21.05.07

RUDOLF SCHOCK: TENOR & DARSTELLER (1)

Rudolf Schock: Tenor und Darsteller (1)
Froh in 'Das Rheingold'(Wagner)
(1. größere Rolle 1936)
























1934 - 1959
 
Rudolf Schocks Sängerlaufbahn fängt 1934 im Duisberger Opernchor an und endet mit seinem Tode im Jahre 1986.
Aus der Periode 1934 - 1946 stehen uns keine Tonaufzeichnungen, die seine Stimme dokumentieren, zur Verfügung.
In einer 'Lohengrin'-Aufnahme aus Bayreuth im Jahre 1936 unter dem Dirigenten Wilhelm Fürtwängler singt er zwar mit, aber er macht das als eine Stimme unter den vielen im Festspielchor.
Die frühesten Aufnahmen mit dem Solisten Rudolf Schock sind vom 21. September 1946 (Mozarts 'Grosse Messe in C-Moll KV 427'). Er ist dann schon 31 Jahre alt, aber wegen u.a. der Tatsache, dass er 1936 für den Bayreuther Chor selektiert wird und man ihm in der Periode 1940 - 1944 Hauptrollen in Wien, Dresden und Berlin anvertraut, darf man ruhig die Schlussfolgerung machen, dass er in diesen Jahren über eine vielversprechende Stimme verfügt haben muß.
Eine möglich große Karriere wird aber trotz dieser vereinzelten Auftritte durch den Zweiten Weltkrieg so gut wie abgebrochen. Schock kämpft bei Stalingrad, kämpft in den Ardennen, und gerät 1945 in Kriegsgefangenschaft.

Herbst 1945 bekommt er dann aber die Gelegenheit, in Hannover den Faden seiner Sängerlaufbahn mit der Rolle des Lyonel in Von Flotows 'Martha' wieder aufzunehmen.
Anfang 1946 wird Rudolf Schock an die Berliner Staatsoper verpflichtet und in kurzer Zeit stellt er begeistert fest, dass das Berliner Publikum besonders für ihn in die Oper geht. Berlin, Hamburg, Salzburg, London, Australien: eine Weltkarriere bahnt sich nachträglich an.
1947 melden sich Rundfunk und Schallplattenindustie und auch wird er in die allerersten Opernproduktionen im Fernsehen mit hineingezogen.
Von diesem Augenblick an ist Schock ein Tausendsassa. Er stürzt sich energisch ins Opernleben, singt aber auch Operette und Lieder. Am laufenden Bande ist er aktiv in den Aufnahmestudios und auf allerhand Bühnen.

Von grosser Wichtigkeit für die Gegenwart ist, dass Schock zwischen 1947 und 1958 viel Oper, aber auch Operette für den Rundfunk aufgenommen hat. Deutschland, das schwer bombardiert worden war, hatte einen großen Mangel an Theatergebäuden und eine Lösung war, daß Theaterstücke und Oper/Operette als 'Hörspiel' ausgeführt wurden.
Daraus ging hervor, daß zahlreiche Opern/Operetten mit gefeierten Sängerpersönlichkeiten unter bewährten Dirigenten auf Tonband aufgezeichnet und nach Ausstrahlung (meistens) festgehalten wurden und daß wir heutzutage über immer wieder "neue" Musikaufnahmen auf CD in einer ausgezeichneten (Mono-)Klangqualität verfügen können.
 
Auf diese Weise haben wir besonders ab 2000 einen ausführlichen Eindruck davon bekommen, wie glänzend Rudolf Schock in der Periode bis zum Tauber/Schockfilm 'Du bist die Welt für mich' (1953/1954) sang und wie außerordentlich vielseitig sich seine Karriere entfaltete...

Krijn de Lege, 19.3.2014


 (Fortsetzung folgt)

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