18.09.17

RUDOLF SCHOCK sings IMRE (EMMERICH) KÁLMÁN (2: Die Csárdásfürstin)

'Die Csárdásfürstin' (1915),

worin ein Zusammenprall der gesellschaftlichen Stände.
(!! With another  5  M u s i c - L i n k s!!) 
























Ohne Zusammenpralle gibt es kein Drama, komisch oder traurig
Erst kommt der Konflikt und im Rahmen davon die Inspiration für Buch oder Schauspiel, Film oder Oper/Operette.

Ein Konflikt zwischen Vertretern des Adels und "Theaters/Kabaretts/Varietés" wie in 'Die Csárdásfürstin' wird jetzt als "nicht mehr in die Zeit passend" betrachtet werden. Anders gesagt: diese Operette wird heute als "hoffnungslos veraltet" gesehen werden.

Abgesehen von der Feststellung, Konflikte zwischen Ständen seien gewiss nicht erledigt, geht es jedoch nicht um die Art des Konflikts, sondern um die Tatsache, es gebe einen Konflikt
Konfliktsituationen gibt es viele: zwischen Generationen, Rassen, Religionen. Staaten, Stämme, politische Parteien und Ideologien, aber auch zwischen Verwandten, Nachbarn und einzelne Individuen. Und dank dieser Konflikte gibt es einen konstanten Fluss von hinreissendem Drama:

Die gefeierte, ungarische Sängerin Sylva Varescu und der für sie zu hoch geborene Edwin Ronald von und zu Lippert-Weylersheim hegen eine starke, aber unmögliche Liebe zueinander.
Sylva ist der Star des Orpheum-Kabaretts, das zu Edwins Bestürzung unerwartet langzeitig auf Tournee durch die VS geht.
In einem verzweifelten Versuch, das zu verhindern, lässt er Hals über Kopf vertraglich festlegen, dass er innerhalb 8 Wochen Sylva heiraten will.
Die Zukunftsvision von Edwins Vater ist aber eine ganz andere: sein Sohn wird sich mit der Gräfin Anastasia ("Stasi") vermählen! Und bestimmt nicht mit jenem "Fräulein vom Theater".
Edwin ist auf einmal der beklagenswerte Mittelpunkt eines peinlichen Konflikts...

Komponist Imre Kálmán "übersetzt" das Textbuch von Leo Stein & Bela Jenbach in eine Flut entzückender Melodien: bald zierlich und verhüllt ironisch, bald feurig und unverhüllt erotisch.
Z.B. im 2. Akt malen sich Edwin und Gräfin Stasi im 'Schwalbenduett' mit von Kálmán ironisch gemeinter Feierlichkeit das gemeinschaftliche Bauen eines Nestchens aus. Die Frau Gräfin aber macht streng deutlich, sie bleibe für immer bei Edwin "nur wenn Edwin lieb und brav sei":

L I N K : Anneliese Rothenberger & Rudolf Schock: 'Machen wir's den Schwalben nach' 1953!

Der Charakter des grossen Duetts von Edwin und Sylva danach ist komplett anders ("Weisst du es noch?").
Nach einem jubelnden Intro über: : unendliche Freude, schwüle Blicke, sanftes Streicheln und das bezaubernde und zugleich angsterregende Singen und Tanzen der Zigeuner" schwelgen sie in der Erinnerung an den "süssen Rausch, der sie im Taumel umfing". Operette, die einer Oper nicht nachsteht:

L I N K : Colette Lorand & Rudolf Schock: 'Weißt du es noch...?' 1953!


Vier Aufnahmen der 'Csárdásfürstin' mit Rudolf Schock als Edwin:





1) 1953 (Dezember):
Fragmente aus einer Rundfunk-Gesamtausführung, wovon gedacht wird, sie sei für den Rest gelöscht.
(Auf Membran/Documents Orderno. 231709 sind die Fragmente als Bonus mit der kompletten Kálmán-Operette 'Die Zirkusprinzessin' zusammengefügt worden. Dirigent der 'Zirkusprinzessin' ist Franz Marszalek. Franz Fehringer singt Mr. X und Sári Barabás Fedora. DerTonqualität der beiden CDs ist passabel).

Wilhelm Stephan (1906-1994) leitet Chor & Orchester des Nordwestdeutschen Rundfunks Hamburg (NDR).

Colette Lorand (1923) singt Sylva Varescu
Anneliese Rothenberger (1924-2010) singt Gräfin Anastasia ("Stasi")
Rupert Glawitsch (1907-1981) singt Graf Boni
Josef Meinrad (1913-1996) spielt Feri von Kerekes, künstlerischen Leiter des Orpheum-Kabaretts.


Josef Meinrad


















Josef Meinrad, der gefeierte österreichischer Schauspieler, ist hier ein fremdes Gesicht in der Runde. Das ist für ihn aber gar keiHindernis, im prickelnden  Duett mit Glawitsch "Alle sind wir Sünder/Die Mädis vom Chantant" ohne irgendeine Zurückhaltung drauflos zu singen. 
Für Liebhaber der drei Sissy-Filme muss Josef Meinrad ein guter Bekannter sein: er spielt darin Obert Böckl, den Adjutanten der Kaiserin.

Rupert Glawitsch
(geschilderd door Rüdiger Wintzen)






















Rupert Glawitsch war um die Kriegsjahre herum als Opern- und Operettentenor in Rundfunksendungen äusserst populär. Daneben trat er oft als Liedersänger auf.
Seine Beiträge an diesen Aufnahmen machen ihm (und uns) hörbar helle Freude! 
Herzerwärmend ist auch die Begeisterung, womit der Hamburger Rundfunkchor ihn ergänzt!


Anneliese Rothenberger

















Anneliese Rothenberger ist ideal als Gräfin "Stasi". Sie ist mit einer eleganten, warmen Sopranstimme gesegnet, die perfekt zu ihrer Rolle in dieser Operette.
Das 'Schwalbenduett' mit Rudolf Schock bekommt eine luxuriöse (UND integrale!) Ausführung.
Auf der Rothenberger-CD 'In mir klingt ein Lied' von Sonia (Nr. 77036) klingt diese Aufnahme übrigens viel besser als auf Membran.


Colette Lorand















Colette Lorand & Rudolf Schock singen überlegen.
Nur eine Bemerkung: In Sylvas Einleitung: 'Heia, in den Bergen ist mein Heimatland' singt die schweizerische Sopran einige Verben nicht mit der Endsilbe "en", sondern "an". So wird aus dem Verb "lieben" ein merkwürdiges
"lieban". Ursache ist (alt)schweizerischer Spracheinfluss.  
Rudolf Schock ist 1953 für Kálmáns Musik schon ganz und gar prädestiniert.
Das grossartige und zum Glück auch vollständig ausgeführte Duett 'Weisst du es noch?" ist ein Ohrenschmaus!
Eine klangtechnisch bessere Version gibt es auch hier, und zwar auf der CD 'Rudolf Schock und seine Lieder' von Koch-Records (Nr. 321679).

2) 1954 (Dezember):
Dieser 20-Minuten-Querschnitt in Kombination mit einer ähnlichen Melodienfolge aus 'Gráfin Mariza' ist eine Studio-Produktion von Electrola.
Sie ist klein, aber fein. 
Im heutigen Jahrhundert erschien die Kálmán-Kombination mit Recht wieder auf CD (Warner/EMI 7243 5 75150 2 3). Der Mono-Ton ist ausgezeichnet.
















Sári Barabás (1914-2012) singt Sylva Varescu
Herta Staal (1930) singt Gräfin Anastasia ("Stasi")
Rupert Glawitsch singt wieder Graf Boni

Wilhelm Schüchter  dirigiert Chor & Berliner Symphoniker.

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Über Wilhelm Schüchter (1911-1974):


Wilhelm Stephan, Dirigent der ein Jahr älteren 'Csárdásfürstin', Franz Marszalek und Werner Schmidt-Boelcke gelten als bedeutungsvolle, nachkriegerische Operettenspezialisten.
Wilhelm Schüchter ist nicht als solcher bekannt. Er war ein "Kapellmeister", der international viele Konzerte und Opern dirigierte und den Ruf hatte "autoritär und streng" zu sein.
Rudolf Schock arbeitete gern mit ihm, und Schüchter wahrscheinlich gern mit Schock.
Das brachte sie zusammen. In den Aufnahmestudios wurde Wilhelm Schüchter zum nahezu exklusiv orchestralem Begleiter eines Tenors mit einem enorm abwechslungsreichen Musikrepertoire.
Auf ELECTROLA dirigierte Schüchter mit Schock ausser Oper auf einmal auch Operettenfragmente UND beliebte Salon- und Volkslieder ('Aus der Jugendzeit', 'Rose-Marie' von Jöde, 'Alle Tage ist kein Sonntag', 'Mütterlein' von Winkler, 'Caro mio ben' u.a.). Nach Schocks Übergang zu EURODISC (1962) hörte die Zusammenarbeit zwischen Schock und Schüchter nicht auf. Noch mehr Aufnahmen von Opern erschienen. Neben Lied-Veröffentlichungen wie z.B. 'Der Mond ist aufgegangen', 'So nimm denn meine Hände' und 'Dank sei Dir, Herr'. 

Über die Solisten:  

Musikkritiker Thomas Voigt schrieb einmal, Kálmáns Gattin Vera (1907-1999) betrachte die ungarische Sopranistin Sári Barabás als "die beste Kálmán-Sängerin, die es je gab".
Sári Barabás








Nachdem ich die Emi-CD noch einmal gehört habe, kann ich Vera Kálmán nur beipflichten: Sári Barabás bewegt sich wie ein Fisch im Wasser durch die Melodiefragmente der Kálmán-Partitur.
Mit einer Stimme, die kristallklar ist, und einem Temperament, das nicht over-the-top "auf ungarisch" (Thomas Voigt) geht.

Rudolf Schock, m.E. "der beste Kálmán-Sänger, den es je gab", ist in der Rolle des gehänselten, jungen Edwin aufs neue ganz in seinem Element.

Rupert Glawitsch erfüllt auch hier alle Erwartungen, aber Herta Staal ist als Gräfin Anastasia keineswegs mit Anneliese Rothenberger zu vergleichen. Das ist logisch. Herta Staal war keine klassisch geschulte Sängerin. Sie war Filmschauspielerin und hatte eine kleine, aber süsse Kabarettstimme.


Über Zusammenstellung und Interpretation:

Es handelt sich wohlgemerkt in diesem kurzen Querschnitt nicht um das Plotdrama, sondern vor allem um den farbigen Melodienstrauss. Das hat dazu geführt, dass ein halbiertes 'Schwalbenduett' ohne irgendwelche Gewissensbisse von Herta Staal und...Rupert Glawitsch gesungen wird. 

Trotzdem gibt es in musikdramatischem Sinne einen kostbaren Edelstein!
Er funkelt kaum mehr als anderthalb Minuten (Track 4 auf der WARNER/EMI-CD):
Das Orchesterintro sagt Tragik vorher. Edwin liest sein überhastetes  Eheversprechen vor. Sylva antwortet traurig: "Das ist ja nicht möglich...". Ihre letzte Silbe "lich..." stirbt langsam ab. Der Chor singt dann eindringlich und träge: "Die Mädis vom Chantant, die nehmen die Liebe nicht so tragisch". Die Erkenntnis, der erschütterte Edwin und das verdutzte 'Mädi vom Chantant' Sylva versenken jetzt in der Erde, macht, dass man selber mit ihnen in der Tiefe verschwindet.
Ein Tiefgang, den wir dem musikdramatisch erfahrenen und engagierten Wilhelm Schüchter verdanken!

1967 dirigiert Robert Stolz auf dem Eurodisc-Label einen viel längeren Querschnitt aus der 'Csárdásfürstin' (SONY/EURODISC-CD Nr. 74321 21355 2).
Vom 1. Finale, das mit den hieroben genannten anderthalb Minuten anfängt, wird mehr gespielt.
Stolz nimmt diese anderthalb Minuten nicht so tragisch.
Er arbeitet auf einen grossen, feierlichen Auftritt von Julius Katona als lebenserfahrenem 'Orpheum'- Leiter hin.
Rudolf Schock macht in dieser Szene einen fast agressiven Eindruck und Margit Schramm reagiert mit Unglauben.
Der Günther Arndt-Chor betont heiter, ein "Mädi von Chantant" nehme die Liebe nicht so tragisch.
'Orpheum'-Direktor Feri von Kerekes (Katona) warnt beide Geliebte UND die "Mädis von Chantant" ernsthaft vor allzu schnellen Heiratsentscheidungen.
Der Interpretationsunterschied zwischen Operndirigent Schüchter und Operettendirigent Stolz ist überdeutlich:

! L i n k : 















3) 1962 (April):

Diese 'Csárdásfürstin'- und 'Gräfin Mariza'-Aufnahmen dauern beinahe eine halbe Stunde und sind keine Wiederholung der älteren Electrola-Aufnahmen von 1954.
Weiter nach unten mehr über die Unterschiede.
Sie erschienen im 21. Jht. - ausser als Download - einige Male auf CD, zuletzt September 2015 (EMI/WARNER cat.nr. 2564 60 9051 8).

















Sári Barabás singt wieder Sylva Varescu
Guggi Löwinger (geb. 1939) singt Gräfin Anastasia ("Stasi")
Rupert Glawitsch singt zum 3. Mal Graf Boni

Erwin Walther Zipser spricht Leopold Maria, Edwin's Vater
Fritz Helfer spricht Theaterleiter Feri von Kerekes
Otto Alexander spricht Oberkellner Miksa 

Günther Arndt (1907-1976) leitet den RIAS-Kammerchor  
Frank Fox(1902-1965) dirigiert die Berliner Symphoniker



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Frank Fox

Von Rudolf Schocks "festen" Orchesterdirigenten blieb Frank Fox für mich im Schatten.
Ohne Wilhelm Schüchter, Werner Eisbrenner, Werner Schmidt-Boelcke, Fried Walter und Robert Stolz kommt einer nicht aus, aber über Frank Fox wusste man fast nichts, und auf den Schallplattencovern standen keine Fotos von ihm.
Inzwischen denke ich anders über ihn: der bescheidene Frank Fox war ein grosser Musikant und Alleskönner!
Er wurde in Österreich-Ungarn als Franz Fuchs geboren.
Nach seiner Musikausbildung war er hyperaktiv als Orchesterdirigent, Bandleader, Film- und Operettenkomponist, Arrangeur.
Nacheinander arbeitete er in Wien, Zürich, wiederum Wien, Berlin und München. Er schrieb die Musik für den allerersten österreichischen Tonfilm und den allerersten österreichischen Spielfilm ('Der Weite Weg').
Vor dem Krieg machte Fox zahlreiche Schallplatten mit seinem Tanzorchester: folgender Link verweist auf eine von seinen Musikvideos auf YouTube mit dem Kabarettlied 'Am Besten ist's, wir fahren nach Marokko!'. Im Schlussteil des Videos kann man das schöne Foto eines jungen Frank Fox sehen: 
L I N K : Frank Fox & sein Tanzorchester 1931!

Im Jahre 1957 taucht Frank Fox in Rudolf Schocks Karriere auf. Seine Arrangemente für den Orchester sind stark filmisch inspiriert. Der Tenor bekommt von Fox den breitesten Rahmen, die Leidenschaftlichkeit seines Gesangs zum Ausdruck zu bringen:
















Die LP 'Mit Rudolf Schock im sonnigen Süden' erscheint 1957. Frank Fox leitet das FFB-Orchester der "Radio Forces Françaises de Berlin", einer kulturellen Konsequenz der nachkriegerischen Teilung Berlins in vier alliierte Sektoren. Die LP wird kurz nach 'Die Stimme der Sehnsucht' (1956) herausgebracht, einem Film, der vor allem in Italien auf Capri spielt. Das Filmbild auf der LP-Hülle zeigt einen singenden (?) und jedenfalls strahlenden Rudolf Schock auf intimer Terrazzo unter gutgelaunten Italienern. Sie hängen an seinen Lippen  und lassen die Spaghetti kalt werden. Frank Fox verbindet die italienischen Kanzonen mit mediterran-üppigen Chor- und Orchesterpassagen, und Schocks Gesang geht völlig in hinreissendem "Italianità" auf.
Frank Fox dirigiert auch 1957 Rudolf Schock und Erika Köth in einem umwerfenden Querschnitt von Lehárs 'Graf von Luxemburg'. Der lebenslustige 'Graf René' konnte von diesem Augenblick an zu Schocks Glanzrollen gerechnet werden.
Frank Fox richtet für einen neuen Operettenfilm Fragmente aus der Lehár-Operette 'Schön ist die Welt' besonders auf die vokalen Qualitäten von Rudolf Schock ein. Damit retten Fox & Schock zusammen mit der unwiderstehlichen Renate Holm (25 Jahre jung!) den Film. 
April 1962:
Frank Fox leitet mit diesen 'Csárdásfürstin'- und 'Gräfin Mariza'- Querschnitten die letzte kommerzielle Operette-Studioproduktion von Electrola mit Rudolf Schock. Mit Kálmán begann - was die Operette betrifft - für Schock die Zusammenarbeit mit Electrola. Mit Kálmán endet sie auch.
 
Über die Kálmánsolisten April 1962:
Noch einmal die wie für die Rolle der Sylva Varescu geschaffene Sári Barabás. Sie singt grandios. Nur ihre - zum Glück wenigen - gesprochenen Texte wirken nicht: sie klingen forciert schalkhaft.
Rudolf Schock und Rupert Glawitsch bleiben nahe zu ihren Rollen von 1954, und das gefällt gut. Mit ihren Sprechtexten geht nichts verkehrt.







Links im Bilde die Sopranistin Guggi Löwinger (spätere Gattin des bekannten Tenor Peter Minich). Sie ist im Gegensatz zu Herta Staal aus der Schüchter-Aufnahme eine echte Soubrette. Obwohl damals noch sehr jung, ist sie schon eine kompetente "Stasi".
Aus den kleinen, gesprochenen Rollen geht heraus, dass Zusammenstellung und damit auch Interpretation anders als im Jahre 1954 gedacht sind.
Frank Fox gibt in kaum einer halben Stunde ein verständliches Gesamtbild der 'Csárdásfürstin'. Er musste dafür auf integrale Ausführung der Musiknummern verzichten. Zum Beispiel das Duett "Weisst du es noch?" dauert 3,09 Minuten. Wilhelm Stephans Version dauert 1953 beinahe doppelt so lang.
Jedoch: Frank Fox zündet tatsächlich Kálmáns "Feuerwerk von Gesang und Tanz", und das schöne Stereo-Klangbild tut das Übrige.

4) 1967 (Juni)

Letzten Endes auf SONY/EURODISC der grösste 'Cs árdásfürstin'-Querschnitt (CD-EAN Nr: 0888 43033 5929) mit Rudolf Schock. Zu gross für noch einmal eine Partnership mit der 'Gräfin Mariza'.
Die Aufnahmen sind jetzt ein halbes Jahrhundert alt und waren dauernd erhältlich.





















Margit Schramm (1932 - 1996) singt Sylva Varescu
Dorothea Chryst (geb. 1940) singt Gräfin Anastasia ("Stasi")
Ferry Gruber (1926 - 2004) singt Graf Boni
Julius Katona (1902 - 1977) singt Orpheumleiter Feri von Kerekes
Rudolf Fernau (1898 - 1985) spricht Leopold Maria, Edwin Ronalds Vater

Der 'Günther Arndt-Chor'
Robert Stolz (1880 - 1975) dirigiert die 'Berliner Symphoniker'.

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Robert Stolz



















Nur Robert Stolz, die alte und letzte Koryphäe einer jemals blühenden Musikgattung, "ragte wie ein mächtiger, verwitterter Praterbaum in die Siebziger-dekade des 20. Jhts."(Bernhard Grun).
Als junger Mann dirigierte er 1905 und 1909 die Weltpremieren von u.a. Lehárs 'Lustige Witwe' und 'Graf von Luxemburg'.
Stolz leitete Orchester mit einem Taktstock, den er von Franz Lehár geerbt hatte. Dieser hatte den Stock seinerseits von Johann Strauss Jr. geschenkt bekommen.
Als Komponist war Robert Stolz während seines ganzen, langen Lebens ungläublich produktiv. Viele seiner Melodien ernteten Weltruhm und erreichten Evergreen-Status.

Robert Stolz und Rudolf Schock lernten einander am Samstag, 11. November 1961 in den Niederlanden, und zwar in 's-Hertogenbosch kennen.
Stolz dirigierte zum Elften im Elften 1961 ein Faschingskonzert des 'Brabanter Orchester' mit Musik von Strauss Jr., Lehár und Stolz selbst.
Rudolf Schock war Solist und sang zum 1. Mal unter Robert Stolz, und das Konzert wurde vom Rundfunk übertragen. 

Zwischen 1963 und 1970 machten Robert Stolz, Rudolf Schock und meistens Margit Schramm viele Schallplattenaufnahmen mit Evergreens, Film- und Operettenmelodien von Robert Stolz, vollständigen & partiellen Operetten-Ausführungen von Johann Strauss Jr., Franz Lehár, Carl Millöcker, Oscar Straus und Imre Kálmán.
Im Fernsehen dirigierte Stolz u.a. 1964 - mit Schock als Titelheld - einen reich ausgeführten Film von 'Der Zigeunerbaron' unter Regieführung von Arthur Maria Rabenalt. Ein Jahr später konnte man diese opernhafte Operette (oder ist es umgekehrt?) live in der Wiener Volksoper bewundern.
In den Beneluxländern liess Robert Stolz in den Konzertsälen und auf dem Bildschirm seine früheren 'Ein Abend in Wien'-Konzerte wieder aufleben.
Zum 1. Mal im Frühling 1967, dann wegen Riesenerfolg noch einmal im Herbst, und danach in den Jahren 1968 und 1969 (wobei 1969 der bekannte, deutsche Tenor Heinz Hoppe einsprang, weil Rudolf Schock  einen Herzinfarkt erlitten hatte).
In den Siebzigern wurde - nach einem Stopp von 2 oder 3 Jahren - die Konzertreihe fortgesetzt. Mit Rudolf Schock, aber ohne Robert Stolz, der die schweren Tourneen nicht mehr bewältigen konnte. Schocks Partnerin war oft Margit Schramm, aber ich erinnere mich auch Renate Holm, Mirjana Irosch, Ursula Benz, Marjon Lambriks en Christina Deutekom.
Das letzte 'Abend in Wien'-Konzert mit Rudolf Schock war 1985.
Nach Stolz dirigierten u.a. Nico Dostal, Willi Boskovsky und Franz-Bauer Theussl.

Die 'Csárdásfürstin'-Aufnahme von Juni 1967









Robert Stolz betont diejenigen Szenen, die ER für die Entwicklung der Handlung am bedeutendsten achtet.
Deshalb bekommen das 1. und auch 2. Finale der Operette von Stolz grosse Aufmerksamkeit. Das populäre 'Schwalbenduett' z.B. kürzt er aber. Die dramatische Position im Ganzen dieser süssen, aber wesentlich ironischen Nummer ist wohl völlig to the point.

Stolz lässt es hören: die drei Viertelstunden dauernde Zusammenfassung einer guten Operette reicht (meistens) für das Erlebnis, dass man sich einer vollständigen Ausführung anhört. Oder wenigstens einer aufschlussreichen  Kurzfassung einer solchen Operette. Ausserdem verstärken sorgfältig auserwählte, gesprochene Texte dieses Erlebnis, und bekommen Kálmáns musizierte Reichtümer die hinreissende Ausführung, die sie verdienen. 
Ich wage es denn auch, die Operetten-Kurzfassungen von SONY/EURODISC als ausgesprochene Referenzaufnahmen zu qualifizieren.

Rudolf Schocks Edwin Ronald klingt im 1. Finale - ich schrieb es schon - "fast agressiv".
Von Edwins jugendlicher Naivität und Erschütterung damals im Jahre 1954 kann 1967 aus dem Munde des dann 51-jährigen Tenors nicht mehr die Rede sein. An ihre Stelle tritt Schocks breite Theater-Intuition, von woraus er sich total mit dem Charakter, den er darstellt, identifiziert: bald gekonnt heftige Emotion vorführend, bald zartfühlende Vokalität demonstrierend.

Margit Schramm ist zum Zeitpunkt der Aufnahme in Hochform!
Hüten Sie sich für Kritiken, die aus Vorurteilen hervorwuchern! Ich wiederhole nur: Vor dem Krieg wäre sie eine waschechte und vielgerühmte Operettendiva gewesen.
In den frühen Sechzigern sieht die Musikwelt die junge, schöne Sängerin als eine erfrischend unkomplizierte Entdeckung im Musiktheater.
Im Laufe der Sechziger offenbart sich ein Naturtalent, das ohne weiteres imstande ist, die grössten Frauenrollen überlegen zu singen und darzustellen.
Ihre unbefangene und natürliche Interpretation von z.B. Hanna Glawari in 'Die Lustige Witwe' sei - nach der Meinung manchen Kritikers - der ziemlich gekünstelten Art einer Elisabeth Schwarzkopf entgegengesetzt.
Andere klassische Operettenrollen, worin Margit Schramm zu glänzen weiss, sind Lisa im 'Land des Lächelns', die Baronin Christine in 'La Vie Parisienne' oder Franziska Cagliari in 'Wiener Blut'.
Auch die Sylva Varescu dieser Aufnahme ist eine Glanzrolle.
Ihr Auftrittslied 'Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland' ist direkt schon majestätisch. Margit Schramm macht es anders als Sári Barabás, aber wenigstens so eindrucksvoll.
Ich kann verstehen, dass die Sopranistin, die später in ausschliesslich Operette strahlen sollte, in ihrer frühesten Rolle als Giulietta in der Offenbach-Oper 'Les Contes d'Hoffmann' erfolgreich war. 
In vielen Operettenaufnahmen mit Rudolf Schock zeigt sie sich bei langem nicht immer eine Operettensängerin pur sang.
Ich vermute denn auch, ihr Talent sei vielseitiger:
(L i n k: Margit Schramm & Rudolf Schock in Jessels 'Schwarzwaldmädel')

Dorothea Chryst








ist eine warm klingende, sympathische Anastasia ("Stasi").
Sie war als leichte Sopranistin/Soubrette auch in einer grossen Anzahl Opern aktiv.
Das 'Schwalbenduett' mit Rudolf Schock ist eine Juwele.


Julius Katona
war in seinen jüngeren Jahren ein Charaktertenor u.a. an der Berliner Oper. Im 1. Finale ist seine unkonventionelle Stimme ausführlich zu hören. Da dirigiert Robert Stolz ihn in der Rolle des weisen Orpheumdirektor zum Mittelpunkt der Handlung (höre obenstehendes Musikvideo!).




Ferry Gruber
war in den 60 Jahren der feste Buffo-Tenor in vielen Operettenaufnahmen auf Eurodisc.
Eine virtuose Hauptrolle spielte und sang er in der Eurodisc-Gesamtaufnahme von 'La Vie  Parisienne' als der temperamentvolle Pariser Lebemann Raoul de Gardefeu.
Seine musikalische Welt war jedoch grösser: Zu seinem Repertoire gehörten neben lyrischen Rollen in klassischen und modernen Opern auch Bachkantaten.

Rudolf Fernau
galt als ausgefallener Bühnen- und Filmschauspieler.
Sein Filmverzeichnis auf Wikipedia läuft von den Jahren 30 bis in die Jahren 80 des vorigen Jhrt.
Er spielte oft undurchschaubare Charaktere in düsteren Verhältnissen.
Im 2. Finale hören wir ihn als konservativer Vater von Edwin Ronald.
Mit Sprechstimme, denn ein Sänger war Fernau nicht.




Krijn de Lege, 7.10.2017

13.08.17

RUDOLF SCHOCK sings IMRE (EMMERICH) KÁLMÁN (2: Die Csárdásfürstin)

! ! M e t   5 x   M U Z I E K - L I N K  ! !

Die Csárdásfürstin (1915) 
waarin een botsing van standen:


Filmaffiche 1927































Zonder botsingen geen drama, komisch dan wel treurig.
Eerst komt het conflict en in het kielzog daarvan de inspiratie voor boek of toneelstuk, film of  opera/operette.

Een conflict tussen vertegenwoordigers van de adel en het "theater/cabaret/variété" zoals in 'Die Csárdásfürstin' zal nu als "niet meer van deze tijd" worden beschouwd. M.a.w.: deze operette zal nu worden gezien als "hopeloos verouderd". 


Ervan afgezien, dat conflicten tussen standen zeker niet de wereld uit zijn, gaat het echter niet om het soort conflict, maar om het feit, dat er een conflict bestaat
Conflictsituaties zijn er legio: tussen generaties, rassen, godsdiensten, landen, stammen, politieke partijen en ideologieën, maar ook tussen families, buren en afzonderlijke individuen. En dankzij al die conflicten is er een constante stroom aan meeslepend drama: 

De gevierde, Hongaarse zangeres Sylva Varescu en de voor haar te hoog geboren Edwin Ronald von und zu Lippert-Weylersheim koesteren een sterke, maar onmogelijke liefde voor elkaar.
Sylva is de ster van het 'Orpheum'-cabaret, dat tot Edwin's schrik onverwacht aan een langdurig tournee door de VS gaat beginnen.
In een wanhopige poging dat te verhinderen laat hij halsoverkop bij contract vastleggen, dat hij al binnen 8 weken met Sylva wil trouwen. 
De toekomstvisie van Edwin's vader is echter een totaal andere: zijn zoon zal gravin Anastasia ("Stasi") huwen en beslist niet die "juffrouw van het theater".
Edwin is opeens het beklagenswaardig middelpunt van een pijnlijk conflict...


Componist Imre Kálmán "vertaalt" het tekstboek van Leo Stein & Bela Jenbach met een stortvloed van meeslepende melodieën: nu eens bekoorlijk en bedekt ironisch, dan weer vurig en onverhuld erotisch.
Bv. in de 2e akte wordt in het 'Zwaluwenduet' door Edwin en gravin Stasi met door Kálmán ironisch bedoelde plechtigheid gefantaseerd over het samen bouwen van een nestje. Maar de gravin wijst er streng op, dat zij, "alleen als Edwin lief en braaf is", voor altijd bij hem blijft:

L I N K : Anneliese Rothenberger & Rudolf Schock: 'Machen wir's den Schwalben nach' 1953!


Het grote duet - ook in de 2e akte - van Edwin en Sylva is totaal anders van karakter ("Weisst du es noch?"). Na een jubelend intro over "oneindige vreugde, broeierige blikken, zachte strelingen en de betoverende en tegelijk angstaanjagende zang en dans van zigeuners" zwelgen zij in de herinnering aan de "zoete roes, die hen ooit in extase bracht": operette, die niet voor opera onderdoet:
L I N K : Colette Lorand & Rudolf Schock: 'Weißt du es noch...' 1953!

4 opnamen van de 'Csárdásfürstin' met Rudolf Schock als Edwin:








1) 1953 (December):

Highlights uit een complete radio-uitvoering, die gewist zou zijn.

Op Membran/Documents Ordernr. 231709 blijken de fragmenten als bonus gekoppeld te zijn aan een complete radio-uitvoering van 'Die Zirkusprinzessin' onder dirigent Franz Marszalek met Franz Fehringer als Mr. X en Sári Barabás als Fedora. Het geluid van de CD's is passabel.

Wilhelm Stephan (1906-1994) dirigeert koor en orkest van de Nordwestdeutscher Rundfunk Hamburg (NDR).

Colette Lorand (1923) zingt Sylva Varescu
Anneliese Rothenberger (1924-2010) zingt Gravin Anastasia ("Stasi")
Rupert Glawitsch (1907-1981) zingt Graaf Boni
Josef Meinrad (1913-1996) speelt Feri von Kerekes, artistiek leider van het "Orpheum"-cabaret.

Josef Meinrad

















Josef Meinrad, de beroemde Oostenrijkse toneelacteur, is hier een vreemde eend in de bijt. Maar dat is voor hem geen enkel beletsel er zonder schroom op los te zingen in het duet met Glawitsch: "Alle sind wir Sünder/Die Mädis vom Chantant".
Voor liefhebbers van de 3 Sissy-films moet Josef Meinrad een goede bekende zijn: hij speelt daarin Oberst Böckl, adjudant van de keizerin.
Rupert Glawitsch
(geschilderd door Rüdiger Wintzen)




















Rupert Glawitsch was rond de oorlog in radio-uitzendingen uitermate populair als opera- en operettetenor. Ook trad hij veelvuldig op als liederenzanger. In zijn bijdragen aan deze opnamen spat het plezier er vanaf. Hartverwarmend is  het enthousiasme, waarmee het Hamburgs radiokoor hem aanvult.



Anneliese Rothenberger



















Anneliese Rothenberger is ideaal als gravin "Stasi". Ze is gezegend met een elegante, warme sopraanstem, die perfect past bij haar rol in deze operette. Het 'Zwaluwenduet' met Rudolf Schock krijgt een luxe (én integrale!) uitvoering. Op de Rothenberger-CD 'In mir klingt ein Lied' van Sonia (nr. 77036) klinkt deze opname overigens veel beter dan op Membran. 

Colette Lorand














Colette Lorand & Rudolf Schock zijn superieur als het centrale liefdespaar.
Eén opmerking: in Sylva's openingslied 'Heia, in den Bergen ist mein Heimatland' zingt de Zwitserse zangeres de eindlettergreep van enkele werkwoorden als "an" i.p.v. "en". Zo wordt het werkwoord lieben" tot "lieban", wat "daftig" in de oren klinkt. De oorzaak is echter Zwitserse taalinvloed.


Rudolf Schock is in 1953 al geheel en al gepredestineerd voor Kálmán's meeslepende muziek!
Het grootse en ook compleet uitgevoerde duet 'Weisst du es noch'  is een genot om te beluisteren. Gelukkig bestaat er hiervan ook een klanktechnisch mooiere versie en wel op CD 'Rudolf Schock und seine Lieder' van Koch-Records (Nr. H 321 679).


2) 1954 (December):
Deze 20-minuten selectie in combinatie met die van 'Gräfin Mariza' is een studio-productie van Electrola.

Ze is klein, maar fijn.
In deze eeuw verscheen de opname gelukkig weer op CD (EMI 7243 5 75150 23)

Het mono-geluid van de CD is prima.


















Sári Barabás (1914-2012) zingt Sylva Varescu
Herta Staal (1930) zingt Gravin Anastasia ("Stasi")


Rupert Glawitsch zingt opnieuw Graf Boni
Wilhelm Schüchter (1911-1974) dirigeert koor & Berliner Symphoniker

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Wilhelm Schüchter 


Wilhelm Stephan, dirigent van de radio-'Csárdásfürstin' uit 1953, Franz Marszalek en Werner Schmidt-Boelcke zijn gerenommeerde naoorlogse operette-specialisten.
Wilhelm Schüchter staat niet als zodanig bekend.
Hij was een "Kapellmeister", die internationaal vele concerten en opera's dirigeerde en de reputatie had "streng en strak" te zijn.
Rudolf Schock werkte graag met hem en Schüchter waarschijnlijk graag met Schock. 
Dit bracht hen samen in de opnamestudio's, waar Wilhelm Schüchter tot een vrijwel exclusief orkestraal begeleider werd van een tenor met een enorm gevarieerd muzikaal repertoire.
Op ELECTROLA dirigeerde Schüchter met Schock behalve opera opeens ook operette-fragmenten én populaire salon- en volksliederen ('Aus der Jugendzeit', Jöde's 'Rose-Marie', 'Alle Tage ist kein Sonntag', Winkler's 'Mütterlein', 'Caro mio ben' e.a.).
Na Rudolf Schock's overstap in 1962 naar EURODISC stopte de samenwerking tussen Schock en Schüchter niet. Er verschenen nog meer opnamen van opera en liederen als 'Der Mond ist aufgegangen', 'So nimm denn meine Hände' en 'Dank sei Dir, Herr'.


Over de solisten:

Bij muziekrecensent Thomas Voigt las ik, dat Kálmán's echtgenote Vera (1907-1999) de Hongaarse sopraan Sári Barabás als "de beste Kálmán-zangeres ooit" beschouwde. 
Sári Barabás















Na het nog eens beluisteren van de EMI-opname kan ik Vera Kálmán alleen maar gelijk geven. Sári Barabás beweegt zich als een vis in het water door de fragmentjes Kálmán-partituur. Met een stem, die kristalhelder is en een temperament, dat niet over-the-top wordt uitgespeeld.

Rudolf Schock, m.i."de beste Kálmán-zanger ooit", is in de rol van de jonge, geplaagde Edwin opnieuw in zijn element.

Rupert Glawitsch voldoet ook hier aan alle verwachtingen, maar Herta Staal is als gravin "Stasi" niet te vergelijken met Anneliese Rothenberger.  Dat is logisch. Herta Staal was geen klassiek geschoold zangeres. Ze was filmactrice en had een klein, maar lief stemmetje. 



Over samenstelling en interpretaties:


Let wel: het gaat in deze kleine selectie niet om het verhaal, maar om een boeket pakkende melodieën. Dat leidt ertoe, dat het - gehalveerde - "Zwaluwenduet" los van de rolverdeling wordt gezongen: Herta Staal zingt "Stasi ", maar haar zangpartner is niet Schock maar Glawitsch.


Graag wijs ik op een muzikale edelsteen uit deze opname van ca anderhalve minuut (track 4). 
Het orkest opent tragiek voorspellend. Edwin (Rudolf Schock) leest zijn overhaaste trouwbelofte voor, waarop Sylva (Sári Barabás) droevig antwoordt: "Das ist ja nicht möglich (Dat is toch niet mogelijk)". De laatste lettergreep "lich..." laat zij langzaam wegsterven. Het koor zingt dan indringend: "Die Mädis vom Chantant, die nehmen die Liebe nicht so tragisch". Het besef, dat de ontredderde Edwin en het verbijsterde "Mädi vom Chantant" Sylva door de grond gaan, maakt, dat je mét hen in de diepte verdwijnt.
Een diepgang, die ik toeschrijf aan de muziekdramatisch be- en gedreven Wilhelm Schüchter. 

In 1967 dirigeert Robert Stolz op het Eurodisc-Label ein veel langere selectie uit 'Die Csárdásfürstin' (SONY/EURODISC-CD-EAN:0888 43033 5929) 
Van de eerste finale, die begint met de hierboven genoemde anderhalve minuut, wordt meer uitgevoerd.
Stolz vat die eerste anderhalve minuut niet zo tragisch op. Hij werkt liever toe naar een groots, plechtig optreden van Julius Katona als levenservaren Orpheumleider.
Rudolf Schock maakt nu een bijna agressieve indruk en Margit Schramm reageert koel en met ongeloof. Het Günther Arndt-Koor benadrukt opgewekt, dat een "Meisje van Chantant" de liefde nu eenmaal niet zo tragisch opneemt. 

Orpheumdirecteur Feri von Kerekes (Katona) waarschuwt beide geliefden EN de "Meisjes van Chantant" met klem voor al te snelle huwelijksbeslissingen.
Het interpretatieverschil tussen opera-dirigent Schüchter en
operette-dirigent Stolz is overduidelijk:

L I N K :









3) 1962 (April):
Deze 'Csárdásfürstin'- en 'Gräfin Mariza'-opnamen duren elk bijna een half uur en zijn geen herhaling van de oude Electrola-opnamen van 1954.
Verderop meer over de verschillen. 
Ze verschenen deze eeuw - behalve als download - meerdere keren op CD, het laatst in september 2015 (EMI/WARNER cat.nr. 2564 60 9051 8).


















Sári Barabás  zingt weer Sylva Varescu
Guggi Löwinger (geb. 1939) zingt Gravin Anastasia ("Stasi")
Rupert Glawitsch zingt voor de 3e maal Graf Boni

Erwin Walther Zipser spreekt Leopold Maria, Edwin's vader
Fritz Helfer spreekt theaterleider Feri von Kerekes
Otto Alexander spreekt chefkelner Miksa 

Günther Arndt (1907-1976) leidt het 'RIAS-Kammerchor'  
Frank Fox (1902-1965) dirigeert de 'Berliner Symphoniker'

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Frank Fox

Van Rudolf Schock's "vaste" orkestdirigenten bleef Frank Fox voor mij in de schaduw.
Om Wilhelm Schüchter, Werner Eisbrenner, Werner Schmidt-Boelcke, Fried Walter en Robert Stolz kon je niet heen, maar van Frank Fox wist je bijna niets en op de platenhoezen stonden nooit foto's van hem.
Intussen denk ik anders over hem: de bescheiden Frank Fox was een groot muzikant en alleskunner.
Geboren in Oostenrijk-Hongarije als Franz Fuchs. Na zijn muziekopleiding hyperactief als orkest- en bandleider, (film)componist, arrangeur. Achtereenvolgens werkzaam in Wenen, Zürich, opnieuw Wenen, Berlijn en München. Schreef de muziek voor de allereerste Oostenrijkse geluidsfilm en de allereerste Oostenrijkse naoorlogse speelfilm ('Der Weite Weg'). Maakte voor de oorlog talrijke platen met zijn dansorkest: volgende link verwijst naar één van zijn vele muziekvideo's op YouTube met het cabaretlied 'Am Besten ist's, wir fahren nach Marokko!'. Op het laatste deel van de video is een mooie foto van een jonge Frank Fox te zien: 
L I N K : Frank Fox & sein Tanzorchester 1931!

Op gedenkwaardige momenten in Rudolf Schock's carrière duikt Fox op. Zijn arrangementen en dirigeerstijl zijn sterk filmisch geïnspireerd. Schock krijgt van Fox voluit de breedte om de hartstocht van zijn zang te etaleren:




 












1957:
  • De LP 'Mit Rudolf Schock im sonnigen Süden' komt uit. Frank Fox leidt het FFB-orkest van de "Radio Forces Françaises de Berlin", een cultureel uitvloeisel van de naoorlogse verdeling van Berlijn in vier geallieerde sectoren. De LP verschijnt kort na 'Die Stimme der Sehnsucht', een film, die zich vooral in Italië (Capri) afspeelt. Een filmfoto op de hoes toont een zingende en stralende Rudolf Schock op een intiem terrazzo met goedgeluimde Italianen, die aan zijn lippen hangen en de spaghetti koud laten worden. Frank Fox verbindt de Italiaanse canzones met mediterraan-uitbundige orkestpassages en Schock's zang zwelgt in een meeslepend "italianità".
  • Frank Fox dirigeert Rudolf Schock in een luisterrijke samenvatting van Lehár's 'Graf von Luxemburg'. De levenslustige "Graf René" kon vanaf dat moment tot Schock's glansrollen worden gerekend.
  • Frank Fox spitst hoogtepunten uit de Lehár-operette 'Schön ist die Welt' voor een gelijknamige film toe op vooral de vocale kwaliteiten van Rudolf Schock. Fox, Schock en een onweerstaanbare Renate Holm (25 jaar jong!) redden daarmee de film.
April 1962: Frank Fox dirigeert met deze 'Csárdásfürstin'- en 'Gräfin Mariza'-opnamen de laatste commerciële operette-studioproductie van Electrola met Rudolf Schock. Met Kálmán begon, wat de operette betreft, Schock's samenwerking met Electrola,  met Kálmán eindigde zij ook.

Over de Kálmánsolisten van april 1962:
Nog eens de voor de rol van Sylva Varescu geschapen Sari Barabás. Ze zingt grandioos, maar haar spreekteksten werken niet: ze klinken helaas geforceerd schalks.

Rudolf Schock en Rupert Glawitsch blijven dicht bij hun rollen van 1954. Dat bevalt goed en met hun spreekteksten is gelukkig niets mis.

Sopraan Guggi Löwinger (de latere echtgenote van de bekende tenor Peter Minich) is in tegenstelling tot Herta Staal uit de Schüchter-opname een echte soubrette. Ze zingt een bloedjonge, maar hartveroverende "Stasi".
Guggi Löwinger

De spreekrollen maken duidelijk, dat:


samenstelling en daarmee ook interpretatie anders zijn dan in 1954.

Frank Fox geeft in een half uur een begrijpelijk beeld van de operette. Hij moest daarvoor afzien van integrale uitvoering van muzieknummers. Bv. het duet "Weißt du es noch" duurt 3,09 minuten. Wilhelm Stephan mocht er in 1953 bijna tweemaal zo lang over doen. Echter:
Kálmáns"vuurwerk van zang en dans" wordt daadwerkelijk afgestoken en het mooie stereo-geluidsbeeld doet de rest. 



4) 1967 (Juni)

Tenslotte op SONY/EURODISC de grootste 'Csárdásfürstin'-selectie (CD-EAN Nr: 0888 43033 5929) met Rudolf Schock. Te groot voor nog eens een combinatie met 'Gräfin Mariza'.
De opnamen zijn nu een halve eeuw oud en waren altijd verkrijgbaar.




















Margit Schramm (1932 - 1996) zingt Sylva Varescu
Dorothea Chryst (geb. 1940) zingt Gravin Anastasia ("Stasi")
Ferry Gruber (1926 - 2004) zingt Graf Boni
Julius Katona (1902 - 1977) zingt Orpheumdirecteur Feri von Kerekes
Rudolf Fernau (1898 - 1985) spreekt Leopold Maria, vader van Edwin Ronald

Het 'Günther Arndt-Chor'
Robert Stolz (1880 - 1975) dirigeert de 'Berliner Symphoniker'

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Robert Stolz



Robert Stolz, de oude en laatste coryfee van een ooit bloeiend muziekgenre, wist zich "als een monumentale, verweerde boom uit het Weense Prater"(Bernard Grun) te handhaven tot in het midden van de jaren 70 van de vorige eeuw.

Als jonge man dirigeerde hij in 1905 en 1909 de wereldpremières van o.a. Lehár's 'Lustige Witwe' en 'Graf von Luxemburg'.
Stolz leidde orkesten met een dirigeerstokje, dat hij van Franz Lehár had geërfd. Deze had het stokje op zijn beurt weer van Johan Strauss Jr. gekregen. 
Als componist was Robert Stolz gedurende zijn hele, lange leven ongelooflijk productief. Veel van zijn melodieën brachten het tot wereldfaam en bereikten de status van "onverwoestbare evergreen".

Robert Stolz en Rudolf Schock leerden elkaar in 's-Hertogenbosch op zaterdag, 11 november 1961 kennen.
T.g.v. de opening van het carnavalsseizoen.
Stolz dirigeerde die avond een concert van het Brabants Orkest met muziek van Strauss Jr., Lehár, Kálmán en hemzelf.
Schock was solist en het concert werd op de Nederlandse radio uitgezonden.

Vanaf juni 1963 tot in 1970 maakten Robert Stolz, Rudolf Schock en meestal Margit Schramm vele plaatopnamen met evergreens/ operettemelodieën van Robert Stolz, volledige & gedeeltelijke uitvoeringen van operettes van Johann Strauss Jr., Franz Lehár, Carl Millöcker, Imre Kálmán, Oscar Straus en Robert Stolz zelf.
Op tv dirigeerde Stolz - met Schock als titelheld - in 1964 een rijk uitgevoerde film van 'Der Zigeunerbaron' onder regie van Arthur Maria Rabenalt. Een jaar later was deze 'Zigeunerbaron' live te bewonderen  in de Weense Volksopera.

In de Beneluxlanden herleefden in de concertzalen en op tv - op initiatief van Robert Stolz - zijn vroegere 'Ein Abend in Wien'-concerten.
Dat gebeurde voor het eerst in de lente van 1967, daarna nog eens in september 1967, 1968 en 1969 (1969 met de tenor Heinz Hoppe, omdat Rudolf Schock in de zomer van dat jaar ernstige hartproblemen kreeg).
In de jaren 70 werden - na een stop van 2 jaar - de concerten hervat. Met Rudolf Schock, maar zonder Robert Stolz, omdat deze de zware tournees niet meer aankon.
Schock's partner in de meeste 'Ein Abend in Wien'-concerten was Margit Schramm.
De 'Abend in Wien'-concerten met Rudolf Schock duurden t/m 1985.
Na Stolz dirigeerden o.a. Nico Dostal, Willi Boskovski en Franz Bauer-Theussl.

Over de 'Csárdásfürstin'-uitvoering van juni 1967












Robert Stolz zet accenten op de scènes. die van belang zijn voor de dramatische voortgang van het verhaal (zie de eerder in dit artikel gemaakte vergelijking tussen Schüchter en Stolz). De 1ste en ook 2e finale krijgen van Stolz veel aandacht. Maar bv. het populaire 'Zwaluwenduet' houdt hij beknopt. De plaats daarvan in zijn muzieknummer- selectie is echter to the point.
Stolz bewijst: een drie kwartier durende samenvatting van een operette is (meestal) voldoende om de beleving te geven, dat je naar de complete uitvoering luistert. Enkele zorgvuldig gekozen, gesproken teksten versterken die beleving en Kálmán's muzikale vondsten krijgen de grootse uitvoering, die ze verdienen. 

Rudolf Schock's Edwin Ronald klinkt in de 1ste finale  - ik schreef het al - "bijna agressief". 
Van Edwin's jeugdige onervarenheid en ontreddering in 1954 kan in 1967 uit de mond van de dan 51-jarige tenor geen sprake meer zijn. Daarvoor in de plaats komt Schock's brede muziektheater-ervaring, van waaruit hij zich geheel en al vereenzelvigt met het karakter, dat hij gestalte geeft. Nu eens van felle emotie getuigend, dan weer fijngevoelige vocaliteit demonstrerend.

Margit Schramm is ten tijde van deze opname op haar allerbest. 
Pas op voor kritieken, die op vooroordelen zijn gebaseerd! Ik kan alleen maar herhalen: voor de oorlog zou zij een ware en geroemde operettediva zijn geweest. In de vroege jaren zestig ziet de muziekwereld de jonge, mooie zangeres als een belangwekkende ontdekking. In de loop van de jaren zestig blijkt zij met gemak in staat de grote operetterollen superieur te zingen en te acteren. Haar onbevangen en natuurlijke interpretatie van Hanna Glawari in 'Die lustige Witwe' (1966) is tegenovergesteld aan die van Elisabeth Schwarzkopf. Menigeen bekritiseert de "gekunsteldheid" daarvan.
Andere klassieke operetterollen, waarin Schramm weet uit te blinken, zijn Lisa in 'Das Land des Lächelns', barones Christine in 'La Vie Parisienne', en Franziska Cagliari in 'Wiener Blut'.
Ook de Sylva Varescu van deze opname is een glansrol:
Haar openingslied 'Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland'  is direct al  majestueus. Margit Schramm doet het anders dan Sári Barabás, maar maakt minstens zoveel indruk.
Ik kan begrijpen, dat de sopraan, die later in uitsluitend operetterollen zou excelleren, in haar vroegste rol succesvol was als Giulietta in de opera 'Les Contes d'Hoffmann' van Jacques Offenbach.
In de vele operette-opnamen met Rudolf Schock toont ze zich lang niet altijd een operette-zangeres pur sang. Ik vermoed dan ook, dat haar talent veelzijdiger was.
(L i n k: Margit Schramm & Rudolf Schock in Jessels 'Schwarzwaldmädel') 


Dorothea Chryst
is een warm klinkende, sympathieke Anastasia.
Ze was als lichte sopraan en soubrette ook actief in een groot aantal opera's.
Het 'Zwaluwenduet' met Rudolf Schock is een pareltje.


Julius Katona
was in zijn jongere jaren een veelzijdig tenor o.a. aan de Berlijnse opera. In de eerste finale is zijn karakteristieke geluid uitvoerig te horen. Daar dirigeert Robert Stolz hem in de rol van wijze Orpheumdirecteur naar het middelpunt van de handeling (beluister bovenstaande muziekvideo!) 






Ferry Gruber
was in de jaren 60 de vaste buffo-tenor in vele operette-opnamen van Eurodisc.
Een geweldige rol speelde en zong hij in de volledige Eurodisc-opname van  'La Vie Parisienne' als de Parijse levensgenieter Raoul de Gardefeu.
Maar zijn muzikale wereld was groter: Tot zijn repertoire behoorden naast lyrische rollen in klassieke en moderne opera's ook cantates van Johann Sebastian Bach.


Rudolf Fernau
was een bekende Duitse toneel- en filmacteur.
De lijst van films, waaraan hij meewerkte, loopt van de jaren 30 tot de jaren 80 van de vorige eeuw (Wikipedia).

Hij speelde vaak ondoorgrondelijke karakters in duistere situaties.
In de 2e finale horen we hem als conservatieve vader van Edwin Ronald. Met spreekstem, want een zanger was hij niet.



Krijn de Lege 5.10.2017