zodanig in het Weense erfgoed opgenomen. Uit de operette 'Schützenliesl' (1905) gebeurde dit met het uiterst gevoelige 'Mutterllied', uit 'Der lachende Ehemann' (1913) met het levenslied (voor mij niet hetzelfde als een 'smartlap') 'Fein, fein schmeckt uns der Wein' en uit 'Bruder Straubinger' met het in dramatisch opzicht belangrijkste moment van de operette: 'Küssen ist keine Sünd'. Eysler's muziek vol 'Walzerseligkeit' is gemoedelijk en hartelijk van toon, sentimenteel ook, maar passend bij de vrijmoedige en daarom prikkelende sfeer van de eerste dertig jaren van de vorige eeuw. Eysler's keuze van de tekstboeken was echter over het algemeen te weinig kritisch en hij had de neiging, zich muzikaal wel eens te herhalen.

Rudolf Schock zingt Edmund Eysler
Naast fragmenten uit 'Die gold'ne Meisterin', 'Bruder Straubinger, en 'Der lachende Ehemann' in Weense bezetting met o.a. Gerda Schreyer en Waldemar Kmentt zijn het vanzelfsprekend de in de Weense 'Volksliederschatz' opgegane Eysler-'levensliederen', die op LP en CD zijn te vinden. Ik hoorde Richard Tauber verleidelijk in 'Fein, fein schmeckt uns der Wein', Waldemar Kmentt zoetgevooisd in 'Küssen ist keine Sünd', Erich Kunz in het 'Mutterllied', dat van hem in Weens dialect en met 'Schrammel'-begeleiding een roerende vertolking krijgt.

Rudolf Schock neemt op 20 februari 1969 met de Berliner Symphoniker o.l.v. Robert Stolz 'Fein, fein schmeckt uns der Wein, und auch die Liebe' op (LP 'Gruss an Wien' Eurodisc LP 79237 IE).

In April 1977 zingt hij met het zelfde orkest, maar nu onder Fried Walter, 'Küssen ist keine Sünd mit einem schönen Kind' uit 'Bruder Straubinger' (Eurodisc LP Quadro SQ 28 709 IU).

De figuur 'Bruder Straubinger' duikt rond 1820 op in een lied uit het Beierse stadje Straubing en de maker is student-arts en gelegenheidsdichter Carl Theodor Müller. Het lied heet: 'Gott grüss dich, Bruder Straubinger' en die groet is gericht aan een rondtrekkende handwerksgezel ('Wandergesell'), die later tot titelheld wordt gebombardeerd van Eysler's nieuwe operette. Wat de handeling van 'Bruder Straubinger' betreft, beperk ik mij tot de context van het lied 'Küssen ist keine Sünd'. Straubinger keert - op zoek naar werk - terug naar de stad, maar wordt beroofd van zijn papieren. 'Toevallig' heeft hij in zijn rugzak nog wel het paspoort van zijn overgrootvader, die inmiddels al 114 jaar oud zou zijn geweest. Straubinger wil absoluut een baan en vermomt zich als oeroude legerveteraan in het bezit van een geldig legitimatiebewijs. In die outfit ontmoet hij de temperamentvolle Oculi, waarin hij zijn vroegere vriendinnetje Marie herkent. Zijn oude liefde speelt weer op met als gevolg, dat hij haar op stel en sprong ten huwelijk wil vragen. Maar hoe kan een stokoude man van 114 dat? Straubinger is echter slim: hij zingt in zijn rol van krasse bejaarde het lied, dat hij Marie in het verleden ooit geleerd heeft: 'Küssen ist keine Sünd'. Bovendien maakt hij in zijn misschien wel door Eysler als emotionele uitbarsting bedoelde 2e couplet overduidelijk bekend, wie er voor haar staat en wat die iemand wil. Oculi herkent nu opeens haar vriendje Straubinger dwars door zijn vermomming heen en geeft hem - tot verbijstering van de omstanders -onmiddellijk haar jawoord.



















Rudolf Schock's uitvoering uit 1977 lijkt het lied 'Küssen ist keine Sünd' weer terug te plaatsen in zijn oorspronkelijke operette-omgeving: Schock benadrukt met een wat ouder aandoende stem de tekstinhoud en maakt de scene (want dat is het eigenlijk) begrijpelijk als het dramatische hoogtepunt van Eysler's operette. De 'Breitklang' van de quadrophonie-opname versterkt die indruk (quadrophonie werd toegepast in de late jaren zeventig en ingehaald door de digitale revolutie). Pas in het wel heel gevoelige 3e en laatste couplet, waarin Straubinger zijn omhelzingen uitsluitend nog voor een kleinkind reserveert, treedt het 'volkslied' op de voorgrond.

'Fein, fein schmeckt uns der Wein' brengt Rudolf Schock geheel en al als volkslied en met evenveel verleiding als Richard Tauber. Het lied over de wijn, die - in tegenstelling tot de liefde - ook nog verwarmt, als het lichaam "ouder, een beetje kouder wordt", staat op de hierboven genoemde LP 'Gruss an Wien' uit 1969. Rudolf Schock zingt en Robert Stolz begeleidt - naast Eyslers hommage aan de wijn - liederen van Arnold, Benatzky (zie ook: 'RS zingt Benatzky'), Kreuder, Sieczynski, Stolz, Strecker en Ziehrer. Deze Weense liederen zijn dringend toe aan reïncarnatie op CD (Sony/Eurodisc, attentie alstublieft!): Schock en Stolz zijn in topvorm en de opnamen zijn van een intitimiteit, die bij de hartverwarmende liederen past.

Edmund Eysler in 2010 en Leo Fall in 2011!

Ik wens de lezeressen en lezers van mijn blog gezegende kerstdagen toe en een gezond nieuwjaar. In februari 2011 hoop ik de tekst 'Rudolf Schock zingt Leo Fall' te publiceren. Franz Lehár, Oscar Straus én Leo Fall worden - later gevolgd door Emmerich Kálmán - beschouwd als de belangrijkste vertegenwoordigers van de zilveren Weense operette.

Krijn de Lege, 5 december 2010