02.10.15

100th BIRTHDAY RUDOLF SCHOCK 2015: Endgültige Bilanz festlicher Aktivitäten

Seltene Rundfunk-Aufnahme aus dem Jahre 1954.
Rudolf Schock singt 'Mit Gewitter und Sturm', Lied des Steuermanns aus 'Der Fliegende Holländer' von Richard Wagner.
Die Aufnahme wurde in München rund um Schocks dortige Auftritte in dieser Oper.
Dirigent ist Kurt Striegler (1886-1958).


****************

100. Geburtstag Rudolf Schock 2015:
Endgültige Bilanz der Aktivitäten:

Gelungene Festkonzerte in Deutschland in Düren (Sterbeort) und Duisburg (Geburtsort), und auch in Düren 2 gut besuchte Ausstellungen, Vorträge über Rudolf Schock u.a. als Sänger Wagners, ein Treffen unter der Leitung von Dr. Bodo Schwalm mit Bild- und Tonaufnahmen im intimen Marler Stadttheater und Gedenkprogramme im Rundfunk in Deutschland, der Schweiz und Österreich (Das ORF-Programm 'Stimmen hören' am 3. September ragte über die anderen Sendungen hinaus: die originellen Texte waren
stimulierend, und die Wahl aus Rudolf Schocks 'Gesamtwerk' wohlerwogen) 
Im Fernsehen hie und da ein Operettenfilm, und in den Medien die Ankündigung der DVD-Premiere von Rudolf Schocks 3. Spielfilm 'Der fröhliche Wanderer' (1955).

Von bleibender Bedeutung sind drei "significant CD-Releases"
(siehe hier unten) mit Dank an Rico Leitner von CD-Label RELIEF und Wilfried Chlosta in Zusammenarbeit mit CD-Label MEMBRAN.

Leider kam eine TV-Dokumentararbeit bei ZDF/ARTE (vorläufiger Arbeitstitel "Die Rudolf Schock-Story") nicht aus den Startlöchern, und wurde aus dem Gerücht, WARNER werde 2015 endlich die dringend notwendige Veröffentlichung der "Original Tapes" von Schocks EMI-Liederrepertoire realisieren, gar nichts. Davon abgesehen, dass die tragenden Stützen von RELIEF mutig die Lücke schlossen und eine erste perfekte, stereo (!) 'Schöne Müllerin' auf CD herausbrachten ('Rudolf Schock singt Franz Schubert', Relief Nr. CR 3006, für nur € 10,99 bei JPC).

WARNER suchte ihre einfallslose "Inspiration" in der Wiederveröffentlichung von etwas Operette und in einer 4CD-Box "jetzt brandneu und nur bei 'Shop24direkt" unter dem Titel "100 Jahre Rudolf Schock - Die besten Operettenklassiker".
Für einen Betrag von fast € 50.- gewiss vortreffliche, aber überbekannte Aufnahmen, worunter eine CD, die Warner vor 2 Jahren selber für circa € 6.- herausbrachte ("Rudolf Schock, A Portrait", EAN: 509996 15343223).
SONY/Eurodisc brachte vergangenes Jahr Operette und Opera mit Rudolf Schock neu heraus, aber war nicht imstande, eine Verbindung mit seinem 100. Geburtstag herzustellen.

Zusammenfassend:
Rudolf Schock ist - wie man erwarten konnte - anno 2015 bestimmt unvergessen.
Man braucht schlechthin die große Anzahl erhältlicher Schock-Aufnahmen und die blitzschnell heranwachsende Auflistung mit Rudolf Schock-'Videos' auf YouTube zu Rate zu ziehen (auf YouTube zu oft auf gut Glück, nahezu ohne Kontext und mit immer wieder dieselben Fotos des Sängers).

Dessenungeachtet kennzeichne ich die Aktivitäten rund Rudolf Schocks 100. Geburtstag als überwiegend regional.
Die landesweiten TV-Anstalten versagten.
WARNER/EMI und SONY/EURODISC, historisch Schocks wichtigste Schallplatten/Cd-Produzenten, versagten ebenfalls. 

ABER.........
wir dürfen hoffen, denn eine 2. Gelegenheit nähert sich rasch!
NOVEMBER 2016 gedenken Viele ja überall Rudolf Schocks 30. Sterbetag!

**************
Über die 3 bedeutendsten CD-Veröffentlichungen zum Rudolf Schocks 100. Geburtstag:

1) Rudolf Schock in (u.a.) vier Gesamtausführungen von Mozart-Opern:
Label: 
MEMBRAN/DOCUMENTS (Order No.: 600227)


Wolfgang Amadeus Mozart




















- Die Entführung aus dem Serail (Hamburg, 1954)
- Cosi fan tutte (München, 1957)
- Idomeneo (Salzburg, 1956)
- Die Zauberflöte (Hamburg, 1955)

Von dieser 'Zauberflöte' erschienen vor 2 Jahren 77 Minuten auf CD (Membran 10CD-Box 'Rudolf Schock - Nachklang einer geliebten Stimme').
Jetzt kann man sie aber zum ersten Mal vollständig erleben (177 Minuten), live aus der Hamburger Staatsoper zur
Wiedereröffnung im Jahre 1955  des städtischen Operntheaters, das im Krieg zerstört wurde.
Dirigent ist Generalmusikdirektor Leopold Ludwig (1908-1979).
In der für die fünfziger Jahre schon ziemlich internationalen Besetzung hören wir neben Rudolf Schock als Tamino Horst Günter (1913-2013) und Anneliese Rothenberger (1926-2010) als Papageno und Papagena, die amerikanische Sopranistin Anna Bollinger (1919-1963) als Pamina und ihren Landsmann James Pease (1916-1967) als Sprecher.
Die schweizerische Koloratursopranistin Colette Lorand (1923) singt die Königin der Nacht und der niederländische Arnold van Mill (1921-1996) die Rolle des Sarastro.
Wie bei vielen Live-Vorstellungen auf Schallplatte/CD ist die Tontransparenz relativ beschränkt und die Klangfarbe trocken, wodurch der Zuhörer anfangs einigen Abstand zur Bühnenhandlung empfindet.

Dirigent der Salzburger 'Idomeneo' ist Karl Böhm (1894-1981), Darsteller der Titelrolle Rudolf Schock:
















Neben ihm singen u.a. Waldemar Kmentt (1929-2015), Hildegard Hillebrecht (1927), Christel Goltz (1912-1908), Eberhard Wächter (1929-1992), Kurt Böhme (1908-1989) und Ruthilde Boesch (1918-2012), die Mutter von Christian Boesch, der heutzutage als einer der größten Baritonsänger gilt und für seine bemerkenswerten Opern-Projekte mit Kindern mit Lob überschüttet wird.

Die 2 übrigen Opern sind Rundfunk-Produktionen, deren klaren Ton keine Wünsche übrig läßt:

'Cosi fan tutte' wurde Februar 1957 in München aufgenommen.
Dirigent ist Eugen Jochum (1902-1987), und es singen u.a. Erika Köth (1927-1989), Walter Berry (1929-2000) und Rudolf Schock.


'Die Entführung aus dem Serail' entstand 1954 in Hamburg unter der Stabführung von Hans Schmidt-Isserstedt (1900-1973) mit Teresa Stich-Randall (1927-2007) als Konstanze, Emmy Loose (1914-1987) als Blondchen, Rudolf Schock als Belmonte, Murray Dickie (1924-1995) als Pedrillo und Theodor Schlott (1911-2002) als Osmin.
Schade, dass sich die Produzenten damals dazu entschlossen hatten, die Dialoge von Schauspielern sprechen zu lassen. Ein unseliger Versuch, Perfektionismus zu erreichen. Dieser Versuch mußte wohl scheitern, weil die Unterschiede im Stimm-Timbre

zwischen Sängern und Akteuren eben kaum zu überbrücken sind.

Die hieroben hervorgehobenen Bedenken sind jedoch nichts im Vergleich zur musikhistorischen Bedeutung der Mozart-Interpretation auf den 10 CDs.
Die Musik ruft das Bild des ERNEUERERS MOZART nach Händel hervor: Emotion wird durch Schlichtheit geweckt; gewandte, aber gefühlsleere Stimmakrobatik weicht vor ehrlicher Ausdrucksstärke und - wie ich glaube: in Mozarts Art - dem Schein des Naiven
Deshalb war Rudolf Schock in der Mitte des vorigen Jahrhunderts einer der wirkungsvollsten Mozartsänger seiner Generation. Schocks Mozart ist in geradem Widerspruch mit dem Mozart der Tenöre, die die Gefühle der Personen, die sie darstellen, einem instrumental inspirierten, geglätteten Stimmgebrauch und - wo irgendwie möglich - virtuosen Verzierungen opfern. Und das machen sie dann innerhalb einer Arie, die sich darum nie mehr enden wollend fortzuschleppen scheint.   

Außer den vier Opern gibt es auf den CDs noch einige Höhepunkte mit Rudolf Schock aus alternativen Ausführungen derselben Werke.
Rudolf Schock sang zwischen 1946 und 1975 die Rolle van Belmonte aus der 'Entführung' viele, viele Male. Er schloss damit auch seine Opernlaufbahn ab.

Daneben war er zwischen 1939 und 1967 ein vielfach gefragter Tamino in der 'Zauberflöte'.
Leider ist einer seiner erfolgreichen und zahlreichen Wiener Auftritte zwischen 1950 und 1958 als Don Ottavio in 'Don Giovanni' nie auf Band festgelegt worden.  Aus Kritiken dieser Jahre wird nänlich deutlich, dass Schock diese etwas blasse Figur total anders als üblich darstellte: bestimmt nicht einfältig, sondern als seriösen Gegner Don Giovannis, mit viel Kraft im Blute also.



Rudolf Schock als Don Ottavio









Einzelne Radio- und Plattenaufnahmen der Arie Don Ottavios 'I mio tesoro' beweisen das. Eine davon - aus dem Jahre 1950 steht als Bonus auf der 7. CD. Rudolf Schock beweist in dieser Arie übrigens auch seine formidable Atemtechnik!

2) Rudolf Schock singt (u.a.) 'Die schöne Müllerin' von Franz Schubert
Label:

R E L I E F  (Katalog No.: CR 3006)















Diese CD ist die allererste Veröffentlichung der originellen stereo Studio-Aufnahme von Franz Schuberts Liederzyklus "Die schöne Müllerin" aus dem Jahre 1958 mit Rudolf Schock & Gerald Moore.
Ein lange gehegter Wunsch ist damit zum Teil erfüllt worden.

U.a. dank Sponsorschaft ist diese Rudolf Schock/Franz Schubert-Herausgabe               möglich geworden. 




Es wäre großartig, wenn die anderen Original-Aufnahmen mit Rudolf Schock und Adolf Stauch/Ivan Eröd auch auf den Markt gebracht werden könnten.

Das könnte einfach nur, wenn Sie alle nicht vergessen, diese "Schöne Müllerin" zu KAUFEN.
Nur dann könnte sich zeigen, dass die Entscheidung von WARNER (Emi) und SONY/Eurodisc, die klassischen Lieder mit Rudolf Schock nicht herauszubringen, eine Fehleintscheidung war!


BONUS!
Extra sind drei Schubertlieder mit ADOLF STAUCH am Klavier (1959) zugefügt worden.
  • Auf dem Wasser zu singen D774 (Text: F.L. Graf zu Stolberg)
  • Nacht und Träume D827 (Text: M. von Collin)
  • Der Musensohn D764 (Text: J.W. von Goethe)
    
    Franz Schubert
    (Gemälde von Gustav Klimt)
     
*****************

Nachfolgende Berichte machen weitere Empfehlung meinerseits überflüssig:
Der erste Bericht ist der offizielle Pressetext anlässlich dieser besonderen CD-Publikation.
Der zweite ist ein persönlicher Text (Herzensschrei!) von Rico Leitner, dem Produzenten der CD, zum Rudolf Schocks 100. Geburtstag.

Der Bericht für die Presse
Es hat sich bei vielen Medienschaffenden eingebürgert, Kammersänger Rudolf Schock nur als Operettentenor wahrzunehmen. Das ist eine sehr einseitige „Rückblende“auf den seinerzeit erfolgreichsten deutschen Tenor, dessen Stellung als Medienstar zweifellos viel Missgunst hervorgerufen hat.
Tatsache ist jedenfalls, dass Rudolf Schock in seinen grossen Jahren (1946 bis etwa 1962) hauptsächlich in seinem angestammten Fach als lyrischer Tenor aufgetreten ist, in einzelnen Fällen auch in dem, was im deutschen Sprachgebrauch als„jugendlicher Held“ bezeichnet wird. Als seine Stimme – wie die jedes Tenors im Alter von über 40 Jahren- schwerer wurde, übernahm Schock auch einige Operettenrollen auf der Bühne, was er früher nur in wenigen Einzelfällen getan hatte.

Hingegen wandte er sich zu Beginn der 1950er-Jahre dem ernsthaften Studium des klassischen Lieds zu. Als Liedersänger errang er grösste Anerkennung bei Publikum und Kritik. Die Liederabende entwickelten sich zu einer wahren Passion, der er nach seinem Abschied von der Opernbühne 1976 verstärkt frönte.
Diese Liederabende, die mit grösster Selbstverständlichkeit auch in der „Provinz“gegeben wurden, dürfen mit „Pionierarbeit“ gleichgesetzt werden. Schock lockte Hunderttausende von Zuhörern in die Konzertsäle. Er brachte diese Musik Menschen nahe, die solche Konzerte ohne ihn als Sänger wohl niemals besucht hätten.
Man darf nur nicht annehmen, Schock habe sich das Leben als Liedersänger leicht gemacht. Das Gegenteil war der Fall, denn er wusste, dass er mit diesen Auftritten das Risiko einging, gleichsam als Trittbrettfahrer seiner eigenen Popularität eingestuft zu werden.

Vielleicht hat Schock mit seinen Liedinterpretationen teilweise Neuland betreten. Seine Gesangstechnik liess zahlreiche Ausdrucksmöglichkeiten zu und ausserdem verzichtete er bewusst darauf, klassische Lieder aus falscher Ehrfurcht zu „säuseln“.Er sang sie mit Akkuratesse, mit gepflegter Aussprache und brachte Empfindungen dort zum Ausdruck, wo das angebracht ist.
Kurz und klar gesagt: Die objektive, unvoreingenommene Beurteilung des Liedersängers Rudolf Schock wird heute noch so ausfallen müssen wie in seinen bereits erwähnten „grossen Jahren“, aus denen die vorliegenden Aufnahmen übrigens stammen (1958/59). Ob man die Stimme eines Sängers mag, ist und bleibt Sache des persönlichen Geschmacks, sollte aber nicht dazu verleiten, einen der vielseitigsten Sänger, die es je gegeben hat, tendenziös zu beurteilen.

"Zum hundertsten Geburtstag von Rudolf Schock"
von Rico Leitner
Die ungeheuer grosse Popularität Rudolf Schocks hat zu Nebeneffekten geführt, die seinem Andenken viel Schaden zufügen, seinen Verdiensten aber nicht gerecht werden.

Schon am Anfang seiner Berliner-Karriere hatten Rudolf Schock und sein Freund Josef Metternich Probleme mit der Westberliner-Presse bekommen, weil beide auch an der Staatsoper im Ostsektor auftraten. Beide Künstler hatten damals deutlich verkündet, sie würden für Menschen singen, nicht für politische Systeme.

Rudolf Schock behielt diese Haltung sein ganzes Leben lang inne. Er sang für Menschen, die Freude an seinem Gesang hatten und er tat dies ohne oberlehrerhaftes Getue. Er wollte erfreuen, nicht belehren.
In dieser Hinsicht benahm er sich genau so, wie andere berühmte Sänger es vor und nach ihm taten: Richard Tauber, Enrico Caruso, Beniamino Gigli beispielsweise fanden nichts dabei, Volkslieder und „canzone“ zu singen – und sie taten das gerne und oft!

Im deutschsprachigen Teil Europas ticken die Uhren offenbar anders.
Ein Sänger hat die „Schublade“,in die ihn gewisse „Experten“ einteilen, nicht zu verlassen. Tut sie oder er es doch, dann werden diese „Fachleute“ böse und sind beleidigt, weil ein Künstler sich nicht so verhält, wie sie es für richtig finden.
Diese Empörung hat Rudolf Schock in „reichem Masse“ zu spüren bekommen. Man stelle sich vor: Da geht ein Mozart-Tenor hin und singt Operetten- und Wanderlieder und spielt auch noch in Kinofilmen - nein, das geht doch wirklich nicht! Und dann wird er auch noch berühmt und ein Medienstar – das geht ja nun noch viel weniger!
Keiner von diesen Kritikern ist hingegangen und hat untersucht, was und wo Rudolf Schock in seinen grossen Jahren (ca. 1949 – 1962) „live“ gesungen hat, sonst wäre aufgefallen, dass er in England am „Covent Garden“, am Edinburgh-Festival und in fast allen englischen Gross-Städten lyrische Opernpartien gesungen hat, dass er an die Salzburger-Festspiele eingeladen wurde, einen Vertrag mit der Wiener Staatsoper bekam (die ihn 1954 zum Kammersänger ernannte!), dass er 1949 eine mehrmonatige Australien-Tournée für den verstorbenen Richard Tauber übernahm und dafür ein Programm von 80 Liedern und Arien in sechs Sprachen einstudieren musste und daneben auch noch Liederabende in den grossen Musikzentren Europas ( z.B. Musikvereinssaal Wien) absolvierte.

Es ist eigenartig: Bei andern Opernsängern werden Abstecher in die Operette oder gar ins Unterhaltungsfach als Beweis künstlerischer Vielseitigkeit gepriesen –bei Rudolf Schock sprachen die oben erwähnten „Experten“ von einem Abgleiten in seichte Gewässer.

Wir werden wohl lernen müssen, mit diesen zwei verschiedenen Messlatten zu leben.
Rudolf Schock hatte damit gelebt. Sein Publikum hielt ihm die Treue und besuchte seine Liederabende, die immer ein sehr anspruchsvolles Programm aufwiesen: Lieder von Schubert, Schumann, Brahms, Wolf und Richard Strauss bildeten den Hauptteil dieser Abende, die gewöhnlich mit drei Opernarien schlossen.
Liederabende bildeten seit Beginn der 1950er-Jahre einen festen Bestandteil von Schocks Jahresprogrammen und er erntete grösstes Lob von ernstzunehmenden Kritikern.

Das rühmenswerte Resultat seiner Arbeit mit dem klassischen Lied kann überprüft werden an der jetzt gerade veröffentlichten CD mit Franz Schuberts Lied-Zyklus nach Wilhelm Müller: „Die schöne Müllerin“. In dieser Aufnahme aus dem Jahr 1958 wird Rudolf Schock am Klavier begleitet vom unangefochtenen König der Klavierbegleiter, Gerald Moore.

3) Rudolf Schock in vier Wagner- Opern'
Label:
MEMBRAN/DOCUMENTS (Order No.: 600255)


Richard Wagner


Ich glaube, Rudolf Schock hätte große Augen gemacht: eine 10CD-Box exklusiv für ihn und Richard Wagner!

Im Jahre 1958 trat Rudolf Schock beim Holland Festival als Gott Bacchus in der Richard Strauss-Oper 'Ariadne auf Naxos' auf. Laut einem niederländischen Zeitungsartikel spielte er damals mit dem Gedanken, sich in nächster Phase seiner künstlerischen Karriere auf Wagnerpartieen zu spezialisieren. Schock erinnerte an seine Schallplattenaufnahmen von 'Lohengrin' und den 'Meistersingern von Nürnberg' und fügte hinzu, daß er im Laufe der Jahre auch gerne z.B. den Siegmund in der 'Walküre' singen wollte.
Später, noch imselben Jahr, sang Rudolf Schock an der Hamburger Staatsoper den Don José in 'Carmen', und zwar unter der Regie von Richard Wagners Enkelsohn Wieland.



























Wieland Wagner lud Rudolf Schock noch in Hamburg für die Bayreuther Festspiele 1959 ein. Er wollte Schock in seine Neuinszenierung der 'Meistersinger von Nürnberg' als Walther von Stolzing lancieren.


Rudolf Schock
als Walther von Stolzing
Bayreuth 1959
(Foto: Ilse Buhs)

Walther, der sympathische Outsider, erhebt - voller Liebe für die Tochter eines geschätzten Bruders der Meistersingerzunft - den Anspruch, beim Preissingen sowohl um das Mädchen wie auch um den Meistersingertitel zu werben.
Wieland Wagner muß sich bewußt gewesen sein, ein Bayreuther Auftritt des "Filmhelden" Rudolf Schock käme der provozierenden Position Walthers unter den konservativen und regelsüchtigen Handwerkern/Meistersingern ganz nahe.

Zu Anfang der 60er Jahre äußerte sich Rudolf Schock etwas vorsichtiger über seinen Wunsch, später vor allem Wagner zu interpretieren.
Er fand, seine in erster Instanz lyrisch veranlagte Stimme habe sich mit dem Singen von Walther von Stolzing und Lohengrin an die Grenzen seiner vokalen Möglichkeiten begeben.

Und in den Achtzigern hörte ich ihn im Fernsehen sogar sagen, seine Stimme sei für den Wagnergesang nicht geeignet.
Aber 1978 ließ er noch aufzeichnen: "Leider habe ich nie an einer Aufführung der 'Walküre' mitgewirkt, obwohl mir die Partie des Siegmund in seiner hohen Mittellage sehr gelegen hätte".

Im CD-Programm:

Zum 100. Geburtstag und fast 30 Jahre nach seinem Tode - klingt Rudolf Schock auf den jetzt herausgebrachten 10 CDs prominent in vier Opern von Richard Wagner:

'Lohengrin' (Hamburg, 1953)

'Die Meistersinger von Nürnberg' (Berlin, 1956)

'Der fliegende Holländer' (Berlin, 1960)

'Das Rheingold' (Berlin, 1952)


Rudolf Schock verdient diese Edition allein schon, weil er:

* in der integralen 'Lohengrin'-Aufnahme unter Wilhelm Schüchter aus dem Jahre 1953 neue Maßstäbe für den Wagnergesang setzte.
Zum ersten Mal läßt sich in dieser Partie für Heldentenor ein lyrischer Tenor hören. Ein Sänger, der jedoch auch unverkennbar heldische Akzente zu setzen weiß, wo das für den Sturm und Drang der Opernhandlung erforderlich ist.


Er verdient daneben die Edition, weil er:

* auf Tonträger - nach Aussage des Opernrezensenten Alan Blyth in 'Gramophone' - musikalisch der bedeutendste Walther von Stolzing aller Studio-Aufnahmen der 'Meistersinger von Nürnberg' ist.
Noch immer gilt für Viele diese Aufführung unter dem verdienten Rudolf Kempe aus dem Jahre 1956 als Kriterium für alle Gesamtaufnahmen dieser Oper. Thomas Voigt im 'Fono Forum' 8/2000:
"Im wahrsten Sinne bezaubernd: Grümmer und Schock als Liebespaar. Unerreicht ihre Artikulation der Dialoge im zweiten Akt, ab 'Geliebter, spare den Zorn".

Ich sprach schon von Wieland Wagner und wagte es anzunehmen, daß dieser 1959 bewußt eine Parallele zwischen Walther von Stolzing im Kreise der Meistersinger und Rudolf Schock im Kreise der Wagnerianer ziehen wollte.
Darum halte ich in der Oper für sehr bedeutungsvoll den Moment, wo Stolzing/Schock auf seine in Gang gesetzte Beförderung zum Meistersinger reagiert: "NICHT MEISTER! NEIN! WILL OHNE MEISTER SELIG SEIN!"


Rudolf Schock und Josef Greindl


Rudolf Schock singt die letzten fünf Worte besonders im Studio (1956) aber auch im Wagnertempel (1959) mit solch einer unendlichen Wehmut, daß es mir an die Gurgel fliegt. Ich bin neugierig, ob Sie diese bemerkenswerte Erfahrung auch machen.


Noch mehr in der Schock/Wagner-Schatzkiste:

* In Stereo aus dem Jahre 1960 unter Franz Konwitschny eine legendarische Sängerbesetzung im kompletten 'Fliegenden Holländer' mit u.a. Dietrich Fischer-Dieskau, Gottlob Frick, Rudolf Schock und Fritz Wunderlich.

* Genauso einzigartig: Fragmente aus einer Gesamteinspielung im Rundfunk von 'Das Rheingold' (1952). Denkwürdig: Herbert von Karajan wohnte einem Teil der Aufnahmen bei.



Rudolf Schock als der Gott Froh
im 'Rheingold'
(Duisburg 1936!)

Diese Oper bietet ein abendfüllendes Vorspiel zur Wagners Musiktheater-Trilogie 'Der Ring der Nibelungen'.
Wilhelm Schüchter dirigierte, Herbert von Karajan schaute und hörte zu, und es sangen: Ferdinand Frantz, Lore Hoffmann, Margot Guilleaume, Rudolf Schock (als der Gott Froh), Josef Metternich, Wolfgang Windgassen, Gottlob Frick, Josef Greindl u.a.
Ich empfehle Ihnen alle drei CD-Veröffentlichungen von ganzem Herzen! 

Krijn de Lege, 2.10.2015

100th BIRTHDAY RUDOLF SCHOCK 2015: Endgültige Bilanz festlicher Aktivitäten


Zeldzame radio-opname uit 1954:
Rudolf Schock zingt 'Mit Gewitter und Sturm', het lied van de stuurman uit 'Der fliegende Holländer' van Richard Wagner.
De opname werd gemaakt in München rond optredens van Rudolf Schock aldaar in deze opera.
Dirigent is Kurt Striegler (1886-1958).











**************
Definitieve balans van de activiteiten rond de 100ste geboortedag van Rudolf Schock (4.9.1915):

Geslaagde "Festkonzerte" in Duitsland te Düren (plaats van overlijden) en Duisburg (geboorteplaats) en ook in Düren twee goed bezochte tentoonstellingen, lezingen over Rudolf Schock o.a. als zanger van Wagner, een bijeenkomst onder regie van Dr. Bodo Schwalm met beeld- en geluidsopnamen in het intieme Stadttheater van Marl en herdenkingen op de radio in Duitsland, Zwitserland en Oostenrijk (uitzending 'Stimmen hören' bij ORF op 3.9.2015 sprong er uit door originele, af en toe prikkelende teksten en een weloverwogen keuze uit Rudolf Schock's 'Gesamtwerk')  
Op tv hier en daar een operettefilm en in de media de aankondiging van de DVD-première van Rudolf Schock's 3e speelfim 'Der fröhliche Wanderer' uit 1955.

Van blijvende betekenis zijn drie significante CD-uitgaven (zie verder) met dank aan Rico Leitner van CD-label RELIEF en Wilfried Chlosta in samenwerking met CD-label MEMBRAN.

Helaas kwam een tv-documentaire bij ZDF/ARTE (voorlopige werktitel "The Rudolf Schock-Story") niet uit de startblokken en liep het gerucht, dat het WARNER-label in 2015 eindelijk met de dringend gewenste uitgave van de "original tapes" van  Schock's EMI-liederenrepertoire zou komen, op niets uit. Behalve dan, dat de steunpilaren van RELIEF moedig in het gat sprongen en een eerste perfecte (want stereo!) 'Schöne Müllerin' op CD uitbrachten ("Rudolf Schock singt Franz Schubert", Relief nr. CR 3006/slechts € 10.99 bij JPC).

WARNER zocht zijn matige 'Inspiration' bij de heruitgave van wat operette en "exclusief bij 'Shop24direct': jetzt brandneu bei uns!" een 4CD-box onder de titel "100 Jahre Rudolf Schock - Die besten Operettenklassiker".
Voor een bedrag van bijna € 50.- op zich voortreffelijke, maar overbekende opnamen, waaronder een CD, die Warner 2 jaar geleden zelf voor ca € 6.- heruitbracht ("Rudolf Schock, A Portrait", EAN: 509996 15343223).
SONY/Eurodisc gaf het afgelopen jaar zowel operette als opera met Rudolf Schock opnieuw uit, maar was niet bij machte een verband met zijn 100ste geboortedag te leggen.

Samenvattend:
Rudolf Schock is - zoals te verwachten viel - anno 2015 beslist niet vergeten. Zie o.a. het grote aantal verkrijgbare opnamen en de in het wilde weg razendsnel aangroeiende lijst met Schock-repertoire op YouTube (op YouTube te vaak 'video's' vrijwel zonder context en met nagenoeg steeds weer dezelfde foto's van de zanger).

Al met al ervaar ik de activiteiten rond Rudolf Schock's 100ste geboortedag als - slechts - regionaal van karakter. De landelijke tv-omroepen lieten het afweten en WARNER/EMI + SONY/EURODISC, historisch Schock's belangrijkste grammofoonplaat/CD-producenten, schoten bedroevend te kort.

MAAR.........
er is hoop, want een herkansing dient zich aan:
In November 2016 zal immers alom Rudolf Schock's 30ste sterfdag worden herdacht.


************

Over de drie belangrijke CD-publicaties t.g.v. Rudolf Schock's 100ste geboortedag:

1)Rudolf Schock in (o.a.) VIER Mozart-opera's:
Label:
MEMBRAN/DOCUMENTS (Order No,: 600227)


Wolfgang Amadeus Mozart

























'Die Entführung aus dem Serail' (Hamburg, 1954)

'Cosi fan tutte' (München, 1957)

'Idomeneo' (Salzburg, 1956)

'Die Zauberflöte' (Hamburg, 1955) 

Van de 'Zauberflöte' verschenen eerder 77 minuten op CD (Membran: 10CDbox: 'Rudolf Schock - Nachklang einer geliebten Stimme').
Maar nu is zij voor het eerst compleet te beluisteren (177 minuten),
live vanuit de Hamburger Staatsoper t.g.v. de heropening in 1955
van het stedelijk opera-theater, dat in de oorlog werd verwoest.
Dirigent is "Generalmusikdirektor" van de Hamburgse Staatsopera
Leopold Ludwig (1908-1979). Onder het voor de jaren 50 al tamelijk internationale gezelschap solisten bevinden zich - behalve Rudolf Schock als Tamino - Horst Günter (1913-2013) en Anneliese Rothenberger (1926-2010) als Papageno en Papagena, de Amerikaanse sopraan Anna Bollinger (1919-1963) als Pamina en haar landgenoot James Pease (1916-1967) als Sprecher.
De Zwitserse coloratuursopraan Colette Lorand (1923) zingt de Koningin van de Nacht en de Nederlandse bas Arnold van Mill (1921-1996) de rol van Sarastro.

Zoals bij veel live-voorstellingen op toondrager is de transparantie van het geluid relatief beperkt en de klankkleur eenvormig, waardoor de luisteraar zich aanvankelijk nogal op afstand van het toneelgebeuren geplaatst voelt.
Dit is ook het geval bij 'Idomeneo', een uitvoering van juli 1956 in het kader van de Salzburger Festspiele. Karl Böhm (1894-1981)
dirigeert en Rudolf Schock zingt de titelrol:

















Verder horen we o.a. Waldemar Kmentt (1929-2015), Hildegard Hillebrecht (1927), Christel Goltz (1912-1908), Eberhard Wächter (1929-1992), Kurt Böhme (1908-1989) en Ruthilde Boesch (1918-2012), de moeder van Christian Boesch, die momenteel als één van de grootste baritons ter wereld geldt en tevens geroemd wordt voor zijn opmerkelijke opera-projecten met en voor kinderen.

De 2 andere opera's zijn radio-produkties, waarvan het geluid niets te wensen overlaat. 'Cosi fan tutte' werd onder dirigent Eugen Jochum (1902-1987) in februari 1957 opgenomen in München met o.a. Erika Köth (1927-1989), Walter Berry (1929-2000) en Rudolf Schock en 'Die Entführung aus dem Serail' onder Hans Schmidt-Isserstedt (1900-1973) in 1954 te Hamburg met Teresa Stich-Randall (1927-2007), Emmy Loose (1914-1987), Murray Dickie (1924-1995) en Theodor Schlott (1911-2002).
Jammer, dat in de laatste produktie ervoor gekozen werd de dialogen door toneelspelers te laten zeggen, een onzalige poging tot perfectionisme, die wel moest mislukken, omdat verschillen in
timbre van zangers en acteurs nu eenmaal nauwelijks te overbruggen zijn.

De gesignaleerde bezwaren vallen echter in het niet bij het  muzikaal-historisch belang van de Mozart-interpretaties op deze 10 CD's.
Die roepen het beeld op van de VERNIEUWER MOZART na Händel.
Ontroering wordt gewekt door eenvoud.
Kunstige, maar gevoelslege stemacrobatiek wijkt voor eerlijke uitdrukkingskracht en - zoals ik vermoed naar Mozart's aard - de schijn van naïviteit.
Daarom was Rudolf Schock in het midden van de vorige eeuw één van de meest effectieve Mozart-zangers van zijn generatie.
Schock's Mozart staat lijnrecht tegenover die van tenoren, die de emoties van de personen, die zij belichamen, offeren aan een instrumentaal geïnspireerd stemgebruik en - waar dat maar kan - virtuoze versieringen binnen een aria, die zich daarom eindeloos voortsleept.

Behalve de vier opera's zijn er op de CD's nog een aantal hoogtepunten met Rudolf Schock te horen uit alternatieve uitvoeringen van dezelfde werken.
Rudolf Schock zong tussen 1946 en 1975 de rol van Belmonte in 'Die Entführung' vele, vele keren. Hij sloot er ook zijn opera-carrière mee af. Daarnaast was hij tussen 1939 en 1967 een veel gevraagde Tamino in 'Die Zauberflöte'.
Helaas is nooit op band vastgelegd één van zijn talrijke Weense optredens tussen 1950 en 1958 als Don Ottavio in 'Don Giovanni'. Uit verslagen van die jaren blijkt namelijk, dat Schock deze figuur totaal anders neerzette dan gebruikelijk: beslist niet sullig, maar als serieuze tegenstander van Don Giovanni, met veel kracht in het bloed dus.

Rudolf Schock
als Don Ottavio
1950


















Losse radio- en plaatopnamen van Don Ottavio's aria 'I mio tesoro' bewijzen dat. Eén ervan - uit 1950 - staat als bonus op de 7e CD. Schock bewijst in deze aria overigens ook zijn uitstekende ademtechniek!

2) Rudolf Schock zingt Franz Schubert
Label:
R E L I E F (Catalogus No.: CR 3006)




















Dit is de allereerste CD-uitgave van de originele stereo studio-opname van Franz Schubert's liederencyclus "Die schöne Müllerin" uit 1958
met Rudolf Schock & Gerald Moore.
Een deel van een lang gekoesterde wens is daarmee in vervulling gegaan. 

O.a. dank zij sponsoring ls deze
Rudolf Schock-uitgave mogelijk geworden.

Het zou geweldig zijn als ook de andere originele opnamen van klassieke liederen met Rudolf Schock en Adolf Stauch/Ivan Eröd op de markt konden worden gebracht.

Dat kan simpelweg alleen als u allen niet vergeet deze 'Schöne Müllerin' (Relief CR 3006) te KOPEN.
Alleen dan kan blijken, dat de beslissing van WARNER (Emi) en SONY (Eurodisc) de klassieke liederen met Rudolf Schock niet uit te brengen, een verkeerde is geweest!



Bonus!

Aan de liederencyclus zijn nog drie Schubertliederen met aan de piano ADOLF STAUCH toegevoegd (opnamen: Berlijn, 1959):



  • Auf dem Wasser zu singen D774 (Text: F.L. Graf zu Stolberg)
  • Nacht und Träume D827 (Text: M. von Collin)
  • Der Musensohn D764 (Text: J.W. von Goethe)

  • 
    Franz Schubert
    (schilderij van Gustav Klimt)
















    ******************

    Onderstaande toelichtingen op deze 'Schöne Müllerin' maken verdere aanbeveling van mijn kant overbodig.

    De eerste toelichting is:
    de officiële tekst, die de pers van RELIEF kreeg n.a.v. deze bijzondere CD-publicatie.

    De tweede toelichting is:
    een persoonlijke tekst (hartenkreet!) van Relief-producent Rico Leitner t.g.v. Rudolf Schock's 100ste geboortedag.

    De tekst voor de pers:

    "Het is bij veel mediaprofessionals gewoonte geworden Kammersänger RUDOLF SCHOCK uitsluitend als operettetenor te beschouwen. Dat is een zeer eenzijdige "flashback" op de in zijn tijd succesvolste Duitse tenor, wiens positie als media-ster ongetwijfeld veel afgunst heeft gewekt.
    In elk geval staat vast, dat Rudolf Schock in zijn grote jaren (1946 tot ongeveer 1962) hoofdzakelijk in zijn oorspronkelijke vak als lyrisch tenor is opgetreden. Daarnaast enkele malen ook als "jugendlicher Held" (een in het Duitse taalgebruik gangbare aanduiding voor een lyrische tenor, die heldentenorale trekken vertoont - KdL)
    Toen zijn stem - zoals die van elke tenor boven de 40 - minder soepel werd, nam Schock ook enkele live-operetterollen voor zijn rekening, wat hij daarvoor slechts incidenteel had gedaan.

    Vanaf het begin van de jaren 50 richtte Schock zich in toenemende mate op het serieus bestuderen van het klassieke lied.
    Als liederenzanger oogstte hij buitengewone waardering bij het publiek en de kritiek. Zijn liederen-avonden ontwikkelden zich tot een ware passie, waaraan hij zich na zijn afscheid van het operatoneel in 1976 versterkt overgaf.
    Deze "Liederabende", die met de grootste vanzelfsprekendheid ook in de "provincie" werden gegeven, mogen met baanbrekend "pionierswerk" worden gelijkgesteld.
    Rudolf Schock lokte honderdduizenden toehoorders de concertzalen binnen. Hij bracht mensen met deze muziek in contact, die zulke concerten zonder hem als zanger wellicht nooit bezocht zouden hebben.

    Men mag evenwel niet veronderstellen, dat Schock het zich met het leven als liederenzanger gemakkelijk gemaakt heeft. Het tegendeel was het geval, want hij wist, dat hij met deze optredens het risico nam te worden geclassificeerd als iemand, die als het ware meeliftte op zijn eigen populariteit.
    Misschien heeft Schock met zijn liedinterpretaties zich voor een deel op onontgonnen gebied begeven. Zijn zangtechniek stelde hem tot talrijke uitdrukkingsmogelijkheden in staat en bovendien zag hij er bewust vanaf, klassieke liederen uit misplaatste eerbied zalvend voor te dragen. Hij zong ze met nauwkeurige aandacht voor het detail, met verzorgde articulatie en gaf uitdrukking aan gevoelens daar waar dat wenselijk was.
    Kort en duidelijk: de objectieve, onvooringenomen beoordeling van de liederenzanger Rudolf Schock zal vandaag de dag nog zo moeten uitpakken als in zijn reeds genoemde "grote jaren", waaruit de opnamen van deze CD stammen (1958/59). Of men van de stem van een zanger houdt, is en blijft een kwestie van persoonlijke smaak. Maar die zou er niet toe moeten leiden, dat één van de meest veelzijdige zangers, die ooit bestaan heeft, tendentieus wordt beoordeeld"

    T.g.v. de 100ste geboortedag van Rudolf Schock
    door Rico Leitner
    De enorm grote populariteit van Rudolf Schock heeft tot neveneffecten geleid, die zijn nagedachtenis veel schade berokkenen en geen recht doen aan zijn prestaties.
    Al in het begin van zijn loopbaan in Berlijn kregen Rudolf Schock en zijn vriend, de bariton Josef Metternich problemen met de West-Berlijnse pers, omdat zij ook aan de “Staatsoper” in de Oostsector optraden. Beide kunstenaars hadden destijds duidelijk verklaard, dat zij voor mensen zouden zingen en niet voor politieke systemen. Rudolf Schock heeft levenslang aan dit standpunt vastgehouden. Hij zong voor mensen, die van zijn zang genoten en hij deed dat zonder schoolmeesterachtig gedoe. Hij wilde ze plezieren, niet beleren.
    In dat opzicht deed hij precies zo als andere beroemde zangers voor en na hem: Richard Tauber, Enrico Caruso, Beniamino Gigli bijvoorbeeld hadden er geen enkele moeite mee volksliedjes en ‘canzone’ te zingen – en ze deden dat graag en veelvuldig!

    In het Duitstalige deel van Europa tikken de klokken blijkbaar anders. Een zanger(es) wordt niet geacht het “hokje” te verlaten, waarin zekere “deskundigen” hem of haar hebben ingedeeld. Doet hij of zij dat toch, dan ontsteken deze “kenners”in woede en zijn beledigd, omdat een artiest zich niet zo gedraagt, als zij voor correct houden.
    Met die verontwaardiging heeft Rudolf Schock in ruime mate te maken gekregen. Stel je voor: een Mozart-tenor, die operette en wandelliedjes zingt en bovendien in bioscoopfilms speelt – nee, dat gaat echt niet! En dan wordt hij ook nog beroemd en een ster in de media – dat kan al helemaal niet!

    Geen van deze critici heeft moeite gedaan te onderzoeken, wat en waar Rudolf Schock in zijn grote jaren (ca. 1949 – 1962) “live” gezongen heeft. Anders zou het zijn opgevallen, dat hij in Engeland aan de opera van “Covent Garden”, aan het Edinburgh-festival en in bijna alle Engelse grote steden lyrische opera-partijen heeft gezongen, dat hij werd uitgenodigd voor de“Salzburger-Festspiele”, werd gecontracteerd door de Weense Staatsopera (die hem in 1954 de titel van “Kammersänger” verleende), dat hij in 1949 van de overleden Richard Tauber een langdurige Australië-toernee overnam en daarvoor een programma van 80 liederen en aria’s in zes talen moest instuderen en daarnaast ook nog liederenavonden in de grote Europese muziekcentra (bijv.“Musikvereinssaal” te Wenen) verzorgde.
    Het is eigenaardig: bij andere operazangers worden uitstapjes naar de operette of zelfs het amusementsvak aangeprezen als bewijs van artistieke veelzijdigheid –bij Rudolf Schock spraken de bovengenoemde “deskundigen” van een afglijden naar een bedenkelijk niveau.
    We moeten er maar mee leren leven, dat er met deze twee maten gemeten wordt. Rudolf Schock heeft daarmee geleefd. Zijn publiek bleef hem trouw en bezocht zijn liederenavonden, waarvan het programma altijd zeer veeleisend was: liederen van Schubert, Schumann, Brahms, Wolf en Richard Strauss vulden het grootste deel van deze avonden, die gewoonlijk met drie opera-aria’s werden afgesloten.

    Liederenavonden waren vanaf het begin van de jaren 50 een vast bestanddeel van Schock’s jaarlijkse optredens en hij oogstte de grootste lof van serieus te nemen critici. Het prijzenswaardige resultaat van zijn inspanningen voor het klassieke lied kan getoetst worden aan de juist nu uitgegeven CD met Franz Schubert’s liederencyclus op gedichten van Wilhelm Müller: “Die schöne Müllerin”. In deze opname van 1958 wordt Rudolf Schock aan de piano begeleid door de onomstreden aartsvader aller pianobegeleiders Gerald Moore.
    (ned. vertalingen: kdl)


    3) Rudolf Schock in vier Wagner-opera's
    Label:
    MEMBRAN/DOCUMENTS (Order. No.: 600255) 

    Richard Wagner
    
    
     

       



    
    
    







    















    Ik vermoed, dat Rudolf Schock ervan zou hebben opgekeken: in 2015 een 10 CD-box alleen voor hem en Richard Wagner.

    In 1958 trad Rudolf Schock in het Holland Festival op als de god Bacchus in de opera 'Ariadne auf Naxos' van Richard Strauss.
    Uit kranteninterviews bleek, dat hij met de gedachte speelde zich in een volgende fase van zijn artistieke carrière in Wagnerrollen te gaan specialiseren. Hij verwees naar zijn plaatopnamen van 'Lohengrin' en 'Die Meistersinger von Nürnberg' en stelde, dat hij met de jaren ook bv. Siegmund in 'Die Walküre' zou willen zingen.

    In datzelfde jaar (1958) zong Rudolf Schock Don José in 'Carmen' aan de Hamburgse staatsopera onder regie van Richard Wagner's kleinzoon Wieland.














    Wieland Wagner nodigde Rudolf Schock in Hamburg uit voor de Bayreuther Festspiele van 1959: hij wilde Schock in een nieuwe regie lanceren als Walther von Stolzing in de 'Meistersinger von Nürnberg'.
    




    Rudolf Schock
    als Walther von Stolzing
    Bayreuth 1959
    (Foto: Ilse Buhs)
    
















    Walther, de sympathieke outsider, die - verliefd op de dochter van een gewaardeerd lid van het meesterzangersgilde - de pretentie heeft met een groots lied te dingen naar de hand van het meisje én de titel van 'meesterzanger'.
    Wieland Wagner moet zich gerealiseerd hebben, dat een optreden in Bayreuth van "filmheld" Rudolf Schock veel weg had van de provocerende positie, die Walther von Stolzing innam temidden van de conservatieve en regelzuchtige ambachtslieden/meesterzangers uit Neurenberg.


    Begin jaren 1960 sprak Rudolf Schock wat voorzichtiger over zijn wens later vooral Wagner te gaan zingen. Hij vond, dat zijn in aanleg lyrische stem zich met het zingen van Walther von Stolzing en Lohengrin op de grens van haar vokale mogelijkheden had begeven.
    In de jaren 80 hoorde ik hem zelfs op tv zeggen, dat zijn stem niet
    geschikt was voor Wagner-rollen.
    Maar kort daarvoor (1978) liet hij nog noteren:
    "Helaas heb ik nooit aan een uitvoering van 'Die Walküre' meegewerkt, hoewel de partij van Siegmund met zijn hoge middenregister mij zeer gelegen zou hebben".


    Over de 10 CD's

    T.g.v. de 100ste geboortedag en bijna 30 jaar na zijn dood - klinkt
    Rudolf Schock op de nu uitgebrachte 10 CD's prominent in 4 opera's van Richard Wagner:

    'Lohengrin' (Hamburg, 1953)

    -'Die Meistersinger von Nürnberg' (Berlijn, 1956)

    -'Der fliegende Holländer' (Berlijn, 1960)

    - 'Das Rheingold' (Berlijn, 1952)

    Schock verdient deze editie, omdat hij:

    * in de complete 'Lohengrin'-opname onder Wilhelm Schüchter uit 1953 nieuwe maatstaven voor het zingen van Wagner zet.
    Voor de allereerste keer valt in deze rol voor heldentenor een lyrisch zanger te beluisteren.
    Een lyrisch zanger, die echter ook uitgesproken 'heldische' accenten weet te leggen, waar dat voor de 'Sturm und Drang' van het operaverhaal nodig is.
    En hij verdient de editie ook, omdat hij:

    * niet alleen volgens opera-criticus Alan Blyth ('Gramophone') op toondrager de "meest muzikale Von Stolzing" van alle Stolzings is.
    Schock zingt Walther in de 'Meistersinger'-opname uit 1956 onder dirigent Rudolf Kempe. Die opname geldt mede dankzij Schock nog altijd als toetssteen voor alle complete studio-opnamen van de opera (Thomas Voigt in Fono Forum: "... het in de waarste betekenis van het woord betoverende liefdespaar Grümmer en Schock, die in hun articulatie van de dialogen uit het 2e bedrijf niet te overtreffen zijn...").


    Hierboven waagde ik mij aan de aanname, dat Wieland Wagner in 1959 bewust een parallel heeft willen trekken tussen Walther von Stolzing in de kring van de meesterzangers en Rudolf Schock in die van de Wagnervereerders.
    Daarom vind ik in de opera zeer betekenisvol het moment, waarop Stolzing/Schock reageert op zijn in gang gezette promotie tot meesterzanger: "NICHT MEISTER! NEIN! WILL OHNE MEISTER SELIG SEIN! (Geen meester! Nee! Ik wil zonder meester(s) gelukkig zijn!)":

    
    Rudolf Schock en Josef Greindl
    Bayreuth 1959










    Rudolf Schock zingt de laatste vijf woorden zowel in de studio (1956) als in de Wagnertempel (1959) met zo'n oneindige weemoed, dat het me naar de strot vliegt. Ik ben benieuwd of u die opmerkelijke ervaring ook ondergaat.

    Nog meer in de Schock/Wagner-schatkist:

    * De stereo-opname onder dirigent Franz Konwitschny van 'Der fliegende Holländer' uit 1960 in legendarische zangersbezetting: Dietrich Fischer-Dieskau, Gottlob Frick, Rudolf Schock en Fritz Wunderlich.

    * Even uniek: fragmenten uit een complete radio-opvoering van 'Das Rheingold' uit 1952. Gedenkwaardig: Herbert von Karajan was bij een gedeelte van de opnamen aanwezig.

    

    Rudolf Schock als de god Froh
    in 'Das Rheingold'
    (Duisburg 1936!)
    












    Deze opera is het avondvullende voorspel tot Wagners muziektheater-drieluik: 'Der Ring der Nibelungen'.
    Willem Schüchter dirigeerde, Herbert von Karajan keek toe en luisterde aandachtig en de zangers waren:
    Ferdinand Frantz, Lore Hoffmann, Margot Guilleaume, Rudolf Schock (als de god Froh), Josef Metternich, Wolfgang Windgassen, Gottlob Frick, Josef Greindl e. a.


     
    Ik beveel alle 3 de CD-publicaties van harte bij u aan!

    Krijn de Lege, 2.10.2015